Beim 48. Turnier der Meister® vom 20.-23. Februar in der Lausitz-Arena in Cottbus gibt Jens Milbradt sein Heim-Debüt als Cheftrainer der Männer. Wir haben kurz vor dem heimischen Weltcup mit dem Berliner über seine neue Funktion und seine Ziele gesprochen.
Welche Ziele verfolgst du mit dem Team im neuen Olympiazyklus bis LA 2028?
Wir sind am Beginn des Jahres eins eines neuen Olympiazyklusses und des Wirkens eines Code de Pointage, der doch einige Veränderungen mit sich bringt. Unser Kaderkreis ist deutlich verjüngt im Jahr nach dem Karriereende von Lukas Dauser und einiger weiterer Turner und wenn wir bei den Weltmeisterschaften 2027 die Qualifikation als Team für Los Angeles 2028 schaffen wollen – dies ist unser Ziel – müssen wir uns entwickeln. Darüber hinaus kommt es darauf an, an einzelnen Geräten international konkurrenzfähig und eventuell auch finalwürdig zu werden. Auch dies erfordert Entwicklung und eine stärkere Fokussierung auf die Stärken einzelner Turner.
Wie gehst du dein neues Amt an?
Die Aufgabe ist groß und die Verantwortung hoch, aber dies ist ja nicht unbedingt neu für mich. Allerdings heißt Entwicklung an einigen Stellen auch neue Reize zu setzen und inhaltlich Veränderungen vorzunehmen. Dies muss mit allen Beteiligten – Turnern, Trainern und vielen weiteren begleitenden Personen – kommuniziert und diskutiert werden. Es wird nur funktionieren, wenn wir uns alle als Team verstehen und versuchen, die Aufgaben mit Optimismus und Engagement umzusetzen.
Wie unterscheidet sich deine Arbeit als Nachwuchsbundestrainer zum Cheftrainer?
Das Altersspektrum ist im Elitebereich deutlich größer. Wir hatten bei den ersten Lehrgängen einige 19-jährige Turner dabei, aber auch Athleten, die schon Ende 20/Anfang 30 sind. Da gibt es teilweise deutliche Unterschiede im Leistungsvermögen, wie auch in der Belastbarkeit. Die jungen Turner müssen meistens noch viel mehr lernen als die Sportler, die schon ein großes Repertoire haben. Der Trainingsprozess ist individualisierter, obwohl wir natürlich auch viel zusammen trainieren wollen. Diesen Ausgleich zu schaffen, ist anders als bei den Junioren.
Mit der Heim-EM in Leipzig Ende Mai steht direkt ein großes sportliches Highlight an. Worauf freust du dich am meisten?
Aus meiner Sicht ist die Kombination der EM in Leipzig mit dem Deutschen Turnfest ein Glücksgriff. Ich hoffe auf eine volle Halle, ein fachkundiges und begeisterungsfähiges Publikum. Wir können mit unserer Entwicklung zu diesem Zeitpunkt nicht am Ende sein, aber ich bin mir sicher eine kämpferische Mannschaft in Leipzig zu sehen.
Hast du auch persönliche Ziele, die du dir in deiner neuen Position gesetzt hast?
Meine grundsätzliche Motivation war und ist es immer - ob als Stützpunkttrainer, dessen Leiter, als Bundestrainer Nachwuchs oder jetzt als Cheftrainer - dem deutschen Turnen Impulse zu geben und Erfolge zu ermöglichen. Wenn dies persönliche Ziele sind, dann wären dies meine.