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Die Helden hinter den Kulissen

26.06.2022 17:37

Ohne Geräte kein Wettkampf – Die Servicetechniker von SPIETH Gymnastics

Servicetechniker beim Abbau "Die Finals 2022" | Bildquelle: DTB
Servicetechniker beim Abbau "Die Finals 2022" | Bildquelle: DTB

Wie kommen die Geräte in die Halle? Wer wechselt nach dem Mehrkampffinale der Männer das Reck aus, damit die Frauen am nächsten Tag Stufenbarren turnen können? Wenn alles ohne Probleme läuft, sieht das Publikum von den Servicetechnikern Bert Voigt und Petre Sava von SPIETH Gymnastics nichts und doch stehen sie immer bereit.


Genau wie bei unserem Gespräch waren die Servicetechniker schon da, bevor es eigentlich losgeht. Bereits vier Tage vor Wettkampfbeginn begann alles wie immer mit der Begutachtung der Max-Schmeling-Halle und dem Abgleich der Aufbaupläne, bevor am nächsten Tag mit dem Aufbau der Podien begonnen wurde. 500 Tische wurden im Ganzen aufgestellt. „Oder auch 2.000 Füße, wenn man so will“, scherzt Voigt. Insgesamt sind es fünf Podien, an denen fünf Tage lang geturnt wird. Damit alles ordentlich hält, wurden zunächst die Gewichte positioniert und die Verankerungen im Podium angebracht.

Vom Aufbau der Geräte
„Weißt Du, was dabei das Besondere ist?“, fragt mich der erfahrene Servicetechniker und führt grinsend weiter aus: “ Wir haben am Donnerstag mit dem Wettkampf der Männer begonnen, haben aber zuerst die Geräte der Frauen aufgebaut.“ Warum dies so gemacht wurde, hat einen recht simplen Grund schlicht und ergreifend damit es bei der ersten Umbauphase schneller geht. Kaum waren die Befestigungen angebracht, und die Platzierungen standen, bauten sie die Geräte der Frauen wieder ab und die Geräte der Männer auf. Abschließend wurde der Standardsatz an Matten ausgelegt, die Sprungbretter platziert und die Magnesiaschalen befüllt. Als sie fertig waren, seien Sie völlig kaputt gewesen. „Danach freue man sich einfach nur noch auf ein kühles Bier“, sind sich die Servicetechniker einig, welche bereits seit dreieinhalb Jahren für SPIETH Gymnastics arbeiten.

Nach dem Aufbau ist vor dem Wettkampfbetrieb
Nach dem Aufbau war für Voigt und Sava allerdings noch lange nicht Schluss. „Auch wenn es so gut wie nie vorkommt… Man weiß ja nie wann mal ein Holm oder eine Platte bricht“, wird lachend eingeworfen. So hatten sie auch bei den Finals einen festen Platz in der Halle, von dem aus sie das Wettkampfgeschehen beobachten konnten. Zusätzlich seien sie bei Wettkämpfen grundsätzlich für die, beim Wettkampfgericht angemeldeten, Umbauten zuständig. Abends fand immer der Gerätewechsel statt, dafür hatten sie mit einem fünf Personen starken Team eine halbe Stunde Zeit. Sie schauen sich an: „Das ist schon etwas knapp bemessen“.

Die Besonderheiten bei den Finals 2022
Es sei angenehm, dass alles nur in einer Halle stattfindet. „In Basel bei der Europameisterschaft letztes Jahr war der Wettkampfbetrieb über fünf Orte verteilt und das ist ziemlich anstrengend gewesen“, erinnerten sich die Mitarbeiter von SPIETH Gymnastics. Ein Multisport-Event wie „Die Finals 2022“ mit vier olympischen Sportarten in einer Halle sei schon etwas Besonderes. Neu in diesem Jahr war zudem die Integration der Sportart Trampolinturnen, die dieses Jahr ihr Debüt bei den Finals gefeiert hat. Die Helfer*innen und Servicetechniker wurden beim Aufbau von zwei Angestellten von Eurotramp Trampoline, welche die Geräte stellten, unterstützt. Der Transport der großen Tischtrampoline, inklusive Zusatzgestell, in die Halle und rauf auf das Podium, würden sie wohl als eine der größten Herausforderungen bezeichnen. Nach Abschluss des ersten Wettkampftages mussten die Trampoline dann aber auch schon wieder der Wettkampffläche der Rhythmischen Sportgymnastik weichen.

Kleine Freuden bei der Arbeit
Neben der harten Arbeit gibt es aber auch immer wieder Momente, über die sie sich bei solchen Veranstaltungen freuen. Angefangen bei der guten Zusammenarbeit mit dem Organisationsteam, welche auch die beste Grundlage für den reibungslosen Ablauf gewesen sei, über motivierte und kompetente ehrenamtliche Helfer*innen, die sie tatkräftig unterstützten, bis hin zum Mitfiebern bei den Übungen ihrer Lieblingsathlet*innen sowie den persönlichen Gesprächen mit den Turner*innen, welche sie bereits durch Jahre der Zusammenarbeit kennen.

 

Wie schnell dann so ein Abbau gehen kann, konnte man nach Ende des RSG-Gruppen Wettkampfes beobachten. Die Siegerehrung war nicht einmal vorbei, da ging es auch schon los. Markierungen wurden entfernt, die Teppichläufer akribisch eingerollt, die Platten gelöst und sortiert. So schnell wie die Helfer*innen und Servicetechniker auf der Fläche erschienen waren, waren sie auch dann wieder verschwunden. Das Einzige was zurückblieb: ein riesiger Banner mit DTB-Logo.