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Ringtennis

Neue Deutsche Meisterinnen und Meister im Ringtennis gekürt

08.09.2022 12:13

Nationale Ringtennis-Elite trifft sich in München und empfängt DTB-Präsident

Deutsche Meisterschaften Ringtennis 2022 | Bildquelle: Markus Jansen
Deutsche Meisterschaften Ringtennis 2022 | Bildquelle: Markus Jansen

Bei den 73. Deutschen Meisterschaften im Ringtennis kämpften vom 2. bis 4. September 2022 150 Ringtennisspielerinnen und -spieler aus 12 Vereinen aus ganz Deutschland in München um die begehrten Deutschen Meistertitel. Dabei ließ es sich auch DTB-Präsident Dr. Alfons Hölzl nicht nehmen, beim offiziellen Empfang der Deutschen Meisterschaften persönlich ein Grußwort zu sprechen, für welches er viel Applaus aus Ringtenniskreisen erntete. 

Den Anfang bei den Meisterschaften machte am Freitag der Mixed-Wettbewerb, bei dem die beiden Einzel-Weltmeister Nicole Brose und Fabian Ziegler (ESG Karlsruhe) triumphierten. Zwei herausragende Einzelspieler sind im Ringtennisspiel nicht automatisch ein gutes Mixeddoppel, aber Brose und Ziegler spielten auch ohne viel Spielpraxis taktisch sehr diszipliniert. Im Endspiel machten sie wenig Eigenfehler und nutzten ihre Angriffschancen gegen das eingespielte Kieselbronner Mixed Britt Abrecht und Timo Hufnagel konsequent. Nicole Brose bot dabei eine gute Defensivleistung und sicherte sich ihren ersten Titel in der Mixed-Disziplin. Fabian Ziegler sorgte jederzeit für Spielkontrolle und trug wichtige direkte Punkte zum ungefährdeten Start-Ziel-Sieg bei. 

Favoriten auch im alternierenden Doppel unschlagbar

Nach ihrem gemeinsamen Mixed-Triumph am Vortag, bestätigten Nicole Brose und Fabian Ziegler auch im alternierenden Doppel ihre derzeitige Vormachtstellung im deutschen Ringtennissport. Während sich Nicole Brose mit Naemi Singrün bei den Frauen ganz klar durch setzte, musste Fabian Ziegler mit Jürgen Öttel viel investieren, um den Titel gegen starke Konkurrenten zu verteidigen. Einen großen Erfolg konnten die Lokalmatadoren Nadine Lemke/Maria Voss und Maximilian Speicher/Alexej Ermak mit ihren beiden Silbermedaillen verbuchen. 

Überraschungssieg im Frauen-Einzel

In einem spannenden Schlagabtausch besiegte die erst 16-jährige Henrike Jansen (TG Groß-Karben) Titelverteidigerin Nicole Brose (ESG Karlsruhe) und holte sich damit überraschend den Deutschen Meistertitel im Frauen-Einzel. Nach einer zweistündigen Unwetter-Pause erarbeitete sich Nicole Brose im Finale auf der günstigeren Spielhälfte einen kleinen Punkte-Vorsprung, den sie nach dem Seitenwechsel nicht verteidigen konnte. Jansen blieb erstaunlich ruhig, drehte das Spiel mit ihrer Angriffswucht noch zu ihren Gunsten und schrieb damit in München Ringtennis-Geschichte: Ohne vorher jemals im Jugend18-Einzel angetreten zu sein, krönte sie sich zur Deutschen Meisterin bei den Frauen. Bei der letzten DM 2019 wurde sie noch Deutsche Schüler-Meisterin. Zudem ist Jansen seit 91 Jahren die erste Spielerin aus dem Landesturnverband Hessen, die einen Titel in der Meisterklasse errang – das gab es in 381 Entscheidungen seit 1931 nicht.

Titelverteidigung im Männer-Einzel geglückt

Das mit Spannung erwartete Endspiel im Männereinzel fand ein abruptes Ende als Herausforderer Timo Hufnagel (TV Kieselbronn) Mitte der zweiten Halbzeit gegen Deutschlands Besten Fabian Ziegler (ESG Karlsruhe) verletzungsbedingt aufgab. Zu diesem Zeitpunkt war das Spiel bei einem Zwischenstand von 31:22 entschieden. Nach zwei Niederlagen bei den Badischen und Süddeutschen Meisterschaften gewann Fabian Ziegler somit das wichtigste Saisonspiel. Nach nervösem Start mit ungewohnt vielen Fehlern steigerte er sich und übernahm die Spielkontrolle. Hufnagel kassierte dann eine Serie von spielentscheidenden direkten Punkten. Der alte und neue Deutsche Meister bot seinem Gegner trotz des Drucks eines Rückstandes jedoch kaum noch etwas an und verteidigte seinen Titel souverän. Bronze ging an den 20-jährigen Newcomer Maurice Binder (TV Kieselbronn), der wie Henrike Jansen frischen Wind in die Meisterklasse bringt.

Gelungene Veranstaltung nach langer Durststrecke

Das gut eingespielte Team, um Mastermind Klaus Riehm lieferte insgesamt eine tolle Veranstaltung, die auch bei den Abendveranstaltungen neue Maßstäbe setzte. Dafür wurden die Münchner am letzten Wettkampftag mit dem Überraschungssieg von Nadine Lemke und Maria Voss im klassischen Frauendoppel belohnt. Der nationale Ringtennissport mit allen seinen Facetten lebt und meldet sich nach einer über zweijährigen Durststrecke zurück. Am Ende eines intensiven langen Wochenendes wurde eine weitere positive Nachricht verkündigt: Der SKG Roßdorf übernimmt die Ausrichtung der 74. Deutschen Meisterschaften Anfang September 2023!
 

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