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Sprossenwand - Magazin im DTB

Hambüchen, Bijak und der Reiz des Unbekannten

28.02.2006 11:11

American Cup in Philadelphia

Mit großem Interesse und äußerst gespannt blickt die Turnwelt am 03. und 04. März nach Philadelphia. In der US-Metropole wird ein kleines, sehr erlesenes Teilnehmerfeld erstmals nach dem Code de Pointage 2006 turnen und somit zeigen, wie die Turn-Weltspitze mit dem neuen Wertungssystem umgeht. Mit dabei sind erstmals seit Jahren wieder zwei deutsche Teilnehmer.

Daria Bijak und Fabian Hambüchen werden bei dem Einladungsturnier für den DTB an den Start gehen und wissen zurzeit - ähnlich wie die Turnfans und Fachleute - nicht wirklich, was im Bundesstaat Pennsylvania auf sie zukommt: "Wir sehen das Ganze unter dem Aspekt ‚learning by doing´", erklärte Wolfgang Hambüchen, Vater und Trainer von Reck-Europameister Fabian.

Kompletter Mehrkampf für Hambüchen

Für die Hambüchens soll der American Cup dazu dienen, bei den noch unausgereiften Übungen die Balance zwischen Risiko und Sicherheit zu finden. Viel Arbeit, bedenkt man, dass Reckspezialist Hambüchen einen kompletten Mehrkampf absolvieren und fünf neue Übungen (Sprung ist geblieben) präsentieren wird. Trotzdem ist man im Heimatort Wetzlar guter Dinge: "Wir haben eine gute Stabilität, bei hohem Ausgangswert", erklärte Wolfgang Hambüchen, der den bisher erturnten Ausgangswert seines Sohnes im Mehrkampf auf 96,7 Punkten beziffert. Ein recht beachtlicher Wert, wie Fachleute meinen. Ebenfalls positiv stimmt den Vater, dass die Übungen nun durch mehr Elemente länger werden, "das kommt Fabian eindeutig zugute", erklärte er.

Bijak will nur "sauber durchturnen"

Ziel ist sowohl für Fabian Hambüchen als auch für Daria Bijak, in Philadelphia das Finale der besten Acht zu erreichen. Doch verglichen mit dem Europameister blickt die 20-jährige Kölnerin zurzeit noch komplett ohne Anhaltspunkt auf ihre Leistungen. "Keine Ahnung, ich lasse es einfach auf mich zu kommen und hoffe, dass ich sauber durchturne", meinte Bijak, die erkältungsbedingt zwei Monate Antibiotika einnahm und dadurch auch noch mit Trainingsrückstand zu kämpfen hat. Vor diesem Hintergrund räumt sich die WM-Achte keine große Chance bei dem extrem starken Starterfeld um Weltmeisterin und Superstar Anastasia Ljukin ein.

"Wahnsinns-Feld"

Eine Beurteilung, die übrigens auch dem Männer-Feld anhaftet. "Ein Wahnsinns-Feld", entfuhr es Wolfgang Hambüchen, der sich jedoch viel lieber erneut dem Reiz des Unbekannten zuwendet: "Keiner weiß, was dort der Andere macht, dass ist das wirklich Spannende!"