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Wilma Meier

13.09.2020 08:00

Eine Turnlegende wird 100 Jahre alt!

Wilma Meier | Bildquelle: Privat
Wilma Meier | Bildquelle: Privat

Am Sonntag, 13. September, vollendet Wilma Meier ihr 100. Lebensjahr – fit, wie 50!

Wilma Meier, langjährige 2. Vorsitzende der BTS Neustadt von 1859 e.V., hat sich insbesondere um das Frauenturnen und ganz besonders um die Rhythmische Sportgymnastik verdient gemacht.

Im Wesentlichen auf ihre unermüdliche und nicht nachlassende Aktivität ist es seinerzeit zum Bundesstützpunkt der Rhythmischen Sportgymnastik in Bremen gekommen, den sie von 1989 bis 1994 verantwortlich auch für alle administrativen Bereiche leitete.  Die Grundintention dafür liegt sicher in ihrer eigenen Ballettausbildung am Staatstheater Bremen in der Zeit nach 1927 und ihrer Übungsleiterausbildung und Weiterbildung an der Deutschen Turnschule in Frankfurt, ergänzt durch Weiterbildung an der staatlichen Hochschule Mainz.

„Zum Geburtstag wünsche ich mir nur eure Anwesenheit, denn das Wertvollste, was man zu verschenken hat, ist Zeit“.

Wilma Meier

Wilma Meier war von 1970 – 1972 Lehrwartin im Turnkreis Bremen-Stadt, 1972 – 1979 Leiterin der Ausbildung des Bremer Turnverbandes und von 1980 – 1982 dessen Geschäftsführerin. 1972 – 1988 war sie darüber hinaus Landesfachwartin für Rhythmische Sportgymnastik und Trainerin des Nachwuchskaders.  

Alle ihre ehrenamtlichen Funktionen aufzuführen, würde sicher zu weit führen. Festzuhalten ist daher, dass sie weit mehr als eine Generation mehr als nur beispielgebende Übungsleiterin in vielerlei Vereins- und Verbandsfunktionen das Sportgeschehen in Bremen und auch auf Bundesebene maßgeblich mitgeprägt hat.

Wilma Meier hat nahezu alle zu vergebenden Ehrungen erhalten und wurde schließlich 1996 von Bundespräsident Roman Herzog mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland (Bundesverdienstkreuz am Bande) geehrt.

Wenn Wilma Meier auch das Motto „Sport ist im Verein am schönsten“ auch heute nach wie vor wie selbstverständlich lebt, so ist ihr das jahrzehntelang offensichtlich immer noch nicht genug gewesen. So hat sie in den neunziger Jahren einen „Senioren-Altkreis“ gegründet. Schon seinerzeit war es ihr Ziel, dem Aspekt „wir werden nur älter, aber nicht alt“ mehr Gewicht zu verleihen. Wilma Meier ist so, verbunden mit ihrer sprichwörtlichen körperlichen und geistigen Frische, beredtes Zeugnis dafür, dass jung und alt nur gemeinsam integer und leistungsfähig in unserer Gesellschaft zusammen wirken können – „Männernmeinung“ war für sie dabei niemals ausschlaggebend, nein, wie in ihrem Heimatverein, der BTS Neustadt von 1859 e.V., sind die Aspekte leistungsorientiert, aber bitte multikulturell vorrangig.

Wir alle hoffen sehr, dass Wilma Meier an ihrem Geburtstag - trotz der widrigen aktuellen Situation - eine würdigende und ehrende Feier „geschenkt“ bekommt, denn was hat sie in ihrer Einladung an ihrem Laptop geschrieben? „Zum Geburtstag wünsche ich mir nur eure Anwesenheit, denn das Wertvollste, was man zu verschenken hat, ist Zeit“.

P.S. Das Einzige, was Wilma sich ansonsten gewünscht hat zum 100jährigen ist ein neuer Laptop, „der alte ist mir zu umständlich und zu langsam geworden“ – sie hat ihn schon bekommen und arbeitet fleißig damit.

Eine tolle Frau und ein bisschen doch „Sportlerin des Jahres“ – oder?

 

Autor: Werner Arens