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Turn-Team Deutschland

Elisabeth Seitz turnt an einer Medaille vorbei

12.10.2019 20:38

Die Stuttgarterin landet nach einem Absteiger am Stufenbarren im WM-Finale auf dem achten Platz. Auch für Nick Klessing ist an den Ringen nicht mehr drin.

Elisabeth Seitz musste in der Entscheidung an den beiden Holmen als Vierte ans Gerät. Zu dem Zeitpunkt lag die Britin Rebecca Downie mit 15,00 Punkten in Führung vor der erst 16 Jahre alten US-Amerikanerin Sunisa Lee (14,80) und deren Landsfrau und Mehrkampf-Weltmeisterin Simones Biles (14,70). Das Trio hatte so gut vorgelegt, dass die Deutsche alles riskieren musste. Schon beim Hindorff kam sie etwas weit weg von der Stange, und an der Stelle, an der es darum ging, ob sie den Pak-Salto direkt mit dem Stalderumschwung zum Schaposchnikowa mit halber Drehung verbindet, stand sie plötzlich auf dem Boden. Mit 13,566 Punkten musste die WM-Dritte von Doha sämtliche Hoffnungen auf erneutes Edelmetall abschreiben. Titelverteidigerin Nina Derwael aus Belgien wiederholte am Ende ihren Sieg von Katar mit 15,233 Punkten vor Downie und Lee.

„Andere sind mal wieder enttäuschter als ich selbst“, kommentierte Seitz ihr Missgeschick. Sie habe keine Wahl gehabt, was ihre Verbindung anging. Mit der Wertung, mit der sie ohne diese in Doha Edelmetall gewann, hätte sie diesmal nicht mal die Entscheidung erreicht. Zudem habe sie eine starke WM hinter sich, bei der sie nicht nur mit dem deutschen Team das Olympiaticket löste, sondern mit Platz sechs auch das beste Mehrkampfergebnis ihrer Karriere erreichte.

"Es war trotzdem toll"

Auch für Nick Klessing, den zweiten DTB-Vertreter an diesem Tag, war nicht mehr drin als der achte Platz. Seine Ringeübung, die er im Vergleich zum Vorkampf um ein Zehntel in der Schwierigkeit aufstockte, gelang dem Hallenser insgesamt nicht ganz so gut wie in der Qualifikation. Das reichte beim Triumph des Türken Ibrahim Colak (14,933) für 14,166 Punkte.

„Es war trotzdem toll“, erklärte der 21-jährige Klessing, für den schon der Einzug in den Endkampf ein Erfolg gewesen war. „Es hat mir mega Spaß gemacht, noch mal vor heimischer Kulisse zu turnen. Bei so starker Konkurrenz war es schwer, etwas zu holen.“

Das Männer-Finale am Boden entschied der in Japan trainierende Vorjahresdritte Carlos Edriel Yulo von den Philippinen mit 15,30 Punkten für sich. Am Pauschenpferd kreiselte Olympiasieger Max Whitlock aus Großbritannien (15,50) zum Titel.

Bei den Frauen sprang zudem Mehrkampf-Weltmeisterin Simone Biles am Tisch souverän zu Gold (15,399).

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