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Aerobicturnen

Erfolgreicher WM-Auftritt mit erstem Finalstart seit über 20 Jahren

20.06.2022 08:42

Der Auftritt der deutschen Delegation bei den Weltmeisterschaften im Aerobicturnen in Guimarães/Portugal war der erste Schritt in eine aussichtsreiche Zukunft. Mit zufriedenstellenden Platzierungen und einem ersten Finaleinzug des Dance-Teams seit über 20 Jahren ging es für das Team nun wieder zurück nach Deutschland.

Delegation WM Aerobicturnen 2022 | Bildquelle: Rainer Fleck
Delegation WM Aerobicturnen 2022 | Bildquelle: Rainer Fleck

Das deutsche Aerobic-Team feiert bei den Weltmeisterschaften in Guimarães vom 16. – 18. Juni mit neuem Eliteteam-Konzept das Debüt. Erstmals wurden die besten Sportlerinnen und Sportler in vier Kategorien (Einzel, Mixed Pair, Gruppe, Dance) formiert und für das internationale Sportgroßevent in Portugal vorbereitet.

„In den letzten sechs Monaten haben wir ein neues Bundeskonzept im Aerobicturnen an den Start gebracht. Es wurde ein junges Bundestrainer-Team berufen, um mit neuen Ansätzen die Sportlerinnen und Sportler auf Spitzenleistungen vorzubereiten. Unser Ziel ist es langfristig internationale Finalplätze und auch die Qualifikation für die World Games zu erreichen. Die WM in Guimaraes ist unsere Feuerprobe“, so Jenna Eggenstein, Beauftragte für Nachwuchs- und Leistungsförderung im TK Aerobicturnen.

Den Anfang machte Charlotte Densch vom Blau-Weiss Buchholz am Donnerstag (16. Juni) im Einzel. Die 19-jährige hat sich zuletzt beim Weltcup in Cantanhede mit einem starken vierten Platz unter Beweis gestellt.

Charlotte Densch (Blau-Weiss Buchholz) präsentierte eine Übung mit Höchstschwierigkeiten auf internationalem Niveau. Mit nur 0,1 Zehnteln Abstand reichte es für die 19-jährige Abiturientin nur knapp nicht ins Finale der Top 8 und wurde 11. Für Densch war es der erste Einzel-Auftritt bei den Erwachsenen. "Es wäre noch mehr drin gewesen, bei der Taucherdrehung hätte ich noch eine Dritte dranhängen können, dann hätte es gereicht. Ich bin sehr zufrieden und möchte in Zukunft zeigen, dass ich international konkurrenzfähig bin", blickt die gebürtige Buxdehuderin motiviert in die Zukunft.

Die Abiturientin vom Blau-Weiss Buchholz geht am gleichen Tag auch in der Kategorie AeroDance an den Start. 

Gemeinsam mit Charlene Casjens (TK Hannover), Dajana Näveke (MTV Wolfenbüttel), Ewa-Maria Zorn (SC Berlin), Kim Trennepohl (SVC Münsterland), Lena Haak (TV Jahn-Zizenhausen), Nils Angerstein (MTV Wolfenbüttel), Patricia Steinjan (TG Nieder-Ingelheim) sowie Ersatzstarterin Nadja Mack (SSV Ulm 1846) wollte das Achter-Team mit einer Bollywood Interpretation das Kampfgericht überzeugen. 

Lange musste das Achter-Team in der Wartezone, der sogenannten "Kiss & Cry" Area, zittern, denn die erste Wertung musste nach einem technischen Fehler korrigiert werden. Die Freude war umso größer, als nach dem letzten Team aus Italien das Dance Team aus Deutschland nach über 20 Jahren mal wieder in einem WM-Finale stand.

Am zweiten Qualifikationstag (Freitag, 17. Juni) ging das deutsche Team ebenfalls mit zwei Kategorien ins Rennen - Mixed Pair und Gruppe. Das erfahrene Mixed Pair mit Patricia Steinjan und Paul Engel (beide TG Nieder-Ingelheim) stellten sich einem großen Konkurrenzfeld mit 29 Duos. Die Ingelheimer konnten mit einer soliden Leistung und 17,850 Punkten (Platz 15) die Hälfte der internationalen Konkurrenz hinter sich lassen. Mit einer Interpretation zu "All of me" von John Legend überzeugten die beiden mit einer emotionalen Choreografie. 

Engel ging mit der Gruppe an diesem Tag ein zweites Mal auf die Fläche. Leider konnte das junge, neu formierte Team mit Charlotte Densch (Blau-Weiss Buchholz), Charlene Casjens (TK Hannover), Ewa Zorn (SC Berlin) und Kim Trennepohl (SVC Münsterland) nicht alle Schwierigkeiten abrufen und erreichte mit 16,861 Punkten den 14. Rang. "Es wäre etwas mehr drin gewesen, die Stabilität hat uns in den Schwierigkeiten noch gefehlt. Daran können wir nun gezielt bis zur nächsten EM 2023 in Antalya arbeiten", erklärt DTB Cheftrainerin Sina Pieper. 

Am Samstag (18.Juni) war dann endlich Finaltag. Auf einen Start im WM-Finale musste das deutsche AerobicTurn-Team lange warten. Zuletzt waren es Janka Daubner und Chris Harvey in der Kategorie Mixed Pair, und Marie-Catherine Boesa, Jana Heinze und Sandra Schlueter im Trio, die es im Jahr 1998 bei der 4. FIG Weltmeisterschaft in Catania in Italien durch eine Qualifikation in ein WM-Finale geschafft haben. Jetzt auch das Dance Team des Eliteteams.

Nach der Qualifikation lagen sie auf dem 8. Platz und rutschten somit knapp in das Finale der besten Acht. Im Finale selbst konnten sie ihre Leistung noch einmal um 0.150 Punkte steigern. Mit 16.600 Punkten verringerten sie den Abstand zum 7.Platzierten - Aserbaidschan, die noch bei der letzten WM in Baku die Goldmedaille in der Kategorien Dance geholt haben. Weltmeister wurde Korea.

"Endlich konnten wir zeigen, dass international mit uns zu rechnen ist. Das ist erst der Anfang, wir haben noch einiges vor", erklärt Jonas Schwartze der TK-Vorsitzende DTB Aerobicturnen und Head of Delegation in Portugal. 

 

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