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Turn-Team Deutschland

Rückblick: Hambüchen gewinnt Olympia-Gold

16.08.2020 07:00

Vor vier Jahren krönte Fabian Hambüchen seine Turn-Karriere mit der olympischen Goldmedaille an seinem Paradegerät, dem Reck.

 

Olympiasieger am Reck: Fabian Hambüchen | Bildquelle: Picture Alliance
Olympiasieger am Reck: Fabian Hambüchen | Bildquelle: Picture Alliance

Der 16. August 2016 war einer der Tage, an dem in der Rio Olympic Arena Turngeschichte geschrieben wurde. Acht Athleten hatten sich im Vorfeld für das Reckfinale qualifiziert. Darunter Medaillenfavoriten wie der Brite Nile Wilson oder der 'Fliegender Holländer' und Goldmedaillengewinner von London 2012, Epke Zonderland. Für Hambüchen, der nach 2004 in Athen, 2008 in Peking und 2012 in London bereits zum vierten Mal im olympischen Reckfinale stand, war das Ziel klar: Den Medaillensatz nach Bronze und Silber zu vervollständigen. 

Hambüchen zieht als Bester aus der Qualifikation in das Finale ein

Der damals 28-Jährige war als Vorkampfbester vor seinem langjährigen Freund und Kontrahenten Epke Zonderland (NED) in das Finale eingezogen. Für das Finale waren alle Zähler auf null gesetzt und der Wetzlarer-Turner musste als erster am Gerät vorlegen. Dies tat er grandios, alle Flieger Cassina, Kolman und Tkachev hing er überragend. Die Griffwechsel und Adler klappten auch optimal. Dann kam der Abgang: Fast wäre dieser in den ganz sicheren Stand geglückt, doch Fabian musste einen kleinen Schritt nach hinten machen. Mit einer Wertung von 15,766 Punkten und damit zwei Zehntel mehr als in der Qualifikation, legte er eine hohe Hürde für die Konkurrenz.

Eine Zitterpartie bis zum letzten Turner

Dann hieß es warten für den DTB-Athleten: "Das war brutal, da gehst du durch die Hölle, wenn du sieben Leute abwarten musst und weißt, dass jeder mit einer perfekten Übung an dir vorbeigehen kann." Der Niederländer Zonderland konnte seine Kombination aus Cassina und Kovacs nicht hängen und stürzte. "Ich bin der Letzte, der sich dann freut. Vor allem weil der Absturz nicht ganz ungefährlich war", so Hambüchen zu dem Sturz des befreundeten Turners. 

Eine gute halbe Stunde dauerte es, bis alle weiteren Finalisten ihre Übung präsentiert hatten. Für die deutsche Delegation und die Turn-Fans eine gefühlte halbe Ewigkeit. Doch dann stand es fest, nach der Übung des US-Amerikaners Danell Leyva war klar: Niemand turnte besser als Fabian. Für Hambüchen ging damit ein lang ersehnter Traum in Erfüllung. Ganz oben auf dem Podest und damit vor dem US-Amerikaner und dem Drittplatzierten, dem Briten Nile Wilson. „Es ist noch nicht fassbar für mich. Dass es wirklich geklappt hat und ich Gold gewonnen habe, das werde ich wohl morgen erst richtig begreifen." so der strahlende Olympia-Sieger unmittelbar nach seiner Siegerehrung.