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Turn-Team Deutschland

Sarah Voss feiert Doppelsieg beim Turn-Team Battle der Frauen

20.09.2020 20:30

DTB-Topathletinnen zeigen erstmals seit der Coronavirus-Zwangspause Übungen am Stufenbarren und am Schwebebalken.

Die deutsche Mehrkampfmeisterin vom Turnzentrum DSHS Köln dominierte trotz jeweils eines Absteigers sowohl an den beiden Holmen mit 12,4 Punkten als auch am Balken mit 12,8. „Ich fand das Battle recht gelungen“, resümierte Voss danach. „Es hat viel Spaß gemacht und war ein guter Auftakt für die kommenden Wettkämpfe.“

Insgesamt waren sieben Turnerinnen zu dem im Internet übertragenen Messen im Vorfeld eines gemeinsamen Lehrgangs im Frankfurter Leistungszentrum angetreten. „Wir sind alle unheimlich froh, dass wir wieder ein bisschen Wettkampffeeling genießen dürfen“, erklärte Bundestrainerin Ulla Koch. Auch wenn es noch zu früh für volle Programme war und einige Nationalturnerinnen aus der ersten Reihe wie die frühere Balkenweltmeisterin Pauline Schäfer (KTV Chemnitz) oder Emelie Petz (TSG Backnang) nach Verletzungen, Krankheiten oder anderen Problemen noch nicht fit genug für eine Teilnahme waren.

Die Konkurrenz begann auf dem zehn Zentimeter schmalen Grat, auf dem die erste Starterin Lara Hinsberger gleich gut durch ihren Vortrag kam. Die erst 15-Jährige sollte mit 12,1 Punkten am Ende den dritten Platz belegen. Allein Voss, die bei ihrer neuen Verbindung aus freiem Rad und Spreizsalto vom Gerät musste, als auch die Stuttgarterin Kim Bui (12,4) waren an diesem Tag besser als die Lembacherin. Elisabeth Seitz (MTV Stuttgart) kämpfte noch mit den Nachwirkungen einer Erkältung. „Ich bin eigentlich noch nicht wieder ganz im Übungstraining“, erklärte die deutsche Rekordmeisterin. „Aber ich wollte mir die Wettkampfchance hier nicht entgehen lassen.“ Lisa Zimmermann (TuS Chemnitz-Altendorf) rutschte gleich beim zweiten Element ihrer Angangsreihe mit dem Fuß ab und konnte sich trotz eines weiteren Absteigers mit 11,00 Punkten noch vor der ebenfalls zweimal am Boden stehenden Seitz (10,3) platzieren.

Auf ihr Lieblingsgerät Stufenbarren verzichtete die WM-Dritte von 2018. Hier reihten sich die bei einer Handstanddrehung abgestiegene Lisa Zimmermann (12,3) und die noch mit einer sehr abgespeckten Version ihrer Routineübung aufwartende Kim Bui (12,2) hinter Sarah Voss ein. Die Chemnitzerinnen Jasmin Haase (11,5) und Emma Malewski (11,2) folgten vor Lara Hinsberger (10,1).

Mehr als die aktuelle Form zählte für die Starterinnen das Adrenalin, das bei jedem Vergleich ausgeschüttet wird und das sie so lange vermissten. Mehr als einen Monat vor den deutschen Meisterschaften Anfang November in Düsseldorf bleibt noch genügend Zeit, die Übungen auf das benötigte Niveau aufzustocken.