Turn-Team Deutschland
Darja Varfolomeev ist Olympiasiegerin
Grandioser Sieg im Einzel - Kolosov auf einem klasse vierten Rang
In einem hochklassigen Finale der Rhythmischen Sportgymnastik krönte sich Darja Varfolomeev zur Olympiasiegerin im Mehrkampf. Die fünffache Weltmeisterin wurde ihrer Favoritenrollen gerecht und hielt dem großen Druck stand. Margarita Kolosov, die zweite deutsche Gymnastin in dem Feld, turnte bei den Olympischen Spielen in Paris den Wettkampf ihres Lebens und landete auf einem herausragenden vierten Platz.
Kolosov war mit dem Reifen ins Rennen gegangen und zeigte erneut eine gute Darbietung. Ohne Fehl und Tadel kam sie auf 34,600 Punkte. Mit dem Ball lief es für die Schmidenerin ebenfalls sehr gut, hier sammelte sich weitere 34,150 Punkte für ihr Konto. Als vorletztes Handgerät standen die Keulen auf dem Programm, auch hier konnte sich „Marga“ im Vergleich zur Qualifikation etwas verbessen. Mit weiteren 33,950 Zählern, die sie für ihre Darbietung mit den Keulen erhielt, festigte sie ihren Platz in der Spitzengruppe. Während Kolosov in der Qualifikation bei ihrer Bandübung einen Verlust des Handgeräts hinzunehmen hatte, lieferte sie im Finale tadellos ab und erhielt 32,500 Punkte. Trainerin Natalia Raskina war nach dieser Leistung ihres Schützlings den Tränen nahe. Die 20-Jährige präsentierte sich über den gesamten Mehrkampf hinweg großartig, erzielt am Ende mit 135,250 Punkten Position vier und schrappte denkbar knapp an einer überraschenden Medaille vorbei.
Darja Varfolomeev startete ebenfalls mit dem Reifen und traf im Vergleich zum Vortag diesmal ihre Übung auf den Punkt. Mit einer Top Leistung brachte sie die Halle zum Toben. 36,300 Punkte bedeuteten direkt die Führung des Feldes. Mit dem Ball (36,500 Punkte) konnte sie anschließend ihre Führung noch ein wenig ausbauen. Die RSG-Teamchefin Isabell Sawade sagte einmal, dass man während Varfolomeevs Keulenübung am besten sehen könne, welche unglaublichen Höchstschwierigkeiten die 17-Jährige in ihren Übungen turnt. An genau diesem Handgerät zeigte "Dascha” eine fantastische Finalübung und erhielt vom Kampfgericht 36,350 Punkte. Mit dem Band, ihrem letzten Handgerät, ist die junge Schmidenerin amtierende Europameisterin. Auch hier zeigte sie keine Nerven und turnte erneut eine großartige Übung mit der sie nicht nur die Halle zum Jubeln brachte, sondern auch ihre Trainerin Yuliya Raskina, die nach ihrer Darbietung ebenso wie Natalia Raskina zuvor, zu Tränen gerührt war. Mit einer Gesamtpunktzahl von 142,850 Punkten ist Darja Varfolomeev Olympiasiegerin und ließ ihren Freudentränen freien Lauf. Silber ging an die Bulgarin Boryana Kaleyn (140,600 Punkte) und Bronze an die Italienerin Sofia Raffaeli mit 136,250 Zählern.
"Das war eine Glanzstunde für die Rhythmische Sportgymnastik, wirklich ein ganz besonderer Tag. Sowohl die Leistung von Darja, aber auch von Margarita, sind nicht hoch genug anzurechnen. Was die beiden die letzten Monate in der Vorbereitung geleistet haben und wie sie sich fokussiert und mit sehr viel harter Arbeit zusammen mit dem Trainerteam auf diesen Wettkampf vorbereitet haben, das verdient wirklich allergrößten Respekt. Das gesamte Team der Rhythmischen Sportgymnastik in Deutschland hat sich diesen Erfolg verdient und ich freue mich natürlich ganz besonders für Darja, für Margarita und für ihre Trainerinnen Yuliya Raskina und Natalia Raskina für diesen ganz besonderen Moment, den wir alle nie vergessen werden", lobte DTB-Vorstand Leistungssport Thomas Gutekunst die erbrachten Leistungen.