Am 18.10.2025 traf sich die deutsche Elite in Bad Neustadt an der Saale zu den 63. Deutschen Meisterschaften 2025. Es gingen 27 Turnerinnen und 5 Turner an den Start.
Diese Deutsche Meisterschaft war eine ganz besondere, denn das Rhönrad hat in diesem Jahr sein hundertjähriges Jubiläum, und es wurde in Schönau an der Brend von Otto Feick erfunden. Da jedoch direkt in Schönau an der Brend keine geeignete Halle für diese Meisterschaft vorhanden war, konnte die Halle in Bad Neustadt an der Saale genutzt werden.
Um 11 Uhr begann der Wettkampf mit dem Einmarsch der Teilnehmer*innen und einer tollen Begrüßungsrede der Bürgermeisterin von Schönau an der Brend. Nach dem Ausmarsch startete der Wettkampf mit der Disziplin Sprung der Männer und im Anschluss der Frauen. 30 Minuten nach Beginn lief dann parallel die Spirale – ebenfalls erst die der Männer und im Anschluss die der Frauen. Um 14:45 Uhr starteten die Musikküren, die für die Zuschauer*innen spannendste Disziplin. Die Halle war auch schon ordentlich gefüllt mit tollen Zuschauer*innen, was für eine gute Stimmung sorgte. Die Bundestrainerin Katja Homeyer moderierte den Mehrkampf, mit ihrem Fachwissen konnte sie dem Publikum wichtige Informationen bieten.
Der Mehrkampf endete um 19 Uhr, und alle Teilnehmer*innen marschierten zur Siegerehrung ein. Harald Heck moderierte die Siegerehrung und begann mit der Ehrung der Turnerinnen. Er rief die ersten zehn Plätze nach vorne, da sich diese zehn für den Bundeskader qualifiziert haben.
Gewonnen hat Ella Köhler vom TSV Bayer 04 Leverkusen. Sie konnte verletzungsbedingt vier Wochen zuvor bei den Norddeutschen Meisterschaften noch nicht teilnehmen und ging daher mit vereinfachten Küren an den Start. Sie präsentierte ihre neue Musikkür und konnte trotz geringerer Schwierigkeit überzeugen. Der Sprung lief solide, und sie konnte sich die höchste Wertung erturnen. Auch in der Spirale turnte sie zwar eine wesentlich einfachere Kür, konnte aber mit Sauberkeit in dieser Übung wichtige Punkte erturnen, um sich den Sieg zu holen.
Nur ganz knapp dahinter gewann Emma Gerlitz von der SG Grün-Weiß Darmstadt Silber. Vor zwei Wochen wurde sie Süddeutsche Meisterin, und auch hier bei den Deutschen Meisterschaften zeigte sie erneut gute Leistungen. Sie turnte alle drei Disziplinen solide durch, besonders in der Spirale überzeugte sie und konnte sich die zweithöchste Wertung erturnen. In ihrer Musikkür zeigte sie super Leistungen und überzeugte mit ihrer Kreativität. Im Sprung zeigte sie einen schönen Schraubensalto, mit dem sie sich wichtige Punkte holte.
Auf Rang drei turnte sich Annika Wasmuth vom SV Kirchweyhe. Sie war die jüngste Teilnehmerin des Tages und schaffte es als Neuling bei den Seniors direkt auf Rang drei – eine überragende Leistung der 18-Jährigen. Besonders gut lief es bei ihr in der Spirale: Sie zeigte eine sehr saubere und ruhige Übung mit viel Schwierigkeit und erhielt die mit Abstand höchste Wertung mit 17,05 Punkten. Im Sprung konnte sie mit einem sauberen Strecksalto mit halber Schraube überzeugen. Die Musikkür lief nicht 100 % nach Plan, aber sie konnte sich schnell wieder orientieren und noch eine tolle Übung beenden.
Auch im Bundeskader sind die weiteren Plätze vom 4. bis zum 10. in folgender Reihenfolge: Meike Sprankel (TSV 1913 Groß-Eichen), Fabienne Beckmann (SG Heisingen), Franziska Kraft (Ski-Club Brilon), Xenia Selbach (SV Kirchweyhe), Carina Weisenberger (TG Würzburg), Annika Fischer (TV Senden-Ay), Finja Martin (TSVE Bielefeld).
Dann folgte die Ehrung der Männer:
Hier gewann Malte Schröder vom Magdeburger Sportverein. Auch er war – wie Ella Köhler – bei den Norddeutschen Meisterschaften verletzt und ging mit einem Trainingsdefizit in den Wettkampf. Mit einem sauberen Sprung konnte er sich wichtige Punkte erturnen. Seine spektakuläre Spirale überzeugte ebenfalls und brachte viele Punkte. In der Musikkür hatte er leider einen Patzer, musste sich neu in der Musik orientieren und verlor dadurch einige Punkte.
Dahinter gewann Johannes Stolper vom Turn- und Sportclub Strausberg Silber. Auch er startet nicht bei den Norddeutschen Meisterschaften, Krankheitsbedingt. Er verzauberte alle mit seiner überragenden Musikkür und sicherte sich die Tageshöchstwertung im Mehrkampf dieser Disziplin mit 16,27 Punkten. Auch in der Spirale konnte er mit einer sauberen und ruhigen Kür überzeugen und erhielt viele Punkte. Leider lief der Sprung an diesem Tag nicht optimal, und er verlor dort ein paar Punkte.
Nicolai Ruschmeyer vom TSV Trittau erturnte sich Bronze. Er konnte seine neue Musikkür zum zweiten Mal präsentieren – vor vier Wochen bei den Norddeutschen Meisterschaften zeigte er diese erstmalig. Spirale und Sprung liefen solide, und er holte sich in allen Disziplinen gute Punkte.
Platz vier und fünf belegten Kevin Kelm (TSV Trittau) und Hannes Bruckmüller vom ausrichtenden Verein DJK Olympia Schönau.
Im Anschluss an den Mehrkampf begannen die Finalwettkämpfe der einzelnen Disziplinen. Immer die besten sechs der Disziplin qualifizierten sich für das jeweilige Finale. Bei den Frauen war das wie folgt:
Für das Spirale-Finale qualifizierten sich: Annika Wasmuth, Emma Gerlitz, Ella Köhler, Carina Weisenberger, Kassandra Geyer und Meike Sprankel. Erneut überzeugte Annika Wasmuth mit ihrer Spirale und konnte sich Gold sichern. Emma Gerlitz zeigte ebenfalls erneut super Leistungen und sicherte sich Silber. Kassandra Geyer turnte sich auf Rang drei. Carina Weisenberger, Ella Köhler und Meike Sprankel patzten im Finale und landeten auf Platz 4, 5 und 6.
Im Sprung-Finale durften Ella Köhler, Emma Gerlitz, Fabienne Beckmann, Xenia Selbach, Annika Fischer und Annika Wasmuth starten. Ella Köhler konnte wiederholt einen sauberen Sprung zeigen und sicherte sich die zweite Goldmedaille des Tages. Emma Gerlitz gewann ihre dritte Silbermedaille an diesem Tag; sie sprang sich auf Rang zwei. Bronze nahm hier Annika Wasmuth mit. Auf Rang 4, 5 und 6 platzierten sich Annika Fischer, Xenia Selbach und Fabienne Beckmann.
Am Ende kam noch das Musikkür-Finale. Dort durften Fabienne Beckmann, Finja Martin, Meike Sprankel, Emma Gerlitz, Franziska Kraft und Ella Köhler erneut ihre Kreativität zeigen. Hier war das Feld extrem eng – zwischen Rang 1 und Rang 6 lagen nur 0,42 Punkte. Gold gewann hier Fabienne Beckmann mit 15,30 Punkten. Silber gewann Franziska Kraft mit 15,28 Punkten. Auf Platz drei durfte sich Finja Martin stellen mit 15,22 Punkten. Den vierten Platz belegte Emma Gerlitz mit 15,15 Punkten. Rang 5 ging an Ella Köhler mit 14,93 Punkten, und den sechsten Platz erreichte Meike Sprankel mit 14,88 Punkten.
Die Männer qualifizierten sich alle für alle Finals, da es nur fünf Teilnehmer waren.
Das Spirale-Finale gewann Johannes Stolper mit einer erneut tollen Übung. Zweiter wurde Malte Schröder, Bronze ging an Nicolai Ruschmeyer, vierter wurde Kevin Kelm und fünfter Hannes Bruckmüller.
Im Sprung-Finale holte sich Malte Schröder Gold. Johannes Stolper und Kevin Kelm teilten sich Platz zwei. Platz 4 und 5 gingen an Nicolai Ruschmeyer und Hannes Bruckmüller.
In der Musikkür toppte Johannes Stolper seine Wertung im Mehrkampf und turnte eine neue Höchstwertung von 16,50 Punkten. Malte Schröder turnte ebenfalls eine bessere Musikkür als im Mehrkampf und gewann Silber. Rang drei erturnte sich Nicolai Ruschmeyer. Rang 4 und 5 gingen an Kevin Kelm und Hannes Bruckmüller.
Zwischen den Finalwettkämpfen wurden tolle Shows gezeigt, und die Halle war voll mit einem großartigen Publikum. Die Stimmung in der Halle war hervorragend. Katja Homeyer half hier auch bei der Moderation, um das Publikum über Erfolge, Hobbys und Wünsche der Turner*innen zu informieren. Besonders bei kurzen Wartezeiten lockerten die beiden die Anspannung der Turnerinnen und Turner etwas auf und unterhielten das Publikum mit spannenden Informationen.