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Sprossenwand - Magazin im DTB

Turn-Team Deutschland

Ein Länderkampf als Standortbestimmung

31.07.2022 10:19

Darja Varfolomeev schiebt sich als beste deutsche Einzelgymnastin in Italien auf Rang drei

Darja Varfolomeev | Bildquelle: Ulrich Kobabe
Darja Varfolomeev | Bildquelle: Ulrich Kobabe

Die deutschen Sportgymnastinnen haben sich bei einem Länderkampf am Samstagabend im italienischen Caorle gut verkauft. Darja Varfolomeev (TSV Schmiden) sicherte sich in der Einzelwertung mit 130,00 Punkten die Bronzemedaille hinter der zweifachen Europameisterin Sofia Raffaeli (142,00) und Olympiateilnehmerin Milena Baldassarri (131,80). Margarita Kolosov (SC Potsdam) belegte mit 121,40 Punkten den vierten Rang. Malvina Chakyr (TSV Schmiden) wurde Siebte mit 109,75 Punkten.

"Dascha hat alles sehr sauber geturnt", erzählte Alexandra Tikhonovich, die als Trainerin mit vor Ort war, mit Blick auf die deutsche Mehrkampfmeisterin. Auch die bei den nationalen Titelkämpfen in Berlin zweitplatzierte Kolosov sei ohne Geräteverlust durch ihre Programme gekommen. Chakyr seien mehr Fehler passiert, aber die 16-Jährige habe wichtige Erfahrungen gesammelt. 

Bei den Gruppen mussten sich die Deutschen mit 53,35 Punkten den beiden favorisierten Formationen der Gastgeberinnen geschlagen geben, die auf 70,60 beziehungsweise 57,85 Punkten kamen. Trainerin Camilla Pfeffer zeigte sich mit der Übung mit den Reifen zufrieden; der Auftritt mit Bällen und Bändern zeigte, "dass wir noch viel Arbeit vor uns haben". 

Die Bedingungen seien allerdings auch schwierig gewesen. Die Schwüle in der Halle sorgte unter anderem dafür, dass die Bänder am Körper kleben blieben. Damit und mit der vermehrten Anstrengung, die aus dem feuchtheißen Klima resultierte, hatten auch die Einzelgymnastinnen zu kämpfen. "Aber es ist gut, dass unsere Gymnastinnen das mal erlebt haben, denn das kann uns auch in Sofia passieren", sagte Pfeffer. In der bulgarischen Hauptstadt werden im September die Weltmeisterschaften ausgetragen.

Auf dem Weg zu diesen zählte der Länderkampf in erster Linie als Standortbestimmung, bei der die erreichten Punkte weniger interessierten als die Lehren, die man aus den Auftritten ziehen konnte. Das hatte DTB-Teamchefin Isabell Sawade bereits vor der Reise in den Süden betont. 

Nächste Station ist die WM-Qualifikation am 12. August in Schmiden. Dort wird neben den Einzelgymnastinnen auch die Gruppe erneut den Ernstfall üben.