
AuF-Leben
Gesundheitsförderung älterer Menschen in der Lebenswelt Kommune
Am 01.03.2019 ist das vom GKV-Bündnis für Gesundheit geförderte Interventionsprogramm „Im Alter Aktiv und Fit Leben (AuF-Leben) in der Kommune – Gesundheitsförderung in der Lebenswelt Kommune“ gestartet, welches durch eine Kombination von verhaltens- und verhältnispräventiven Maßnahmen zur Steigerung der körperlichen Aktivität älterer Menschen und zur Verbesserung der Bewegungsverhältnisse innerhalb der Kommune beitragen soll.
In enger Abstimmung mit dem GKV-Bündnis für Gesundheit setzt der DTB das Interventionsprogramm gemeinsam mit dem Rheinhessischen Turnerbund, dem Sächsischen Turn-Verband und dem Landesturnverband Sachsen-Anhalt als Pilotprojekt für 24 Monate* um.
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* Hinweis: Bedingt durch die rasante Ausbreitung von COVID-19 konnte das Interventionsprogramm nicht wie geplant durchgeführt werden. Das GKV-Bündnis für Gesundheit hat daher frühzeitig entschieden, die Pilotierung um vier Monate zu verlängern, bis zum 30.06.2021.
Ab dem 01.07.2021 (bis 31.05.2022) ist das Programm in eine zweite Umsetzungsphase übergegangen.
Weitere Informationen zur Projektfortführung sind unter "Berichte/News" zu finden.

Hintergrund des Programms
Demografischer Wandel
Immer mehr ältere Menschen und steigende Lebenserwartung
Der demografische Wandel ist im vollen Gange und die Anzahl der über 65-Jährigen in Deutschland ist in den letzten Jahrzehnten enorm angestiegen. War 1950 nur jede zehnte Person über 65 Jahre, gehört heutzutage mehr als jede fünfte Person zur Generation 65 plus, 6 Prozent sind hochaltrig (> 80 Jahre). Vorausrechnungen lassen einen weiteren Anstieg erwarten. Bis 2060 wird voraussichtlich jede dritte Person älter als 65 Jahre sein.
Auch die Lebenserwartung ist aufgrund der immer besseren Lebensbedingungen (bedingt u.a. durch Fortschritte im Gesundheitswesen, gesündere Lebensweisen und bessere Arbeitsbedingungen) kontinuierlich angestiegen und liegt laut Statistischem Bundesamt in Deutschland für neugeborene Jungen bei 78,5 Jahren. Mädchen werden mit knapp 83,3 Jahren sogar noch älter.
Gesunde Lebenswelten
Gesundheitsförderung in der Kommune
Der Setting-Ansatz
Im Bereich der Prävention und Gesundheitsförderung erhalten Lebenswelten einen immer höheren Stellenwert, da die Menschen hier einen großen Teil ihrer Zeit verbringen und sich die vorherrschenden Bedingungen auf ihre Gesundheit auswirken.
Der Lebenswelt-Ansatz, auch als Setting-Ansatz bezeichnet, zielt darauf ab, gesundheitsfördernde Maßnahmen in Lebenswelten zu verankern, die möglichst vielen Menschen zugänglich sind.
Die Lebenswelt Kommune
Für ältere Menschen (im Ruhestand) stellt dabei die Kommune eine einflussreiche Lebenswelt dar. Der unmittelbare, fußläufig erreichbare Wohnraum ist ein zentraler Bezugsort im Alter, da hier zwischenmenschliche Kontakte bestehen und das tägliche Leben stattfindet. Umso stärker die Mobilität durch bspw. gesundheitliche Einschränkungen beeinträchtigt ist, umso mehr gewinnt der unmittelbar erreichbare Wohnraum an Bedeutung.
Das Programm "AuF-Leben"
Zielgruppe
"AuF-Leben" richtet sich an ältere Menschen ab 60 Jahren, die gerne mehr Bewegung in ihr Leben bringen wollen. Der Fokus liegt dabei auf langfristig inaktiven und dementsprechend gesundheitlich gefährdeten und in ihren Bewegungsfunktionen eingeschränkten Ältere. Ihnen soll der Einstieg in ein bewegtes Leben erleichtert und Freude an Bewegung vermittelt werden.
Zielstellung
Durch die Kombination von verhaltens- und verhältnispräventiven Maßnahmen sollen zum einen neue (niederschwellige) Bewegungsangebote in den Vereinen eingerichtet werden, um die körperliche Aktivität von älteren Menschen zu steigern und langfristig ihre Fitness, ihre Gesundheit sowie ihre Selbstständigkeit damit zu verbessern oder zumindest zu erhalten. Zum anderen stellt die Schaffung und/oder Modifizierung von geeigneten Bewegungswelten ein wichtiges Projektziel dar, um langfristig die Kommunen dabei zu unterstützen, die Gesundheit der älteren Menschen zu fördern und ein Aktivitätslevel aufrecht zu erhalten. Dies sind bspw. Maßnahmen wie der Ausbau eines Gehweges mit ausreichend Sitzgelegenheiten oder die Kennzeichnung von Walking-Rundwegen mit Kilometer-Angaben durch Grünanlagen.
Professionelle Projektbegleitung
Die AuF-Berater*innen der Landesturnverbände
Die Kommunen und der Turn- und Sportvereine werden während der gesamten Projektlaufzeit professionell begleitet und bei allen Aufgaben unterstützt - von der Tandembildung bis hin zur Planung und Umsetzung der Projektmaßnahmen.
Die sogenannten AuF-Berater*innen (je Landesturnverband zwei Personen) wurden in zwei Ausbildungsblöcken durch den DTB geschult und somit speziell für ihre Aufgaben im Rahmen des Pilotprogramms vorbereitet. Als direkte Ansprechpersonen und Schnittstelle zwischen Kommune und Turn- und Sportverein nehmen sie eine entscheidende Schlüsselposition ein und unterstützen die Tandems hinsichtlich kommunaler Gesundheitsförderung und dem Aufbau des Netzwerks AuF-Leben.

Die Pilotregionen "AuF-Leben"
Umsetzung des Interventionsprogramms in zehn Kommunen
NEWS!!!
Gemeinsam zu Hause aktiv
Die Bewegungsbroschüre
Die aktuelle Situation stellt uns alle vor große Herausforderungen und auch der organisierte Sport ist von den Einschränkungen des öffentlichen Lebens betroffen. Gemeinsame Bewegungseinheiten in der Sporthalle oder im Freien sind nur eingeschränkt oder gar nicht möglich. Und auch das Programm „AuF-Leben“ ist von diesen Einschränkungen betroffen.
Doch gerade jetzt ist es besonders wichtig, weiter aktiv zu bleiben bzw. aktiv(er) zu werden. Denn körperliche Aktivität ist eine der entscheidenden Voraussetzungen für ein gesundes und selbständiges Leben und einer der Hauptfaktoren für ein funktionierendes Immunsystem. Und dieses brauchen wir gerade alle mehr als zuvor.
Um Sie dabei zu unterstützen Ihren Alltag aktiv zu gestalten, haben wir in enger Zusammenarbeit mit dem Rheinhessischen Turnerbund eine Bewegungsbroschüre entwickelt. Die Broschüre umfasst einfache und effektive Übungen, die von Jederfrau und Jedermann ohne Geräte durchgeführt werden können. Aufwärmen, Mobilisation, Herz-Kreislauf-Training, Kräftigung und ein Ausklang stehen dabei auf dem Programm und die Übungen werden mit Bildern einfach erklärt. Je nach Tagesform können Sie sich die Übungen individuell zusammenstellen oder in der angegeben Reihenfolge durchführen.
Seien Sie dabei und bleiben/werden Sie aktiv!
- Hier können Sie die kostenfreie Bewegungsbroschüre "AuF-Leben" herunterladen.
pdf, 1.2 MB
Unterstützen Sie auch andere, in Bewegung zu bleiben! Ob (Groß)Eltern, Bekannte, Nachbarn oder Ihre Teilnehmer*innen der Vereinsstunde - leiten Sie den Link zur Webseite weiter oder drucken Sie die Broschüre aus und verteilen Sie sie an die Zielgruppe.
Vorgängerprojekt AUF Leben
Bei der Umsetzung des Projekts "AuF-Leben" können der DTB und die drei Pilot-Landesturnverbände auf Erkenntnisse und Erfahrungen aufbauen. Im Auftrag des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) und des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) hat der DTB im Zeitraum von 2013 bis 2015 das Netzwerkprojekt „Im Alter Aktiv und Fit Leben“ (AUF Leben) erfolgreich durchgeführt. Erkenntnisse und Erfahrungen mit der Zielgruppe der Hochaltrigen und Menschen mit Demenz wurden in einem Handlungsleitfaden zusammengefasst.
Weitere Informationen zum Projekt AUF Leben sowie den Handlungsleitfaden finden Sie hier.
Bei Fragen zum neu aufgesetzten Interventionsprogramm "AuF-Leben" wenden Sie sich gerne an die Projektleitung:

Allgemeine Informationen zum GKV-Bündnis für Gesundheit sowie die Darstellung des Interventionsprogramms "AuF-Leben" finden Sie unter folgenden Links:
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