Jetzt lesen:
Sprossenwand - Magazin im DTB
Parkour | Bildquelle: Picture Alliance/Frank Rumpenhorst

 

Parkour

So gelingt der Einstieg in die Trend-Sportart

Möglichst schnell und fließend von einem Punkt zum nächsten kommen, ganz egal, welche Hindernisse sich auf dieser Strecke auftun – das ist die Grundlage der Trendsportart Parkour. Im Profibereich haben sich auf dieser Basis zwei Disziplinen entwickelt: Speed & Freestyle. Die Herkunft des eigentlichen Parkour-Trainings hatte jedoch primär nicht das Ziel, sich im Rahmen eines Wettkampfes mit anderen Teilnehmenden zu messen. Es ging vielmehr um eine gelebte Kunstform, durch die versucht wird, die Grenzen des eigenen Körpers und der Umwelt zu überwinden.

Dadurch kann Parkour vielseitig gelebt werden: Als Wettkampfsport auf internationalem Niveau, als Freizeitangebot im Verein oder als Ausgleichsportart im Park. 

Raus aus der Halle

Parkour als Outdoor-Sport unter freiem Himmel

Wer Turnsport betreibt, für den ist Training in der Sporthalle Normalität. Outdoor-Sport ist aufgrund der benötigten Gerätschaften eine seltenere Angelegenheit. Dafür ist Parkour als Ausgleichs-Session eine super Option und einfach umsetzbar. Gerade im Frühling, wenn die ersten warmen Tage wieder kommen, empfehlen wir ein gemeinsames Parkour-Training unter freiem Himmel, das nicht nur Abwechslung bringt, sondern auch das Teamgefühl stärkt, Spaß macht und den Sportler*innen Kreativität für neue Bewegungen gibt. 


Parkour: Sport unter freiem Himmel | Bildquelle: Picture Alliance/Frank Rumpenhorst

Unser Tipp für die Umsetzung

Holt euch einen Traceur oder eine Traceurin aus eurem Verein oder eurer Umgebung mit ins Training. Es gibt mittlerweile in nahezu jeder Stadt eine Parkour-Szene, die ihr ansprechen könnt. Erkundigt euch nach passenden Spots in Parks oder bspw. in der Nähe von Outdoor Fitness-Anlagen und fahrt einfach mal vorbei. Es bedarf keiner großen Vorbereitung. Werdet als Team kreativ und sucht euch selbst die passenden Hindernisse und kreiert eigene sogenannte "Runs", also die Abfolge von Hürden, die nacheinander in unterschiedlichen Formen überwunden werden sollen. Bestimmt euer eigenes Schwierigkeitslevel und testet euch aus. Man kann Parkour nicht, nicht "können". Wichtig ist allein, dass man sein Können richtig einschätzt und bereit ist, sich der Herausforderung zu stellen.

Euch fehlen die Ideen? Im Video findet ihr ein paar Spielideen für Einsteigerinnen und Einsteiger.

Die wichtigste Parkour-Technik: Landen lernen

Ihr habt bereits erste Parkour-Luft geschnuppert und wollt es selbst mal ausprobieren? Dann solltet ihr euch unbedingt mit den Grundlagen-Techniken beschäftigen.
Das Landen zu lernen ist die wichtigste Fähigkeit im Parkour. Abzuspringen ist erstmal leicht, richtig zu landen ist wichtig, um das angepeilte Ziel auch zu erreichen und sich selbst vor Verletzungen zu schützen. Draußen zu trainieren, heißt nämlich auch, sich mit den verschiedenen teils sehr harten Untergründen zu beschäftigen. Schlecht abgefangene Sprünge können zu Überlastungsschäden und unangenehmen Prellungen führen. Daher startet mit den drei Landetechniken: 

A: Präzisionssprunglandung

Die Landung auf beiden Beinen erfolgt immer auf dem Fußballen, wobei die Ferse den Boden nicht berührt. Die Endposition ist in einer leichten Kniebeuge, sodass die Landung zusätzlich abgefedert wird.


Präzisionssprunglandung | Bildquelle: Picture Alliance/Frank Rumpenhorst

B: Vierpunktlandung 

Ist der Sprung etwas schwungvoller empfiehlt sich die Vierpunktlandung. Dabei werden die Hände vor und zwischen den Knien aufgesetzt, sodass die Aufschlagskraft auf die vier Gliedmaßen verteilt wird.


Vierpunktlandung | Bildquelle: Pexels

C: Rolle

Die Rolle wird genutzt, wenn der Sprung sehr dynamisch ist. Als Anfänger*in solltet ihr aber erst die Rolle üben und euch dann an solche Sprünge wagen. Die Parkour-Rolle unterscheidet sich nämlich von der "Turner-Rolle". Das Einrollen erfolgt dabei diagonal von Schulter zur gegenüberliegenden Gesäßseite über den Rücken. 
 


Training zu Hause

Die Basics können auch ganz einfach zu Hause trainiert werden. In unserem Corona-Special hat Andy Haug für euch die Basics einmal erklärt.


Parkour Training im Verein

Aufbau der Hindernisse in der Vereinshalle

Ihr möchtet Parkour als festes Angebot in euren Verein aufnehmen und habt schon eine/n passende/n Trainer*in oder Übungsleiter*in gefunden? Dann empfehlen wir euch die Nutzung des Gerätesatzes "Springbokxen" für Vereine. Das mobile Trainingssystem wurde von Parkour Profis entwickelt und kann ganz einfach und schnell auf- und abgebaut werden. Die Konstruktion kann darüber hinaus vielseitig eingesetzt werden.

Die "Obstacles" können nicht nur als Hindernisse für Parkour genutzt werden, sondern mit bspw. eingehängten Therabändern auch für Fitnessübungen, durch die Stangen für das Grundlagentraining am Reck bzw. für Calisthenics oder als einfacher Hindernislauf im Kinderturnen. Die Einlagerung ist durch das einfache Klappsystem super simpel und braucht wenig Platz.

Buch-Tipp

Parkour – das große Theorie- und Praxisbuch

Parkour - Das große Theorie- und Praxisbuch von Philipp Holzmüller, DTB - Wo Sport Spaß macht | Bildquelle: Meyer & Meyer Verlag

Das Handbuch dient als Orientierungshilfe und Werkzeugkasten für Trainer*innen, Lehrer*innen und Athlet*innen. So werden die wichtigsten Charakteristika der Disziplin herausgearbeitet und in einem ganzheitlichen Lehrkonzept für Parkour vorgestellt.

Weitere spannende Tipps & Tricks findet ihr auch in den Ausgaben der SPROSSENWAND OUTDOOR und SPORTARTEN