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Jugend trainiert für Olympia & Paralympics

24.06.2020 14:55

Kein Verzicht - Positionspapier der Kommission der Spitzenverbände des DOSB in der Deutschen

Schulsportstiftung.

Jugend trainiert für Olympia und Paralympics | Bildquelle: DTB
Jugend trainiert für Olympia und Paralympics | Bildquelle: DTB

Auch wenn im kommenden Schuljahr 2020/2021 vermutlich ein deutlich verstärkter Präsenzunterricht bis hin zum Regelunterricht in den Schulen angestrebt wird, bleibt die Perspektive für den Sportunterricht und den Schulsport weiterhin offen. Davon betroffen wird nach wie vor auch die Zusammenarbeit von Schulen und Sportvereinen sein und nicht zuletzt gefährdet dies auch die Durchführung des Bundeswettbewerbes für Schulen Jugend trainiert für Olympia & Paralympics.

Diese Entwicklung ist alarmierend. Die Kommission der Spitzenverbände des DOSB in der Deutschen Schulsportstiftung (DSSS) teilt und unterstützt deshalb uneingeschränkt die Position des Deutschen Olympischen Sportbundes und der Deutschen Sportjugend „Bildung braucht Bewegung! Kein Verzicht auf Schulsport – trotz Corona!“. Die darin formulierten Aussagen und Forderungen lassen sich aus Sicht der Kommission auch auf die Situation des Bundeswettbewerbs für Schulen „Jugend trainiert“ beziehen und im Hinblick auf die Durchführung des Wettbewerbs konkretisieren:

1. Ohne den Schulsportwettbewerb Jugend trainiert für Olympia & Paralympics geht‘s nicht

Die Vorstellung, dass auch im nächsten Schuljahr kein bundesweit einheitlicher Wettbewerb Jugend trainiert für Olympia & Paralympics realisierbar sein könnte, stellt für die Kommission der Spitzenverbände keine Perspektive dar. Der damit einhergehende Ausfall aller schulsportlichen Aktivitäten für die nächsten eineinhalb Jahre in einem sich strukturell verändernden System Schule ist nicht hinnehmbar. All die in den vergangenen Jahrzehnten an der Schnittstelle Schule und Verein aufgebauten Strukturen sowie auch das schulische Engagement von Trainer*innen und Übungsleiter* innen werden damit komplett zurückgefahren. Dies wirkt auch in den Wettbewerb „Jugend
trainiert“ und ist deshalb nicht zu tolerieren!


2. Wege eröffnen und Chancen zur Teilnahme bieten

Die Bildungsministerien der Länder werden deshalb aufgefordert, umsetzbare Möglichkeiten zu finden, den Wettbewerb im Schuljahr 2020/2021 zumindest modifiziert stattfinden lassen zu können. Sportarten, die unter Berücksichtigung aktueller Hygienevorgaben durchgeführt werden können, müssen auch wieder im Wettbewerb „Jugend trainiert“ angeboten und ermöglicht werden. Die Ausschreibung des Schulsportwettbewerbs sollte unter
diesen Bedingungen für das nächste Schuljahr zumindest mit einigen Sportarten angepasst erfolgen. Allen interessierten Schulen und Sportverbänden muss die Chance einer Teilnahme geboten werden. Nur so sind die bisherigen Strukturen des Wettbewerbs mit seiner Reichweite und Tradition zu erhalten.


3. Sportstätten öffnen und darin Sport treiben

Die Sportstätten sind wieder zu öffnen und ihrem ursprünglichen Nutzen zurückzuführen, wenn die jeweils geltenden Hygienerichtlinien berücksichtigt werden. Davon sollten neben den Sportvereinen vor allem auch die Schülerinnen und Schüler profitieren. Einige Länder haben dies bereits in ihren aktuellen Anordnungen aufgenommen, jedoch die Umsetzung in den Kommunen und Bezirken funktioniert längst nicht überall. Eine  zweckentfremdung von Sporthallen und damit auch der Entzug der Schulsportstätten für den außerschulischen Bereich sind nicht zu akzeptieren.


4. Sportunterricht und Schulsport wieder aufnehmen

Der Schulsport und der Sportunterricht sind von den Bildungsministerien und Schulen sofort, spätestens jedoch zum kommenden Schuljahr, in die Planungen zur Gestaltung des Schulalltags aufzunehmen. Jede sportliche Aktivität in der Schule (wie z.B. eine bewegte Pausengestaltung) - am besten in Zusammenarbeit und mit Unterstützung der Sportvereine – wirkt sich positiv auf die ganzheitliche Entwicklung von Kindern und Jugendlichen aus und stellen einen ersten Schritt in die richtige Richtung dar. Allerdings können diese Aktivitäten lediglich ergänzend und als Einstieg in den wiederaufzunehmenden Sportunterricht und Schulsport gesehen werden. Eine Dauerlösung oder gar eine Alternative zum Sportunterricht, zum Schulsport und damit auch zum Schulsportwettbewerb Jugend trainiert für Olympia & Paralympics kann und darf darin nicht gesehen werden.


5. Perspektive für den Bundeswettbewerb bewahren

Der Kommission der Spitzenverbände des DOSB in der DSSS ist bewusst, dass jedes Land und jeder Sportfachverband mit der erforderlichen Flexibilität seine eigene Lösung zur Realisierung der Wiederaufnahme des Schulsportwettbewerbs „Jugend trainiert“ finden muss. Allerdings sollte das gemeinsame Ziel aller sein, den einzigartigen und weltgrößten Schulsportwettbewerb Jugend trainiert für Olympia & Paralympics zu bewahren,
um allen interessierten Kindern und Jugendlichen auch weiterhin die Möglichkeit bieten zu können, im schulischen Rahmen Wettkampferfahrung zu sammeln und dabei die positiven Werte des Sports wie Fairness, Teamgeist und Einsatzfreude vermittelt zu bekommen und diese auch leben zu können.

 

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