ATP Kurs Cover

Das AlltagsTrainingsProgramm (ATP)

Das ATP richtet sich an Frauen und Männer ab 60 Jahre, die sich einen bewegungsaktiveren Lebensstil wünschen.

Das AlltagsTrainingsProgramm (ATP) richtet sich an Frauen und Männer ab 60 Jahre, die sich einen bewegungsaktiveren Lebensstil wünschen und dazu einen niedrigschwelligen Einstieg suchen. Um Bewegung langfristig in den Alltag zu integrieren, sollte dieser als Trainingsmöglichkeit verstanden werden.

Der dazu entwickelte zwölfwöchige ATP-Präventionskurs ist deshalb für die Personen interessant, die sich von anderen Angeboten wie z. B. dem Training im Fitnessstudio nicht angesprochen fühlen und ein -Bewegungsangebot mit Gleichgesinnten suchen.

Das AlltagsTrainingsProgramm (ATP) ist ein niedrigschwelliges Bewegungsangebot im Programm „Gesund und aktiv älter werden“ der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), die Anfang 2025 zum Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit (BIÖG) wurde. Der Deutsche Turner-Bund entwickelte ab 2014 gemeinsam mit der damaligen BZgA, der Deutschen Sporthochschule Köln (DSHS), dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) und dem Landessportbund Nordrhein-Westfalen (LSB NRW) das zwölfwöchige standardisierte Trainingsprogramm speziell für die Zielgruppe der Menschen ab 60 Jahren, die bisher inaktiv waren, aber in Zukunft ihren Alltag nachhaltig bewegungsaktiver gestalten möchten. Ergänzend entstand das an einen Kurs anschließende Dauerangebot zum ATP "Alltag in Bewegung". Die Entwicklung des ATP wurde vom Verband der Privaten Krankenversicherung e.V. finanziell unterstützt.

Das ATP wurde ab 2014 entwickelt und nach einer Pilotphase in Nordrhein-Westfalen bundesweit über die Strukturen des organisierten Sports verbreitet. 2017 erhielt der ATP-Kurs die Qualitätssiegel „Sport Pro Gesundheit“ und „Pluspunkt Gesundheit“. Die Anerkennung durch die Zentrale Prüfstelle Prävention (ZPP) erfolgte 2018, sodass der Kurs mit dem Qualitätssiegel „Deutscher Standard Prävention“ von den Krankenkassen anerkannt ist.

 

ATP-Bewegungsangebote | ÜL-Schulung

Das AlltagsTrainingsProgramm (ATP) gibt es in zwei Varianten: Ergänzend zu dem zwölfwöchigen Präventionskurs, der inaktive ältere Menschen für einen bewegungsaktiveren Lebensstil sensibilisieren soll, wurde das Dauerangebot „Alltag in Bewegung“ entwickelt, das sich als fortlaufendes Angebot an den Kurs anschließen soll.

Mehr Informationen zu den Schulungen für Übungsleiter*innen und Fachkräfte, die ein ATP-Angebot durchführen möchten, finden Sie hier auf der DTB-Website bei den standardisierten Programmen.

Ältere Menschen, die einen eher inaktiven Lebensstil führen, sind schwierig für Bewegungsangebote zu gewinnen. Daher ist die Bewerbung von ATP-Angeboten von vielen Faktoren wie z. B. Alter, Geschlecht, Herkunft, soziales Umfeld, Wohngegend, etc. abhängig. Fotos, editierbare Flyer sowie weitere Materialien zum AlltagsTrainingsProgramm (ATP) stehen geschulten Übungsleiter*innen und Fachkräften kostenfrei auf der Website der BZgA zur Verfügung.

Überführung eines Kurses in ein Dauerangebot

Ein Präventionskurs ist zeitlich befristet und ist insbesondere für Menschen geeignet, die sich zunächst nicht binden möchten und so „reinschnuppern“ können. Für ein möglichst langes und selbstständiges Leben ist es wichtig, langfristig und regelmäßig sportlich aktiv zu sein. Dafür werden Dauerangebote von Turn- und Sportvereinen benötigt.

Damit eine Überführung von einem Kurs in ein Dauerangebot erfolgreich ist, müssen ein paar Dinge hinsichtlich Bewerbung, Rahmenbedingungen und Kommunikation beachtet werden. Im Rahmen des ATP-Teilprojektes „Überführung eines ATP-Kurses in ein ATP-Dauerangebot" wurden aus den Ergebnissen der Evaluation und aus allgemeinen Erfahrungen des DTB Handlungsempfehlungen für Übungsleitende und Vereinsverantwortliche herausgearbeitet.

Download Leitfaden

Vulnerable Zielgruppen

Im Rahmen eines Pilotprojekts (2017-2018) sollten ältere Menschen angesprochen werden, die seltener durch Angebote der Gesundheitsförderung erreicht werden und zugleich anfälliger für Krankheiten sind. Der Fokus bei der Ansprache vulnerabler Zielgruppen lag in dem Projekt auf folgende Personengruppen: Pflegende Angehörige, Ältere Menschen mit Migrationshintergrund, Ältere Menschen aus strukturschwachen Regionen.

In Zusammenarbeit mit Wohlfahrtsverbänden, Wohnungsbaugesellschaften und Landesvereinigungen für Gesundheit auf der einen Seite sowie Turn- und Sportvereinen auf der anderen Seite galt es herauszufinden, wie die oben genannten Zielgruppen am besten erreicht werden können und welche förderlichen und hinderlichen Faktoren es gibt. 

Der Projektbericht „ATP für vulnerable Zielgruppen“ dient als Leitfaden und soll Institutionen sowie Turn- und Sportvereinen, die bewegungsfördernde Maßnahmen für ältere Menschen anbieten, bei der Ansprache vulnerabler Zielgruppen helfen.

Download Projektbericht

Ältere Menschen mit Migrationshintergrund

Turn- und Sportvereine sowie weitere Institutionen im Gesundheits-, Sport- und Freizeitsektor bemühen sich darum, ältere inaktive Menschen mit Migrationshintergrund für ihre niedrigschwelligen Bewegungsangebote zu gewinnen. Oftmals stehen diese aber vor dem Problem, dass sie diese Zielgruppe trotz großer Bemühungen nicht erreichen.

Es ist daher von Bedeutung, adressatengerechte Angebote zu entwickeln und diese wohnortnah, bedarfsgerecht und niedrigschwellig zu etablieren. Nur dadurch können die Sport- und Bewegungsaktivitäten und somit die Gesundheit der Bevölkerung positiv beeinflusst werden.

Im Rahmen des Teilprojekts von DTB und BZgA innerhalb des ATP-Projekts wurden praktische Handlungsempfehlungen entwickelt, die sowohl konkrete Tipps als auch Denkanstöße beinhalten. Der erarbeitete Leitfaden schließt mit einer Zusammenstellung weiterführender Leitfäden, Broschüren, Arbeitshilfen und Datenbanken sowie von Good-Practice-Beispielen, die zur vertiefenden Lektüre zur Verfügung stehen.

Download Leitfaden

Kommunale Bewegungsförderung

Maßnahmen zur Bewegungsförderung nachhaltig umzusetzen ist gemeinsam mit erfahrenen Partnern leichter. Turn- und Sportvereine verfügen über die notwendige Infrastruktur, Kontakte und Netzwerke sowie erprobte Finanzierungsmodelle und sind somit ein attraktiver Netzwerkpartner für Städte und Kommunen.

Umgekehrt können auch Vereine von einer Zusammenarbeit profitieren, da Kommunen die strategischen, organisatorischen und öffentlichkeitswirksamen Rahmenbedingungen beeinflussen und positiv gestalten können. Als „Türöffner“ zwischen verschiedenen Institutionen, Ämtern, Organisationen und politischen Entscheidungstragenden haben Kommunen ebenfalls viele Kontakte und sind gut vernetzt. So lässt sich mit einer höheren Wahrscheinlichkeit politische Unterstützung erreichen und der Bekanntheitsgrad des Sport- und Turnvereines erhöhen.

Auch neue Mitglieder und ehrenamtlich tätige Personen (z. B. Angehörige von älteren Menschen, Mitarbeitende der Kommunalverwaltung) können über gemeinsame Partnerschaften und Projekte zwischen Kommunen und Sport- und Turnvereinen gewonnen werden.

Argumente und Tipps für die Zusammenarbeit zwischen Vereinen und Kommunen finden Sie im Factsheet sowie im „Impulsgeber Bewegungsförderung“ der BZgA, dem digitalen Planungstool zur Entwicklung einer bewegungsfreundlichen Kommune für ältere Menschen.

Download Factsheet