Als "überaus erfolgreich" beurteilte DTB-Präsident Alfons Hölzl den bisherigen Verlauf der Titelkämpfe in der Hanns-Martin-Schleyer-Halle bei einer Pressekonferenz im Teamhotel. "Ich habe noch keine WM erlebt, die so einen großen Besucherandrang hatte", erklärte Hölzl. "In sportlicher Hinsicht haben wir bei den Frauen unser Hauptziel erreicht", das Ticket nach Tokio. Dazu kommen insgesamt vier Finalplätze für Elisabeth Seitz und Sarah Voss. Dass das Teamfinale knapp verpasst wurde, "ist schade, hat aber offenbar so sein sollen".
"Dieses Tränchen wischen wir weg", betonte Andreas Küchle von der Sparda-Bank Baden-Württemberg. Die Turnerinnen hätten "ein sensationelles Bild abgegeben". Als Lohn konnte der Vertreter des Teampartners verkünden, dass die seit dem vergangenen Jahr währende Partnerschaft mit der Nationalmannschaft bis zu den Spielen in Japan verlängert wird. "Das Turnteam präsentiert Werte, die Kinder als Impuls brauchen, um selbst in Bewegung zu kommen."
DTB-Sportdirektor Wolfgang Willam erklärte den Werdegang der Kooperation. Die ehemalige Schwebebalken-Weltmeisterin Pauline Schäfer und Reck-Olympiasieger Fabian Hambüchen hätten nach ihren Erfolgen höhere Prämien und die Beteiligung der Sportler an Sponsoreneinnahmen angeregt. "Wir haben uns daraufhin mehr angestrengt, damit wir die Athleten besser beteiligen können", betonte Willam. Die Zusammenarbeit mit der Sparda ist ein Ergebnis davon,
Bundestrainerin Ulla Koch zeigte sich erleichtert darüber, dass die Olympiaqualifikation geschafft wurde. "Ich hätte nicht gedacht, dass wir das Temfinale so knapp verpassen würden", betonte die Bergisch Gladbacherin. "Aber es kam keine Nation ungeschoren davon."
Kapitänin Kim Bui hätte die WM gerne noch länger als Aktive genossen. "Aber ich bin stolz, dass wir noch zwei Eisen im Feuer haben." Die 30-Jährige will Seitz und Voss mit allen Kräften unterstützen.
WM-Neuling Emelie Petz lobte "die brennend volle Halle" und die "grandiose Stimmung".
Sarah Voss will bei ihren beiden noch bevorstehenden Auftritten wieder "ein gutes Gefühl abrufen". "Ich traue mir zu, dass ich die Aufgabe bewältigen kann. Die Halle wird für mich da sein."
Auch Pauline Schäfer würde als zweimalige WM-Medaillengewinnerin bei Bedarf für das Balkenfinale Tipps geben. "Aber Sarah wird das sehr gut auch allein schaffen."
Sophie Scheder freute sich darüber, "dass das Team so gut abgeliefert hat", nachdem sie selbst verletzungsbedingt passen musste. Ihrem angeschlagenen Rücken gehe es ein bisschen besser.
Elisabeth Seitz betonte, dass es im Barrenfinale wieder bei Null losgehe und es sehr stark besetzt sei. Aber nach WM-Bronze im vergangenen Jahr könne sie befreiter auftreten. "Ich habe mir meinen großen Traum schon erfüllt."