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Gerätturnen

Stuttgart und Straubenhardt gewinnen DTL-Auftakt

01.03.2019 15:41

Die Bundesliga bleibt auch in der neuen Saison eine Klassengesellschaft.

Elisabeth Seitz im DTL Finale 2018 | Quelle: picturealliance
Elisabeth Seitz im DTL Finale 2018 | Quelle: picturealliance

Beim Auftakt in Dillenburg ließ Rekordmeister MTV Stuttgart erwartungsgemäß keinen Zweifel an seinen Ambitionen auf eine erneute Titelverteidigung aufkommen. Die Schwaben erturnten vor 800 Zuschauern mit 200,20 Punkten ein Plus von rund sieben Zählern auf Vizemeister TG Karlsruhe-Söllingen (193,40). Und das, obwohl in Meolie Jauch und Amelie Pfeil gleich zwei Bundesliga-Debütantinnen im Team standen und in Kim Bui (Weltcup in Greenboro) eine der Topturnerinnen fehlte. «Wir konnten heute Neues ausprobieren und testen. Es ist nicht alles rund gelaufen, aber wir sind zufrieden», fand Balken-Trainerin Elena Dolgopolova vom MTV Stuttgart, die das Trainer-Duo Robert Mai (Weltcup Greenboro) und Guti Hindermann (Trofeo di Jesolo) vertrat.

Auch beim Vizemeister TG Karlsruhe-Söllingen war Teamchefin Tatjana Bachmayer mit dem Endergebnis zufrieden. «Aber man hat gemerkt, dass es heute nicht nur ein einfacher Bundesligawettkampf war, sondern eine Qualifikationsrunde. Die Nervosität im Team war doch deutlich zu spüren», analysierte sie die Vorstellung ihrer Mannschaft und fand Licht und Schatten in den Leistungen ihrer Turnerinnen. «Während Isabelle Stingl und Emma Höfele unter ihren Möglichkeiten geblieben sind, war bei Leah Grießer doch die größere Wettkampf-Routine deutlich zu spüren», fand Bachmayer. Bei Karlsruhe fehlte Marielle Billet, die bei der Trofeo di Jesolo in Italien im Einsatz ist.

Knapp fünf Punkte hinter Karlsruhe setzte sich der SSV Ulm an die Spitze des Tabellenmittelfelds und ist mit 10:4 Punkten in der Tabelle der erste Verfolger des Spitzenduos. Direkt dahinter brachten sich der TSV Tittmoning, die TG Mannheim und überraschend nach einem Jahr Erstliga-Abstinenz auch Aufsteiger KTG Hannover in Stellung. «Wir sind absolut begeistert von unserem sechsten Platz. Wir waren noch nie so gut», jubelte KTG-Trainer Stefan Roeder. Dabei hatte sein Team schon beim Einturnen einen Schockmoment wegstecken müssen, als Finja Säfken verletzungsbedingt passen musste. «Aber die Turnerinnen haben das untereinander gut aufgeteilt und einen guten Teamgeist bewiesen», fand der Hannoveraner, für den das erklärte Ziel nach diesem Auftakt weiter nur heißen kann: «Drin bleiben!».

Startschwierigkeiten in dieser Saison hatte dagegen Vorjahresfinalist TZ DSHS Köln, der mit 173,25 Punkten immerhin noch vor der TSG Steglitz landete. Die Berliner waren mit 168,85 Zählern das Schlusslicht des ersten Wettkampftags.

Die beste Einzelwertung des Wettkampfes, der gleichzeitig als erste Qualifikation für die Europameisterschaften in Stettin vom 10.-14. April gilt, turnte unter den Augen von Bundestrainerin Ulla Koch die Karlsruherin Leah Grießer mit 52,85 Punkten. «Leah hat die EM-Kriterien mit 13,4 Punkten am Boden ebenso erfüllt wie Pauline Schäfer am Balken mit 14,05 Punkten. Bis zur EM gibt es aber noch viel zu tun, aber wir wissen was wir tun müssen», sagte die Bergisch Gladbacherin. Die Stuttgarterin Elisabeth Seitz (Weltcupserie) und Sophie Scheder vom TSV Tittmoning (starke Bronchitis) werden laut der DTB-Cheftrainerin in Stettin nicht mit am Start sein. «So haben junge Turnerinnen die Möglichkeit, europäische Luft zu schnuppern», sagte Koch.

Auch Grießer selbst war überglücklich mit ihrem Tagessieg. «Ich war heute wirklich geflasht. Dass es trotz der ganzen Umstellungen mit meinem Medizinstudium und dem Wechsel der Trainingshalle so gut geklappt hat und am Ende sogar noch eine EM-Norm herausgesprungen ist, freut mich total. Für mich ist es der Beweis, dass der Weg, den ich eingeschlagen habe, meine Leistung fördert und sie nicht etwa hemmt», erklärte die 20-Jährige.

Straubenhardt setzt sich an die Tabellenspitze

Die KTV Straubenhardt hat sich an die Tabellenspitze der Bundesliga gesetzt. Mit einem ungefährdeten 63:18-Sieg gewannen die Schwarzwälder am Samstag ihr Auftaktduell beim Aufsteiger TSV Pfuhl überlegen. Ebenfalls siegreich war Siegerländer KV, der mit 41:31 aber vor heimischen Publikum gegen Aufsteiger TuS Vinnhorst Federn lassen musste. Noch knapper gewann Rekordmeister SC Cottbus gegen TV Schwäbisch Gmünd-Wetzgau. Die Lausitzer behielten am Ende mit 37:30 die Oberhand. Der erste Bundesliga-Heimkampf des dritten Aufsteigers StTV Singen gegen die TG Saar wird am 20. April ausgetragen.