Welch ein Drama am Freitag (24.10.2025) im Sprungfinale der Turn-WM in Indonesien. Die deutsche Starterin Karina Schönmaier verpasste eine Medaille nur deshalb, weil sie Messungen zu Folge bei ihrem ersten Sprung nicht mit beiden Armen den Sprungtisch berührt hatte. Diese Regelwidrigkeit brachten der jungen Bremerin volle zwei Punkte Abzug, so dass sie am Ende enttäuscht auf Rang fünf landete.
Schönmaier war als Fünfte in dem Finale der besten Acht an der Reihe. Direkt zu Beginn sorgte die Chinesin Yalan Deng für den ersten Schreckmoment in der Arena, als sie ihren ersten Sprung nach dem Absprung vom Brett abbrach. Auch einen zweiten Sprung sollte sie danach nicht mehr absolvieren. Die drei nachfolgenden Turnerinnen absolvierten jeweils ihre beiden Sprünge ohne größere Schwierigkeiten.
Die 20-jährige Schönmaier zeigte dann den mit Spannung erwarteten neuen Cheng-Sprung erstmals, der mit einem Schwierigkeitswert von 5,6 zu den schwierigsten gehört. Der spontane Applaus in der Arena für einen zunächst sehr gut absolviert erscheinenden Sprung verwandelte sich schnell in ungläubiges Raunen, als ein Penalty von zwei Punkten auf der Anzeigetafel stand. Anstatt sich mit beiden Händen vom Sprungtisch abzudrücken, wie es das Regelwerk verlangt, habe Schönmaier nur eine Hand benutzt – so der Vorwurf. Der offizielle Einspruch von ihrem Trainer Anatol Ashurkov wurde sehr schnell abgelehnt, die Wertung war gültig.
„Ich bin extrem enttäuscht. Ich habe meinen neuen Sprung gezeigt, das war ein Riesenschritt für mich. Meiner Meinung nach habe ich meine beiden Sprünge geschafft, wenn es jedoch nicht gezählt wird, kann ich das nicht beeinflussen“, erklärte die in Chemnitz trainierende Turnerin von Anatol Ashurkov.
Als zweiten Sprung hatte Schönmaier den Yurchenko mit Doppelschraube sehr stark gesprungen, 14,033 Punkte erhielt sie dafür. 13,483 Punkte war die Gesamtnote, die aus dem Mittelwert beider Sprünge besteht. Weltmeisterin wurde die als neutrale Athletin startende Angelina Melnikova mit 14,466 Punkten.