Gerätenutzung in der Turnhalle
Bewegungslandschaften
Seid ihr Fans von kreativen Bewegungslandschaften? Und auch die Kinder sind jedes Mal begeistert, wenn ihr mit euren Aufbauten für Abwechslung und großen Spaß in der Turnstunde sorgt? Kein Wunder, denn immerhin können mit den traditionellen Sportgeräten regelrechte Abenteuerwelten in den Turnhallen entstehen. Ein positiver Trend, der die Motivation der teilnehmenden Kinder für Bewegung erhöht und sie so länger dem Verein erhalten bleiben.
Allerdings sollten Bewegungslandschaften nicht nur unter dem Aspekt "Spaß" entstehen. Auch die Themen "Sicherheit der Kinder" und "Langlebigkeit der Geräte" sollten von den Übungsleiter*innen bedacht werden. Dieser Balanceakt in der Nutzung der Geräte stellt oftmals eine Herausforderung dar, die aber mit folgenden Tipps und einem Best-Practice-Beispiel gemeistert wird.
5 Tipps
So nutzt ihr Geräte kreativ, sicher und sorgsam
Blindes Vertrauen vermeiden
Kurz Google befragen und schon bekommt man zahlreiche kreative Anregungen für die Kinderturn-Stunde. Eigentlich ziemlich geschickt, aber teilweise berücksichtigen diese Vorschläge weder die Sicherheit der Kinder noch die Haltbarkeit der Geräte. Tipp: Lasst euch gerne inspirieren, aber hinterfragt die Aufbauten mit eurem (Ge)Wissen.Geräte kontrollieren
Klar, eine umfängliche Prüfung der Geräte ist während der Turnstunden nicht umsetzbar. Was Übungsleiter*innen trotzdem machen sollten: Die Geräte vor dem Aufbauen einem kurzen Check unterziehen: Bilden sich bei Holzgeräten Splitter? Drohen Seile zu reißen? Gehen Nähte bei einer Matte auf? Fällt ein Mangel auf, sollte dieser sofort an die zuständige Person weitergeleitet werden. Weitere Informationen gibts hier.Matten vielseitig und richtig verwenden
Turn- und Weichbodenmatten sind fester Bestandteil jeder Turnhalle. In erster Linie gewähren sie Sicherheit und sollten deshalb ausreichend vorhanden sein und verwendet werden. Matten können aber auch als methodisches Hilfsmittel oder als Spiel- und Sportgerät benutzt werden.Wichtig: Matten dürfen nicht geknickt oder gebogen werden, da sonst die Innenstruktur beschädigt werden kann. Falls ihr allerdings ausrangierte Matten habt, die nicht mehr für die Landesituationen benutzt werden können, könnt ihr diese natürlich nach freien Wünschen zweckentfremden. In der Broschüre "Matten im Schulsport" von der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) bekommt ihr viele weiteren Informationen sowie Beispiele für die kreative Verwendung von Matten.
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Noch eine Möglichkeit, wie Matten auch nachhaltig verwertet werden können, findet ihr im DTB Online Magazin SPROSSENWAND.
Knoten sicher binden
Bei kreativen Bewegungslandschaften kommen oftmals Seile zum Einsatz, um beispielsweise Geräte miteinander zu verbinden. Damit diese fest sitzen, sollten bestimmte Knotentechniken beherrscht werden. Diese sorgen auch dafür, dass das Seilmaterial geschont wird und der Knoten am Ende wieder leicht geöffnet werden kann.Wichtig: Setzt nur Knoten, die ihr absolut sicher beherrscht. Auf den letzten Seiten der Broschüre "Alternative Nutzung von Sportgeräten" von der DGUV werden zwei wichtige Knotentechniken vorgestellt.
Vorsicht bei schwingenden Elementen
Grundsätzlich gilt: Keine Gerätearrangements mit schwingenden Großgeräten, da die auftretenden Belastungen und Gefährdungen nicht kalkulierbar sind. Bei anderen schwingenden Gerätearrangements muss der Schwungbereich stets freigehalten und am besten gekennzeichnet werden. Außerdem dürfen die Schwung- und Laufbereiche unterschiedlicher Stationen sich nicht überschneiden.
Best-Practice-Beispiel: Brücke
Der Bewegungsparcours "Brücke" ist ein schönes Beispiel für einen kreativen und sicheren Aufbau. Während die Kinder Spaß an der Herausforderung des Kletterns haben, ist ebenso ihre Sicherheit gewährleistet. Außerdem sind alle Geräte so verwendet, dass ihre Haltbarkeit nicht gefährdet ist.
So wurde in diesem Fall für Sicherheit gesorgt: Der Fallbereich unter der Leiter ist mit einer Weichbodenmatte ausgelegt, der Landebereich mit Niedersprungmatten. Die Bank sollte mit kleinen Kästen oder Turnmatten vor dem Wegrutschen gesichert werden. Außerdem sind Bank und Leiter mit Springseilen verbunden. In diesem Fall wurden Kreuzknoten verwendet. Zusätzlich sollte bei diesem Beispiel darauf geachtet werden, dass die Brücke aufgrund der Belastbarkeit mit nur maximal zwei Kindern belegt ist.
Wichtiger Reminder
Ihr als Lehrkraft seid verpflichtet, für die Sicherheit der teilnehmenden Kinder zu sorgen und Unfälle zu vermeiden. Ebenso seid ihr dafür verantwortlich, dass mit den Geräten sorgsam umgegangen wird und sie durch gewisse Aufbauten nicht kaputt gehen.
Weiterführende Informationen zum Thema "Gerätenutzung in der Turnhalle" findest du bei:
- DGUV, Sichere Schule zum Thema "Turn- und Gymnastikgeräte"
- Unfallkasse Sachsen, Sicherer Schulsport "Eine Handreichung für Lehrkräfte" (pdf)
- DGUV, Gerätturnen in der Schule – Hinweise zur sicheren und gesunden Unterrichtsgestaltung (pdf)