Prof. Dr. Dr. Dr. Gertrud Pfister
geb. 1945, Deutscher Turner-Bund
Das Alte betrachten, um das Aktuelle zu beeinflussen.
Biografie
Berlin, Kopenhagen, Chicago, den Herd zugedeckt, mit einer Pflanze darauf: Wenn Gertrud Pfister kocht, benutzt sie die Mikrowelle – wenn sie denn überhaupt kocht. Neben ihrer wissenschaftlichen Arbeit liebt sie das Reisen, sie ist quasi nie zu Hause, ihr Zuhause sind die Flughäfen der Welt.
Aktivitäten
Zehn Jahre lang, von 1996 bis 2006, war Gertrud Pfister Vizepräsidentin Gesell-schaftspolitik des Deutschen Turner-Bundes (DTB). Ihre Schwerpunkte waren und sind die Themen „Frauen und Sport“ und „Sport und Gender“. „Das Alte betrachten, um das Aktuelle zu beeinflussen“, so lautet ihr Motto. Ihr imponieren die Frauen, die in den letzten 100 Jahren an sportlichen Aktivitäten teilnahmen oder im Sport Führungspositionen übernahmen. Sie hält diese Frauen für mutig, denn sie setzen sich über Normen und Regeln hinweg, stellten unbequeme Forderungen und wagten oft, sich lächerlich zu machen. Dennoch setzten sie Veränderungen in Gang. Erste sportliche Erfahrungen sammelte Gertrud in ihrem Heimatverein TV Traunstein. Sie gilt als exzellente Sportlerin, sei es im Tennis, im Skifahren oder beim Laufen. Trotz ihrer hervorragenden wissenschaftlichen Karriere ist sie unprätentiös, stets kooperativ und großzügig. Weibliche Solidarität und Freundschaft sind ihr wichtig. Ihr Name steht für Frauen- und Gender- Wissenschaften im Sport weltweit. Auch wenn Gertrud seit 2001 an der Universität Kopenhagen lehrt, hat sie den Bezug zum Deutschen Turner-Bund nicht verloren. Ihr besonderes Augenmerk gilt der historischen und soziologischen Entwicklung des Frauen- und Mädchenturnens. Sie setzt sich dafür ein, dass Traditionen gepflegt und in ihrer Vielfalt gewürdigt werden. Sie sollten allerdings vom Staub der Langeweile befreit und erlebbar gemacht werden. 2013 erhielt Gertrud Pfister den Els-Schröder-Preis des Deutschen Turner-Bundes.