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Sanierung der Jahn-Gedenkstätten in Freyburg wird unterstützt

09.07.2018 13:30

Im Jahr 2022 steht der Stadt Freyburg (Unstrut) und dem Friedrich-Ludwig-Jahn-Museum ein besonderes Jubiläum ins Haus: Zum 100. Mal wird sich die Jahn-, Wein- und Sektstadt in ein Mekka für Turner aus Deutschland und Österreich sowie weiteren Ländern verwandeln, wenn sportliche Kräfte zu Ehren des Turnvaters Jahn gemessen werden.

Vertragsunterzeichnung | Bildquelle: Burgenlandkreis/A. Dietrich
Bildquelle Burgenlandkreis/A. Dietrich

Burgenlandkreis unterstützt Sanierung der Jahn-Gedenkstätten in Freyburg

Pünktlich zu diesem Jubiläum soll das über Kreisgrenzen hinaus bekannte Friedrich-Ludwig-Jahn-Museum in neuem Glanz erstrahlen. Im Mittelpunkt dieser Bemühungen stehen die Gebäuderestaurierung und eine Erweiterung des Museumsareals. Hierzu sollen Fördermittel des Bundes und des Landes Sachsen-Anhalt eingeworben werden.

In feierlichem Rahmen setzten Landrat Götz Ulrich und Freyburgs Bürgermeister Udo Mänicke am Donnerstag im Jahn-Museum ihre Unterschriften unter die Vereinbarung zwischen dem Burgenlandkreis und der Stadt Freyburg. Letztere erhält damit vom Burgenlandkreis für die Realisierung der genannten Projekte eine Einmalzahlung von 400.000 Euro.

Landrat Götz Ulrich: „Ich freue mich, dass der Burgenlandkreis mit Rückendeckung des Kreistages die Stadt Freyburg bei Investitionen in den überregional bedeutsamen Museumsstandort zum Wirken Friedrich Ludwig Jahns unterstützen kann. Damit verhindern wir, dass wichtige Projekte aufgrund klammer Kassen der Städte und Gemeinden zurückgestellt werden müssen. Die Förderung des Burgenlandkreises hat auch zum Ziel, dass die Bedeutung Jahns für die Entstehung eines deutschen Nationalstaates gewürdigt und seine Instrumentalisierung in späteren Zeiten in einer neuen Ausstellung kritisch beleuchtet wird.“

Bürgermeister Udo Mänicke: „Vielen Dank an die Kreisräte des Burgenlandkreises und die Gemeinderäte der Stadt Freyburg. Sie haben mit ihrer Zustimmung zur Sanierung und Erweiterung des Wohnhauses des Turnvater Jahn ein Zeichen von nationalem, ja sogar internationalem Wert gesetzt. Jahn schrieb nicht nur die Turngeschichte mit den Geräten Barren und Pauschenpferd neu. Er ist auch derjenige, der die Farben der deutschen Flagge mitprägte. Der bedeutendsten Person der Turngeschichte soll nun eine Ausstellung gewidmet werden, welche seinem Lebenswerk in seinem Lebensumfeld zu seiner Zeit gerecht wird. Der Burgenlandkreis hat mit seinen historischen Persönlichkeiten von internationaler Beachtung, wie zum Beispiel Nietzsche in Naumburg, Schütz in Weißenfels und Jahn in Freyburg, ein Alleinstellungsmerkmal, welches sich wirtschaftlich ausbauen lässt.“

Museumsleiterin Manuela Dietz: „Wir freuen uns über die finanzielle Unterstützung des Burgenlandkreises. Damit kann dem seit Jahrzehnten bestehenden Investitionsstau umfassend begegnet werden und unser Wunsch nach einem zeitgemäßen Museumsstandard wird Realität. Im Moment läuft der Architekturwettbewerb zur Neugestaltung des Museumsareals in der Schlossstraße. Ab dem 13. August werden die Entwürfe, darunter auch der Siegerentwurf, dann in der Wettbewerbsausstellung im Jahn-Museum gezeigt. Außerdem arbeiten die Jahn-Gesellschaft und der Anfang des Jahres einberufene wissenschaftliche Beirat derzeit an der Neukonzeption der Dauerausstellung.“ 

Folgende Maßnahmen sind im Einzelnen geplant:

1 Gebäuderestaurierung

Das umfasst die denkmalgerechte bauliche, statische und technische Instandsetzung des denkmalgeschützten Gebäudeensembles mit Wohnhaus des "Turnvaters" und Ehrenhof in der Schlossstraße. Erneuert werden Alarmanlage, Heizungsanlage und Brandmeldeanlage. Außerdem werden in Vorbereitung zur Neukonzeption und Neugestaltung der ständigen Ausstellung die Ausstellungsräume renoviert.

2 Neubau/Erweiterung des Museumsareals

Erweiterung mit einem Neubau: In diesem sollen die Magazin- und Bibliotheksräume entstehen, um die wertvolle museale Sammlung künftig konservatorisch angemessen aufbewahren zu können. Zudem sollen funktionale Bereiche entstehen, die derzeit für einen angemessenen Museumsbetrieb fehlen, wie z. B. Garderobenbereich, Empfangsbereich, Raum für Museumspädagogik, Büroräume. Das Bestandsgebäude soll entlastet und mehr Platz für die Ausstellung geschaffen werden.