Tosender Applaus beendete am Sonntag eine spektakuläre Veranstaltung in der Quarterback Immobilien Arena – es war ein Sahnehäubchen zum Turnfest-Finale. Die gut zwei Stunden dauernde Rendezvous der Besten-Show begeisterte das Publikum von der ersten bis zur letzten Minute. Unter dem Motto „20 Jahre Vielfalt“ zeigten die 15 Gruppen schillernde und facettenreiche Darbietungen auf hohem Niveau. Diese hatten tags zuvor an gleicher Stelle beim Bundesfinale das Prädikat „DTB-Showgruppe 2025“ erhalten. Doch nicht genug. Auch der Titel „Das besondere Etwas“ wurde vergeben.
Hinein in die bunte Show-Welt, die vor Beginn in den Arena-Katakomben für mächtig Gewusel sorgt. „Die fliegenden Homberger“ bereiten sich auf ihren Auftritt vor. Gesichter schminken, Haare stylen – alles soll perfekt sein. Wie hoch ist das Lampenfieber? „Wir sind positiv aufgeregt. Das ist wie eine Belohnung zum Genießen“, sagt Trainerin Ronja Dortelmann, Lehrerin im Hauptberuf. Der Homberger TV 1878 reiste mit 160 Leuten aus fünf Teilgruppen in Leipzig an. Zur gemischten Show-Akrobatik-Truppe gehören 46 Aktive im Alter von zwölf bis 36 Jahren. Dann endlich: Bühne frei! Zur Präsentation von „Amethyra“ tragen die Mitwirkenden edelsteinpassende violette Kostüme, bauen perfekte Pyramiden, lassen Würfel tanzen und sorgen für Jubel auf den Zuschauerrängen.
Botschaften in kreativer Manier
In dieser Show ist Vielfalt gesetzt, es verschmelzen Kunst und Sport zu einer Einheit. Dies verkörpert zum Auftakt das „Schattentheater“ in beeindruckender Manier mit einer olympischen Reise um die Welt. Die erste Gruppe von den Atlas Dancers aus der Messestadt verzaubern mit einem gymnastischen Farbenspiel, an dessen Ende ein fertiges Bild von der Staffelei grüßt. Weiter geht es mit der „Flut der Erkenntnis“ vom FC Forstern – eine von vielen Botschaften, die in kreativer Manier an die Zuschauer gebracht werden. Baustellen-Feeling verbreitet das akrobatisch-humoristische Stück „Women at Work“ vom Niendorfer Turn- und Sportverein. Sehr gelungen sind die Übergänge zwischen den einzelnen Darbietungen. Tänzerische Solo oder Duette ziehen die Turnfans in ihren Bann, lassen die Aufbauarbeiten im Hintergrund fast „verschwinden“.
Immer wieder herrscht helle Begeisterung in der Arena. Ob der TV Bad Vilbel aus dem Hessischen, die New Power Generation von Schwarz-Weiss Oldenburg oder die Akrolohnikas vom TuS Blau-Weiss Lohne, die dem Büro-Alltag entfliehen und eine super Show abziehen. Vor der Pause sind noch der TV Freiburg-Herdern und die stürmisch gefeierten Blues Brothers vom TV Ludwigshafen-Bodensee auf der Bühne.
Jahn-Medaille für Projektleiterin Brigitte Lück
Die freien Minuten werden genutzt, um Danke zu sagen. Projektleiterin Brigitte Lück reicht den Staffelstab an die nächste Generation weiter und erhält für ihr 20-jähriges Rendezvous-Engagement die Jahn-Medaille. Es heißt: Kaum wie eine andere habe sie das Format geprägt und professionell weiterentwickelt. Sie lebt das Ehrenamt. Brigitte Lücks Team ist zur Stelle, es wird abgeklatscht und ein Geschenk überreicht. Die Halle spendet der 68-Jährigen tosenden Applaus.
Weiter geht’s im sehenswerten Show-Schritt. Der Sport Club Siemensstadt mit seinem Ensemble Reverse begibt sich auf eine Reise nach Pandora, auf der der Tod eine Rolle spielt, aber das Leben gewinnt. Dann übernehmen die Wölfe (in der Nacht) vom VfL Buchloe das Zepter – sie bieten das besondere Extra mit aufwendigen Kostümen und einer akrobatischen Glanzleistung. Nicht minder kreativ sind die Paradinos vom TV Elmendorf, die in Mozart-Kostümen nach bekannten Stücken des Meisters wirbeln. Schlussendlich reißen sie das Publikum mit Pop-Rap-Rhythmen „Rock me Amadeus“ mit. Dann performt das Wettkampfteam der Ocean Crew Kiel in sehenswerter Weise. Den Traum vom Fliegen erfüllen sich die Show-Akrobaten aus Schwaben vom TSV Lorch. Den Song „Mad World“ interpretiert der Eisenbahner- Turn und Sportverein aus Bayern. Der faszinierende Gruppen-Reigen schließt sich mit den Green Spirits von der TSG Hatten Sandkrug.
Furioses Finale – und Tschüss
Zum krönenden Abschluss tanzen alle Show-Mitwirkenden nach dem Queen-Hit „Don‘t stop me now“ und sorgen noch einmal für einen Gänsehautmoment. Das Abschiedswort gehört Brigitte Lück. „Das heute Erlebte bleibt ganz sicher ewig in Erinnerung. Vielen Dank dem tollen Publikum. Und Tschüss.“