Badespaß mit Kindern
Die Badesaison beginnt!
Langsam wird es wärmer und die Schulferien rücken näher. Alle hoffen auf einen entspannten Sommer – und im Moment sieht es dafür gut aus! Große und kleine Menschen freuen sich auf schöne Tage am See, im Schwimmbad oder sogar einen Urlaub am Meer. Beim Baden mit Kindern sollte man jedoch ein paar Dinge beachten.
Baderegeln für Kinder
Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) nennt folgende Baderegeln für Kinder, die diese kennen und natürlich auch sinngemäß verstehen sollen, um einen ungetrübten Badespaß zu gewährleisten:
- „Gehe nur zum Baden, wenn du dich wohl fühlst. Kühle dich ab und dusche, bevor du ins Wasser gehst.
- Gehe niemals mit vollem oder ganz leerem Magen ins Wasser.
- Gehe als Nichtschwimmer*in nur bis zum Bauch ins Wasser.
- Rufe nie um Hilfe, wenn du nicht wirklich in Gefahr bist, aber hilf anderen, wenn sie Hilfe brauchen.
- Überschätze dich und deine Kraft nicht.
- Bade nicht dort, wo Schiffe und Boote fahren.
- Bei Gewitter ist Baden lebensgefährlich. Verlasse das Wasser sofort und suche ein festes Gebäude auf.
- Halte das Wasser und seine Umgebung sauber, wirf Abfälle in den Mülleimer.
- Aufblasbare Schwimmhilfen bieten dir keine Sicherheit im Wasser.
- Springe nur ins Wasser, wenn es frei und tief genug ist.“
(Quelle: www.dlrg.de/informieren/freizeit-im-wasser/baderegeln/)
Worauf Eltern achten müssen
Um immer auf der sicheren Seite zu sein, sollte man sich, egal wo man gerade badet, unbedingt an die jeweiligen Regeln halten. In jedem Schwimmbad hängt eine entsprechende Badeordnung aus. Die DLRG hat darüber hinaus auf ihrer Internetseite eine Reihe von wichtigen Informationen zusammengestellt, man findet dort Sicherheitstipps für Frei- und Hallenbäder, offene Gewässer, den Umgang mit Auftriebsmitteln und Wasserspielzeug uvm.
Auch die hier genannten Sicherheitstipps für Kinder im Wasser stammen aus dieser Quelle:
- „Der Erwerb des Seepferdchens ist nur ein Zwischenschritt auf dem Weg zum/zur sicheren Schwimmer*in. Als sichere*r Schwimmer*in gilt, wer das Jugendschwimmabzeichen in Bronze erworben hat.
- Nichtschwimmer*in sollten immer in Armreichweite beaufsichtigt werden, auch beim Tragen von Auftriebshilfen wie Westen und Schwimmflügeln. Machen Sie Kinder möglichst früh mit dem Wasser vertraut: Kinder können schon ab fünf Jahren Schwimmen lernen, sollten aber bereits davor erste Kenntnisse und Fertigkeiten zum sicheren Verhalten am und im Wasser erfahren.
- Ertrinken ist auch in einer „Pfütze“ möglich. Am Wasser spielende Kinder sind immer durchgehend zu beaufsichtigen.
- Kinder sind noch nicht in der Lage, die gesamte Tragweite ihres Handelns zu überschauen. Aus diesem Grund benötigen sie eine verantwortungsbewusste Erziehungs- bzw. Aufsichtsperson.
- Beachte bitte die individuellen Voraussetzungen des Kindes (aktueller Entwicklungs- und Gesundheitszustand in psychischer wie auch physischer Hinsicht).
- Versuche vorausschauend Gefahrenpunkte und Gefahrenorte zu erkennen.
- Unabhängig davon, ob Kinder mit oder ohne Hilfsmittel ins Wasser gehen: Erziehungspersonen haben immer, auch bei vorhandener Badeaufsicht, die Pflicht zur aktiven und konsequenten Aufsicht.
- Kinder müssen genau wissen, was erlaubt bzw. verboten ist. Sicherheit ist jedoch nicht allein durch Gebote und Verbote zu erreichen. Vor allem jüngere Kinder müssen häufiger an die wichtigsten Verhaltensregeln und Sicherheitsmaßnahmen erinnert werden, da einmalige Belehrungen vergessen werden. Deshalb: besser regelmäßige und situative Wiederholung von sicherheitsrelevanten Anweisungen.“
(Quelle: www.dlrg.de/informieren/freizeit-im-wasser/sicherheitstipps/)
Spezielle Gefahrenstellen
Wichtig ist außerdem, die speziellen Gefahrenquellen der verschiedenen Gewässer zu kennen und entsprechend zu berücksichtigen. Während man im Schwimmbad eher auf rutschige Platten oder Sturzgefahr bei Sprunganlagen achten muss, besteht Gefahr in Seen oder Kiesgruben z.B. durch steil abfallende bzw. abrutschende Ufer. Auch Müll, Felsen, Pfähle und andere Dinge, die sich manchmal unter der Wasseroberfläche befinden, bergen Verletzungsrisiken. Das Baden im Meer birgt im Vergleich zum Binnengewässer noch größere Gefahren. Wetterwechsel, Wind und Strömung können sehr schnell aus leicht plätschernden Wellen ein tosendes Meer machen.
Nicht zu unterschätzen sind die Gefahren, die im häuslichen Umfeld lauern. Gerade kleine Kinder müssen selbst beim Baden und Planschen im Planschbecken oder in der Badewanne ständig beaufsichtigt werden, denn sie können schon bei sehr geringen Wassertiefen ertrinken. Deshalb sollte man sämtliche Wasserstellen, wie Schwimmbecken, Gartenteiche oder Regentonnen immer gewissenhaft sichern.
Auftriebs- und Schwimmhilfen
Grundsätzlich gilt: Kleine Kinder niemals ohne Aufsicht ins bzw. ans Wasser lassen! Auch Auftriebshilfen wie Schwimmflügel, -reifen oder -gürtel bieten keinen ausreichenden Schutz vor dem Ertrinken und ersetzen nicht die ständige Beaufsichtigung. Luftmatratzen oder aufblasbare Schwimmtiere können sogar gefährlich werden, weil man leicht ins tiefe Wasser geraten oder auf offenen Gewässern abtreiben kann. Von der Nutzung von Kinderschwimmsitzen rät die DLRG dringend ab, da sie den natürlichen Bewegungsdrang der Kinder hemmen und im Falle eines Kenterns sogar lebensgefährlich werden können.
Beim Kauf von Schwimmhilfen ist auf die Europäische Norm DIN EN 13138 zu achten. Diese sollte auf der Verpackung sichtbar sein. Schwimmhilfen für Brust-, Rücken- und Oberarmbereich benötigen zusätzlich eine weitere Zulassung. Diese wird mit dem bekannten CE-Zeichen vergeben, ergänzt durch eine vierstellige Nummer, welche die Prüfstelle ausweist. Schwieriger ist es, abzuschätzen wie es um die Schadstoffbelastung im verwendeten Kunststoff steht. Hier gibt das GS-Zeichen einen Hinweis auf zusätzliche Sicherheit und gute Qualität. Es empfiehlt sich außerdem, nicht unbedingt die günstigste Ausführung zu wählen und darauf zu achten, dass die Schwimmhilfe nicht stark riecht.
Tipps und weitere Informationen
Um den Badesommer unbeschwert genießen zu können, finden Kinder und Eltern viele weitere wertvolle Tipps auf den Seiten der DLRG – www.dlrg.de, im Bereich „Informieren“.
Bei der Bundesarbeitsgemeinschaft Mehr Sicherheit für Kinder e.V. gibt es auf der Website www.kindersicherheit.de unter „Produktsicherheit“ eine Datenbank, in der man Informationen zu Auftriebshilfen im Wasser findet.