Nordic Walking Gruppe

AKTIV und FIT leben im Alter

Das Projekt AuF leben für Sportvereine und Kommunen – gemeinsam ältere Menschen in Bewegung bringen und Bewegungsverhältnisse nachhaltig gestalten. 

Gemeinsam stark in der Kommune

AuF leben bringt Bewegung für ältere Menschen in die Kommune

„Im Alter AKTIV und FIT leben – Gesundheitsförderung in der Lebenswelt Kommune“ – kurz AuF leben – richtet sich an Kommunen und Turn- und Sportvereine, die sich gemeinsam dem Thema Bewegungsförderung älterer Menschen verstärkt widmen und ihre Kommune diesbezüglich nachhaltig gestalten wollen. Ziel ist, die körperliche Aktivität älterer Menschen zu steigern sowie die Bewegungsverhältnisse innerhalb der Kommune nachhaltig zu verbessern. Hierzu soll ein kommunales Netzwerk aufgebaut werden.
Die Förderung des Projekts erfolgt mit Mitteln der gesetzlichen Krankenkassen im Rahmen des GKV-Bündnisses für Gesundheit (www.gkv-buendnis.de).

Hintergrundinformationen zum Projekt

Übergeordnete Zielstellung

Durch die Kombination von verhaltens- und verhältnispräventiven Maßnahmen sollen zum einen (niedrigschwellige) Bewegungsangebote in den Vereinen eingerichtet werden, um die körperliche Aktivität von älteren Menschen zu steigern. Dies fördert die Fitness und die Gesundheit und leistet einen wichtigen Beitrag, möglichst lange selbstständig leben zu können. Die Schaffung und/oder Modifizierung von geeigneten Bewegungswelten stellt ein wichtiges Projektziel dar, um langfristig die Kommunen dabei zu unterstützen, die Gesundheit älterer Menschen zu fördern und ein Aktivitätslevel aufrecht zu erhalten. 

Zielgruppe

Mit den Maßnahmen sollen insbesondere Menschen ab 60 Jahren erreicht werden, die bisher wenig oder gar nicht aktiv waren, aber die gerne mehr Bewegung in ihr Leben bringen wollen. Durch geeignete und insbesondere wohnortnahe Angebote soll ihnen der Einstieg in ein bewegte(re)s Leben erleichtert und Freude an Bewegung vermittelt werden. Neben der Bewegung ist hierbei auch der soziale Austausch ein wichtiger Punkt, der bei den Maßnahmen mit berücksichtig werden soll. 
Um die Zielgruppe zu erreichen, braucht es ein breites Netzwerk, um möglichst viele Zugangswege zu öffnen.

Immer mehr ältere Menschen

Der demografische Wandel ist in vollem Gange und die Anzahl der über 65-Jährigen in Deutschland ist in den letzten Jahrzehnten enorm angestiegen. War 1950 nur jede zehnte Person über 65 Jahre, gehört heutzutage mehr als jede fünfte Person zur Generation 65 plus, 7 % sind hochaltrig (> 80 J.). Vorausrechnungen lassen einen weiteren Anstieg erwarten. Bis 2060 wird voraussichtlich jede dritte Person älter als 65 Jahre sein.

 

Steigende Lebenserwartung

Auch die Lebenserwartung ist aufgrund der immer besseren Lebensbedingungen (bedingt u. a. durch Fortschritte im Gesundheitswesen, gesündere Lebensweisen und bessere Arbeitsbedingungen) kontinuierlich angestiegen und liegt 2024 laut Statistischem Bundesamt in Deutschland für neugeborene Jungen bei 78,2 Jahren. Mädchen werden mit knapp 83 Jahren sogar noch älter. 

Der Lebenswelt-Ansatz

Im Bereich der Prävention und Gesundheitsförderung erhalten Lebenswelten einen immer höheren Stellenwert, da die Menschen hier einen großen Teil ihrer Zeit verbringen und sich die vorherrschenden Bedingungen auf ihre Gesundheit auswirken.


Der Lebenswelt-Ansatz, auch als Setting-Ansatz bezeichnet, zielt darauf ab, gesundheitsfördernde Maßnahmen in Lebenswelten zu verankern, die möglichst vielen Menschen zugänglich sind.

Überblick Lebenswelten

Die Lebenswelt Kommune

Für ältere Menschen (im Ruhestand) stellt die Kommune eine einflussreiche Lebenswelt dar. Der unmittelbare, fußläufig erreichbare Wohnraum ist ein zentraler Bezugsort im Alter, da hier zwischenmenschliche Kontakte bestehen und das tägliche Leben stattfindet. Umso stärker die Mobilität beeinträchtigt ist, umso mehr gewinnt dieser Wohnraum an Bedeutung. Als Dach-Setting vieler einzelner Settings (z. B. Kita, Schule) nimmt die Kommune dabei eine besondere Schlüsselfunktion ein.

Hinweis: Im Rahmen von AuF leben werden unter dem Begriff Kommune, sowohl Städte, Stadtteile als auch Gemeinden zusammengefasst.
 

Verhaltensprävention

Die Verhaltensprävention, auch als Individualprävention bezeichnet, setzt direkt am Menschen an, um dessen gesundheitsbezogenes Verhalten zu beeinflussen. Ziel ist es, für die Gesundheit riskante Verhaltensweisen zu vermeiden bzw. zu verändern (z. B. Fehlernährung, Rauchen), gesundheitsförderndes Verhalten zu unterstützen (z. B. regelmäßige Bewegung) und über Wissen und Einstellungen die Voraussetzungen dafür zu schaffen. 

Beispiele für Maßnahmen der Verhaltensprävention sind bspw. (niedrigschwellige) Bewegungsangebote, Gesundheitssportkurse, Aufklärung über gesunde Ernährung, Anti-Stress-Programme oder Nichtraucherseminare.

Verhältnisprävention

Die Verhältnisprävention, auch strukturelle Prävention genannt, setzt an den sozialen, ökologischen, ökonomischen und kulturellen Lebens-, Arbeits- und Umweltbedingungen der Menschen an. Denn die Gesundheit der Menschen und ihr gesundheitsbezogenes Verhalten wird von Faktoren bestimmt, die sie selbst wiederum nicht beeinflussen können und daher müssen auch hier entsprechende Maßnahmen getroffen werden. 

Beispiele für Maßnahmen der Verhältnisprävention sind bspw. städtebauliche Maßnahmen zur Bewegungsförderung (z. B. Kennzeichnung Walking-Strecke), Aufstellen von Sitzbänken an Spazierwegen oder gesetzliche Regelungen (z. B. Präventionsgesetz).
 

Kommune und Verein

Im Mittelpunkt steht das Tandem

Zu Beginn erfolgt der Zusammenschluss der Kommune und eines lokalen Turn- und Sportvereins zu einem Tandem. Auch der Zusammenschluss mit mehreren Turn- und Sportvereinen ist erfolgsversprechend. Um dem Bewegungsmangel älterer Menschen entgegenzuwirken und einen maßgeblichen Beitrag zur Gesundheitsförderung zu leisten, müssen sie gemeinsam eine Strategie entwickeln und eng zusammenarbeiten. Nur so kann es gelingen, dass Menschen gesund älter werden und noch lange selbstbestimmt in ihrem bewährten Umfeld leben können. Die Kommune verfügt bspw. über relevante Daten, kann Kontakte aufbauen bzw. stärken - zur Zielgruppe und Netzwerkpartnern. Der Verein ist Experte für Bewegung, Sport und Gemeinschaft und kann vielfältige Aufgaben übernehmen.

 

Die nebenstehende Karte zeigt die Tandems, die das Projekt AuF leben bereits erfolgreich umsetzen.

Netzwerkbildung

Vielfältige kommunale Unterstützung

Der Aufbau eines Netzwerks mit kommunalen Partnern ist ein wichtiger Punkt, um die Ziele des Projekts zu erreichen. 
Denn nur gemeinsam können möglichst viele Zugangswege geöffnet werden, um die Zielgruppe der inaktiven Älteren zu erreichen und neue Bewegungsräume zu erkennen und zu gestalten. Geeignete Netzwerkpartner sind all diese, die einen direkten Kontakt zur Zielgruppe haben und/oder die Bedürfnisse der Menschen kennen (z. B. Caritasverbände, Kirchen, gemeinnützige Vereine, Ärzte oder auch kommunale Ämter). Die Auswahl der Netzwerkpartner hängt jeweils von den kommunalen Rahmenbedingungen sowie der Zielsetzung des Projekts ab. So kann das Projekt erfolgreich und langfristig in der kommunalen Struktur verankert werden.

 

Die nebenstehende Abbildung zeigt mögliche Netzwerkpartner im Projekt AuF leben.

Teilhabe der Zielgruppe

Entwicklung bedarfsorientierter Maßnahmen

Ausgehend von einer Analyse der kommunalen Altersstruktur, der Bewegungsverhältnisse sowie der bestehenden Bewegungsangebote für Ältere sollen die spezifischen Anforderungen des Standorts ermittelt und diese bei der Planung und Umsetzung von Maßnahmen berücksichtigt werden. Die Zielgruppe soll dabei in die Entscheidungen mit eingebunden werden. Dies kann bspw. durch die Einrichtung von Runden Tischen oder Vor-Ort-Begehungen garantiert werden. Durch die Teilhabe der Zielgruppe können Bewegungsangebote eingerichtet werden, die für ältere Menschen ansprechend sind, sowie Bewegungs-/Gestaltungsräume gesucht werden, an denen sich die Zielgruppe vermehrt aufhält und körperlich aktiv sein möchte.

AuF leben in sieben Ländern

Nach einer dreijährigen Pilotphase ist das Projekt „Im Alter AKTIV und FIT leben (AuF leben) – Gesundheitsförderung in der Lebenswelt Kommune“ am 1. Juni 2022 in eine neue Umsetzungsphase gestartet. Basierend auf den Erfahrungen und den Evaluationsergebnissen der Pilotphase wurde das Vorgehen angepasst und die Umsetzung von drei auf sieben Länder ausgeweitet. In den Ländern ist der jeweilige Landesturnverband für die Umsetzung zuständig: 

Die Förderung des Projekts erfolgt mit Mitteln der gesetzlichen Krankenkassen im Rahmen des GKV-Bündnisses für Gesundheit.

Berichterstattung aus dem Projekt

Gesundheit
12.02.2025 | 13:10

3. Qualitätszirkel der AuF-Berater*innen in Frankfurt am Main vom 13.01. bis 16.01.2025

Positive Reflektion der Umsetzungsphase des Projekts AuF leben
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05.02.2025 | 14:23

#BeActive im Alter

Konzept für ein Sturzpräventions-Workshop verfügbar
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09.12.2024 | 11:48

DTB-Sprossenwand: AuF leben in Molmerswende

Wie zwei engagierte Frauen ein ganzes Dorf in Bewegung brachten
Europäische Woche des…
10.10.2024 | 15:13

#BeActive im Alter

Gemeinsam aktiv sein und gesund alt werden
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13.05.2024 | 11:22

Bewegungspfad Jugenheim eingeweiht

AuF leben-Tandem bekommt Auszeichnung für herausragende Arbeit
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Bewegungstreffleiter-Schulung in Postbauer-Heng

22 Ehrenamtliche bringen zukünftig ältere Menschen in Bewegung
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07.02.2024 | 12:41

Positive Zwischenbilanz des Projekts AuF leben

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20.11.2023 | 14:35

Projekt AuF leben international nominiert

Verleihung der ISCA Awards 2023 am 15.11.2023 in Madrid
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31.03.2023 | 12:35

1. Qualitätszirkel der AuF-Berater*innen in Dresden

Vom 13. - 16.03.2023 wurde die bisherige Projektumsetzung reflektiert.
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Gelungener Start im Saarland

Forum Gesundheitsförderung Ältere: "Netzwerk AuF leben - Im Alter AKTIV und FIT leben" am 28.02.2023 in Saarbrücken
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16.01.2023 | 13:06

Kick-off Veranstaltung des Schleswig-Holsteinischen Turnverbandes am 23.11.2022

Gesundheit
17.10.2022 | 13:22

Erfolgreiche Qualifizierung der AuF-Berater*innen

Sechs hauptberufliche Mitarbeiter*innen nehmen ihre Tätigkeit auf

Die AuF-Berater*innen

Eure Ansprechpersonen bei Fragen zum Projekt

Die Projektkoordination auf Landesebene erfolgt durch die Landesturnverbände. Die eigens für das Projekt ausgebildeten AuF-Berater*innen stehen in direktem Kontakt mit den Vereinen und Kommunen und unterstützen diese bei der Umsetzung von AuF leben. 

Hier findet ihr die Kontaktdaten der AuF-Berater*innen in den teilnehmenden Landesturnverbänden 

AuF leben in Rheinhessen

DTB-SPROSSENWAND | Im Rahmen des Projekts AuF leben hat die Gemeinde Jugenheim in Rheinhessen gemeinsam mit dem langjährigen Ortsbürgermeister Herbert Petri einen Bewegungspfad durch die idyllischen Weinberge eröffnet. Der Pfad beginnt hinter der Kirche der Gemeinde und führt durch malerische Landschaften. Immer wieder laden Schilder zu kurzen Bewegungsübungen ein: Dehnen, Balancieren und Kräftigungsübungen, die für die Fitness und das Wohlbefinden der Teilnehmenden sorgen sollen. 

ein Bürgermeister bewegt seine Gemeinde - Jugenheim

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