Rhönradturnen: 1. WM-Qualifikation 2013

In Strausberg wurden die Karten buchstäblich neu gemischt. Der ein oder andere Patzer an entscheidender Stelle sorgte für ein neues Siegerbild bei der 1. WM-Qualifikation 2013.

Bei den Damen stand Kathrin Schad (TG Seitingen Oberflacht) am Ende oben auf dem Treppchen und sicherte sich zehn Quali-Punkte. Für Kathrin verlief der Wettkampf mit zeitlichem Fortschritt immer erfolgreicher. Zu Beginn "nur" die drittbeste Wertung im Sprung mit 8,25 Punkten, drehte sie in der Spirale weiter auf: Mit 10,30 Punkten die zweitbeste Wertung nach Laura Stullich (11,00 Pkt.).

Den Sieg machte sie dann mit ihrer sehenswerten Musikkür perfekt. 11,35 Punkte reichten für die zweitbeste Wertung in der Musik. Dort musste sie sich nur der Marburgerin Laura Stullich geschlagen geben, die mit 11,60 Punkten die Tagesbestwertung erturnte. Kathrin kratzte darüber hinaus mit insgesamt 29,90 Punkten hitverdächtig an der 30-Punkte-Marke. Eine gute Grundlage für die 2. WM-Qualifikation in Marburg.

Die entscheidenden Punkte zu Platz 1 verlor Sarah Metz in der Musikkür. Ihre Übung gehörte mit 10,50 Punkten zwar durchaus zum vorderen Drittel des Teilnehmerfeldes, doch in der Endabrechnung reichte es mit insgesamt 29,15 Punkten nur für Platz 2. In der Spirale und auch im Sprung lagen Kathrin und Sarah nahezu gleich auf und konnten den Abstand zu der Drittplatzierten Laura Stullich festigen.

Laura verlor Punkte im Sprung: Mit 5,90 Punkten lag sie deutlich hinter den Erwartungen zurück. Perfekte Leistungen in der Musik und in der Spirale festigten im Enderfolg aber Platz 3 (insg. 28,50 Pkt.). Vor heimischem Publikum in Marburg wird Laura sicher noch ein Stück drauflegen können, sodass mit ihr noch zu rechnen ist.

Der eigentlich spannende Wettkampf drehte sich dann um die Plätze 4 bis 6. Svenja Trepte (TSV Bayer 04 Leverkusen) hatte das Pech, dass ihre Musik-CD nach etwa der Hälfte der Übung hakte, sodass sie ihre Übung ohne richtige Musik zu Ende turnen musste. Sie zog das zwar souverän durch, ihr fehlten aber die Musikpunkte ab dem Musik-Fehler.

Sie durfte erneut turnen, brach diese Übung aber nach einem Sturz frühzeitig ab. Nach einer Diskussion des Kampfgerichtes wurde der Wert der ersten Übung mit 10,50 Punkten in die Gesamtwertung aufgenommen. Die anderen Übungen turnte Svenja solide mit 10,20 Punkten in der Spirale und 7,35 Punkten im Sprung solide durch.

Yana Looft vom SV Rugenbergen konnte mit 10,60 Punkten in der Musik, 9,65 Punkten in der Spirale und 7,60 Punkten im Sprung den fünften Platz erturnen. Hinter Yana blieb die amtierende Deutsche Meisterin Riccarda Vogel (TSV Bayer 04 Leverkusen) weit hinter ihrem Leistungspotenzial zurück. Gesundheitlich angeschlagen patzte Riccarda in der Musikkür, bei der sie einen Wert von 8,30 Punkten erhielt. In der ersten Disziplin - dem Sprung - legte sie die Messlate hoch an mit 9,05 Punkten (Bestleistung). Ebenso in der Spirale mit 10,15 Punkten. Durch die verturnte Musik reichte es am Ende nur für Platz 6, aber mit großem Potenzial für die 2. WM-Qualifikation in Marburg.

Insgesamt wird es in der Damenkonkurrenz spannend bleiben, wie sich die Karten nach der 2. WM-Qualifikation verschieben werden. Ausschlaggebend wird wohl die jeweilige Tagesform.

Zum Tagesbeginn musste die Strausbergerin Jenny Hoffmann auf Grund von Verletzungssorgen ihren Start beim Qualifikationswettkampf absagen. Eine respektvolle Entscheidung, weil sie so keine Chance auf eine Teilnahme in Chicago mehr hat. An dieser Stelle gute Besserung!

Bei den Herren konnte Christoph Clausen (TSB Flensburg) seiner Favouritenrolle gerecht werden. Er wurde trotz neuer Musikkür Erster mit 28,90 Punkten.

Dahinter konnte Marcel Schawo (SV Rugenbergen) gute Leistungen präsentieren. Mit 9,20 Punkten in der Musik ist zwar noch Luft nach oben, man sieht aber sehr gute Ansätze für den Wettkampf in Marburg. 26,40 Punkte standen am Ende auf Marcels Punktekonto.

Den Jugendbereich beherrschen die Homeyer-Geschwister aus Taunusstein

Zweimal "Homeyer" waren am Ende die strahlenden Sieger in der Jugendklasse. Kira Homeyer (SV Neuhof) düpierte mit über einem Punkt Vorsprung nahezu die Konkurrenz. An der Geradeübung und am Sprung kamen die Konkurrentinnen nicht vorbei. 11,30 Pkt. im Geradeturnen und 8,55 Punkte im Sprung sicherten den Erfolg, wenn auch eine leichte Schwäche in der Spirale erkennbar war. Dort erturnte Kira mit 9,05 Punkten "nur" die drittbeste Wertung. Mit insgesamt 28,90 Punkten wird Kira auch bei der 2. WM-Qualifikation in Marburg in 4 Wochen kaum zu schlagen sein.

Rang zwei ging an Lilia Lessel von der SG GW Darmstadt, die sich mit der besten Wertung in der Spirale (9,85 Pkt.) achtsam schlug. Mit 27,70 Punkten festigte sie Rang zwei sogar mit mehr als 1,5 Punkten Abstand zu Platz drei. Ebenfalls eine solide Ausgangsbasis für ein potenzielles WM-Ticket in Marburg.

Dritte in der Jugendkonkurrenz weiblich wurde Jana Holtermann vom TSV Bayer 04 Leverkusen, gefolgt von Vereinskameradin Theresa Münker auf Rang 4. Der fünfte Platz ging in den Norden: Fiona Lange vom TSB Flensburg.

Traditionell bei den Herren ein minimiertes Teilnehmerfeld, so auch an diesem Samstag in Strausberg: 4 Jugendturner mussten Leistungen zeigen, um sich für einen Platz auf der WM-Startliste zu qualifizieren.

Marin Homeyer ließ - wie erwartet - nichts anbrennen und sicherte sich mit 27,85 Punkten einen deutlichen Vorsprung vor dem Zweitplatzierten Luca Christ vom VfL Lahnstein (23,70 Pkt.)

Mono Wheeler begeistern Publikum

Acht Turner und Turnerinnen im Mono Wheel - einer neuen Disziplin in Reihen des Rhönradsports - waren in Strausberg am Start. Am frühen Abend ging es auch hier um eine mögliche Qualifikation zur Weltmeisterschaft 2013 in Chicago. Erstmals wird dort ein offizieller WM-Titel im Mono Wheel vergeben.

Der "Neuling" Oscar Kaufmann vom SC Siemensstadt in Berlin sicherte sich mit einem Gesamtpunktestand von 51,40 Punkten den ersten Rang. Oscar bestritt in Strausberg seinen ersten Wettkampf im DTB Bereich des Rhönrad- bzw. nun auch Mono Wheels -Turnens. Eine herausragende Leistung, auf die wir uns auch bei der zweiten WM-Qualifikation in Marburg freuen können.

Freuen können wir uns aber auch über die Mono Wheel Darbietungen von Robert Maaser vom TSC Strausberg, der sich mit 48,20 Punkten Platz zwei sicherte. Dritter wurde Hauke Narten vom VfB Fallersleben. Der inoffizielle Deutsche Meister im Mono Wheel aus 2012 Peter Jakobi wurde Vierter.

Nun heißt es - Zähne zusammenbeißen - Trainieren, Trainieren, Trainieren

In 4 Wochen geht es weiter mit der zweiten Qualifikation für Rhönrad- und Mono Wheeler in Marburg. In der Sporthalle der Kaufmännischen Schulen steht die Vergabe der WM-Tickets für 2013 an. Die Veranstaltung beginnt dort um 12:45 Uhr mit geplanter Siegerehrung gegen 20:00 Uhr.

Für Turner und Turnerinnen heißt es dann noch einmal "Zähne zusammenbeißen und Bestleistungen abrufen". Denn eines ist klar: Die Karten sind noch völlig offen!

Alle Ergebnisse des Wettkampfes unter: www.rhoenrad-dtb.de/2013/1-wm-qualifikation