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Sprossenwand - Magazin im DTB

Rhythmische Sportgymnastik

Mehrkampfkrone für Margarita Kolosov

03.06.2021 14:05

Die in Schmiden trainierende Potsdamerin dominiert bei den „Finals“ in Dortmund die Konkurrenz in der RSG.

Die neue deutsche Meisterin: Margarita Kolosov. Foto: Minkus images

Die neue deutsche Meisterin kam auf insgesamt 77,050 Punkte und verwies damit Melanie Dargel von der TG Worms (68,35) und Sandy Kruse (Bremen 1860/57,825) auf die weiteren Plätze.

Trotz ihres Triumphes zeigte sich die 17 Jahre alte Kolosov nicht glücklich mit ihren Leistungen. Gleich bei ihrem ersten Vortrag mit dem Reifen (16,225) verbuchte sie mehrere Handgerätverluste und fand sich erst einmal auf dem zweiten Platz hinter der 15-jährigen Dargel (17,25) wieder. Das sollte sich nach Ball (21,375/17,40) zwar ändern. Dennoch zeigten sich die beiden Europameisterschaftsteilnehmerinnen, die die Wettkämpfe in der Westfalenhalle auch als Generalprobe für die kontinentalen Titelkämpfe in der nächsten Woche in Varna/BUL sehen, nur mit ihren Keulen-Darbietungen (22,20/18,625) zufrieden.

„Ich weiß, dass ich es viel besser kann“, sagte Kolosov. Bei den Gerätefinals am Freitag (ab 9 Uhr), wo sie wie Dargel in allen vier Entscheidungen steht, wolle sie das beweisen. „Da will ich noch einmal alles geben.“ Wirklich erklären konnte sich die Favoritin die vielen Unsicherheiten nicht. „Es ist natürlich eine andere Halle als zu Hause; daran muss man sich erst gewöhnen.“

Melanie Dargel fand die Kulisse in der riesigen Arena auch ohne Zuschauer „aufregend“. Zumal es für die Debütantin bei den Aktiven die erste deutsche Meisterschaft seit 2018 war.  „Im vergangenen Jahr ist sie ja wegen Corona ausgefallen. 2019 konnte ich nicht teilnehmen, weil ich mir einen Finger gebrochen hatte.“ Auch sie ist überzeugt: „Meine Übungen gehen besser.“

Mit diesem Fazit standen die Gymnastinnen selbst nicht allein. „Ich war überrascht, dass es insgesamt so viele Fehler gab“, kommentierte DTB-Teammanagerin Isabell Sawade das Gesehene.  „Damit hätte ich nicht gerechnet. Aber es war für viele auch der erste richtige Wettkampf nach eineinhalb Jahren.“ Dazu kam, dass dieser unter ungewohnten Bedingungen stattfand. „Die Mädchen kennen es nicht, auf dem Podium zu turnen oder sich auf einer Bodenfläche vorzubereiten, die fürs Gerätturnen gedacht ist. Vielleicht haben sie deshalb ängstlich und verhalten geturnt. Aber wir freuen uns natürlich sehr über die Aufmerksamkeit.“