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Team Gerätturnen

Turn-WM: Ein Sportereignis der Superlative

13.10.2019 18:06

Die Turn-WM Stuttgart 2019 war ein Sportereignis der Superlative, so der einhellige Tenor der Abschluss-Pressekonferenz der WM kurz vor dem Ende der Wettkämpfe.

Hanns-Martin-Schleyer-Halle bei der WM | Foto: DTB
Hanns-Martin-Schleyer-Halle bei der WM | Foto: DTB

Hervorragend organisiert, mit innovativen Konzepten zur Nachhaltigkeit und einer unvergleichlichen Atmosphäre setzte die WM neue Zeichen. Die Begeisterung und die enthusiastische Stimmung des Stuttgarter Publikums haben die 540 Turnerinnen und Turner aus 92 Ländern zu Höchstleistungen beflügelt und die Faszination des Turnens in die Öffentlichkeit getragen.

FIG-Präsident begeistert

FIG-Präsident Morinari Watanabe lobte die Organisation der Veranstaltung, die Leistungen der Athleten und die Unterstützung des Publikums in der Hanns-Martin-Schleyer-Halle. "Wir haben noch nie so einen tollen Jubel gesehen", so Watanabe, „wir haben noch nie so nette und fleißige Freiwillige getroffen."

Watanabe sagte, die Qualität des Turnens sei außergewöhnlich gewesen und fügte hinzu: "Neue Stars aus neuen Ländern wurden geboren." Er verwies auf die Goldmedaillen für die Türkei und die Philippinen als Beispiele dafür, wie der Sport neue Horizonte eröffnete, lobte aber auch die Leistungen etablierter Stars wie der Allround-Meister Simone Biles (USA) und Nikita Nagornyy (RUS).

Watanabe sagte, dass die Teams der Nationen einander unterstützt hätten und dass gegenseitige Unterstützen für den Sport wichtig sei. "Freundschaften steigern das Niveau des Turnens", sagte Watanabe. "Das ist fantastisch für uns, wir sind eine Turnfamilie."

Neue Zeichen gesetzt

Dr. Alfons Hölzl, Präsident des Deutschen Turner-Bundes, zeigte sich äußerst zufrieden: „Wir wollten ein turnerisches Feuer entfachen, dies haben wir geschafft. Wer die insgesamt über 100.000 Zuschauer an allen Tagen in der Wettkampf-Arena erlebt hat, der weiß wovon ich spreche. Das Publikum war förmlich elektrisiert. Und zwar, das macht mich besonders stolz, nicht nur bei den Auftritten der deutschen Athletinnen und Athleten, sondern auch bei den internationalen Starterinnen und Startern.

Wir wollten uns als gute Gastgeber beweisen, ich denke dies ist uns gelungen. Es hat mich auch sehr gefreut, wie stark der Funke aus der Hanns-Martin-Schleyer-Halle an den Schlossplatz oder an die anderen Veranstaltungsstätten übergesprungen ist.

Zudem wollten wir neue Zeichen für unsere Sportart setzen und das Turnen mit seinen Bewegungsformen für mehr Menschen öffnen. Mit den vielen Angeboten rund um die WM und den Projekten die Nachhaltig in den Verband einwirken, sind wir in diesem Prozess ein ganzes Stück vorangekommen.“

Der Präsident dankte ausdrücklich der Landeshauptstadt Stuttgart, dem Land Baden-Württemberg und der Bundesregierung, dem Internationalen Turnerbund FIG, den Sponsoren und Medienpartnern, insbesondere dem SWR, sowie den hunderten freiwilligen Helferinnen und Helfern, den Mitarbeitern, Partnern und Dienstleistern für ihre großartige Unterstützung und ihr außergewöhnliches Engagement.

„Natürlich haben mich auch die positiven und sportlich erfolgreichen Auftritte des Turn-Team Deutschland sehr begeistert. Zu sehen, mit viel Leidenschaft und Ehrgeiz, in Kombination mit sportlichem Fairplay unsere Turnerinnen und Turner zur Sache gegangen sind, war ein einfach toll. Glückwunsch zur erreichten Olympia-Qualifikation der Männer und Frauen und zu den tollen Einzel- Ergebnissen“, so Hölzl.

„Als Vertreterin des Landes Baden-Württemberg freue ich mich besonders über die Turn-WM, die an keinem Ort so oft wie hier in Stuttgart zu Gast war – man kann sagen, Stuttgart ist Turn-Weltmeister als Ausrichter“, sagte Staatsministerin Theresa Schopper in der abschließenden Pressekonferenz. „Die Tatsache, dass der Wettkampf nun also schon zum dritten Mal hier stattfindet zeigt: Baden-Württemberg ist ein Sportland – und ein Land der Turnerinnen und Turner, denn mehr als jeder Zehnte ist Mitglied in einem Turnverein. Zum Abschluss dieses tollen Wettbewerbs bedanke ich mich bei allen Athletinnen und Athleten, dem Publikum, den Veranstaltern und Organisatoren mit ihren 600 freiwilligen Helferinnen und Helfern, die in den letzten Tagen, Wochen und Monaten für einen reibungslosen Ablauf gesorgt haben.“ Man sei auch froh, schwäbische Ingenieurskunst für die WM-Medaillen eingebracht zu haben und die Freude der Athleten aus vielen Ländern über diese außergewöhnlichen Medaillen erleben zu können, so die Staatsministerin.

Dr. Martin Schairer, Bürgermeister für Sicherheit, Ordnung und Sport: „Die Turn-WM 2019 war in allen Bereichen ein Aushängeschild für die Sportstadt Stuttgart. Mein herzlicher Dank geht an die Sportler, an den internationalen Turnverband, den Deutschen und den Schwäbischen Turnerbund, an die Zuschauer, die vielen freiwilligen Helfer und vor allem auch an die Begeisterten, die diese WM zu einem einzigartigen Erlebnis für alle gemacht haben.“ 

Schairer verwies außerdem auf den Nachhaltigkeitsaspekt der Veranstaltung: „Wir wollten die Turn-WM auch mitten in der Stadt präsent machen und Impulse der Bewegungsförderung setzen. Das ist mit dem City Event auf dem Schloßplatz und weiteren Aktionen gelungen. Damit wird die WM ihrem Ziel nachhaltig gerecht, neue Zeichen zu setzen, die auch weit über die Veranstaltung hinaus in der Stadt zu spüren sind.“ 

Drexler lobt sensationelle Stimmung

Wolfgang Drexler, Präsident des Schwäbischen Turnerbundes, ging noch einmal auf die Stimmung und das faire Publikum in der Hanns-Martin-Schleyer-Halle ein. „Diese Turn-WM mit ihrer sensationellen Stimmung war ein tolles Event und hat erneut bewiesen, dass Stuttgart ein ganz besonderer Standort in der Turnwelt ist und vom Publikum wie von den Athleten geschätzt wird. Sportliche Großereignisse sind wichtig für Stuttgart, zumal im Turnen. Wir würden uns gern in zehn Jahren für die nächste Turn-WM bewerben und hoffen, dass wir dann die entsprechende Infrastruktur in Form einer modernen Großsporthalle in Stuttgart haben werden. Mir als Präsident des STB ist es auch eine Herzensangelegenheit, dass wir die Emotionalität des Turnens, diese positiven Bewegungserfahrungen allen Menschen zuteilwerden lassen. Wir haben in den letzten Tagen bisher 6.725 Saltos bei unseren Aktionen in der City gezählt. Eine repräsentative Studie besagt, dass 40 Prozent der Bevölkerung gern einen Salto können möchte. Es ist die Aufgabe des Turnens, also unsere Aufgabe, die bestehende Lücke zu schließen... Wir werden weiter machen und neue Zeichen setzen!"