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Sprossenwand - Magazin im DTB

Projekt „Qualifiziert für die Praxis: Inklusionsmanager*innen für den gemeinnützigen Sport“

Das Projekt zur nachhaltigen Schaffung von Arbeitsplätzen für Menschen mit schwerer Behinderung im gemeinnützigen Sport wird vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) aus Mitteln der Ausgleichsabgabe gefördert.

„Viele sind bisher noch ausgeschlossen“

Von Februar 2017 bis Februar 2019 engagierte sich Thorsten Ely als Sport-Inklusionsmanager.

Kinder springen Seil, hüpfen Trampolin und klettern an der Sprossenwand, als „Selbstentdecker, Stärkenkenner, Spaßmotoriker, Alleskönner und Sportskanonen“, wie es im Video der Deutschen Turnerjugend (DTJ) zur „Offensive Kinderturnen“ heißt. Erklärtes Ziel der vierjährigen Offensive, die 2017 gestartet wurde: Die Turnhallen für alle Kinder öffnen, ein inklusives Angebot schaffen. „Viele sind bisher noch ausgeschlossen“ – Jungen und Mädchen aus bildungsfernen Familien turnen seltener im Verein, ebenso wie Kinder mit Behinderung oder Migrationshintergrund.

Seit Februar 2019 ist Thorsten Ely im Projekt J.E.D.I. engagiert.


Als bundesweiter Dachverband gibt die DTJ den Landesverbänden Anstöße, das zu ändern. „Wir sammeln, vernetzen und geben Anschubhilfe“. Turnvereine werden ermutigt, mehr Kooperationen einzugehen, sei es mit Kindertagesstätten, Schulen, Einrichtungen der Behindertenhilfe oder Migrantenselbstorganisationen. Die „Offensive Kinderturnen“ wurde auch gestartet, weil sich die gemeinnützigen Vereine zunehmend gegenüber kommerziellen Angeboten wie etwa Indoor-Spielplätzen positiv profilieren wollen und müssen. Ein Highlight der Aktion ist der alljährliche Tag des Kinderturnens im November, bei dem 2017 gut 350 Vereine mit rund 20.000 Kindern mitmachten.


Das Thema wird durch den Sport-Inklusionsmanager im Netzwerk mit anderen Verbänden intensiv bearbeitet (AG Teilhabe und Vielfalt der dsj, Forum-Inklusion des DOSB). Außerdem ist es wichtig die Inklusion immer wieder in der Öffentlichkeit zu thematisieren (Maskottchenlauf und Turnfestforum beim IDTF Berlin), um Tabuisierung und Abgrenzungen abzubauen.

Damit gemeinsames Turnen für Kinder und Jugendliche mit und ohne Behinderung zukünftig zur Normalität wird, arbeitet die Deutsche Turnerjugend zudem eng mit der Deutschen Behindertensportjugend (DBSJ) zusammen.


Ein mit der Deutschen Sportjugend und der DBSJ gemeinsam für den Sommer 2018 organisiertes Netzwerktreffen zu dem Thema inklusiver Kinder und Jugendsport unterstreicht die Zielsetzung. Auch bei den Special Olympics Spielen in Kiel ist der Verband in diesem Jahr dabei: „Sport für Menschen mit geistiger Behinderung und unsere Offensive Kinderturnen, das passt auch sehr gut zusammen. Da werden von beiden Seiten die Fühler ausgestreckt.“ Aktuell wurde eine Kooperation zwischen der DTJ und Special Olympics Deutschland vereinbart.

Die Erstellung eines Leitfadens für barrierefreie Veranstaltungen innerhalb des DTB ist eine weiteren Aufgaben im DOSB-Projekt, die aktuell ansteht.