Walking und Nordic Walking, also zügiges Gehen mit oder ohne Unterstützung spezieller Stöcke, sind ein ganzheitliches präventives Training des Herz-Kreislaufsystems und der Muskulatur. Sowohl aktive Sportler mit oder ohne Walking-Erfahrung als auch ältere und untrainierte Menschen können in diesen beiden gesundheitsfördernden Bewegungsformen eine gelungene Mischung von Ausdauersport und aktiver Freizeitgestaltung im Einklang mit der Natur finden.
Walking und Nordic Walking haben wie keine andere Bewegungsform in den letzten zehn Jahren einen regelrechten Siegeszug angetreten. Anfang und Mitte der 90er Jahre noch nahezu unbekannt, sind Walking und Nordic Walking gleichsam zum Synonym für sanftes Herz-Kreislauf-Training und Gesundheitssport geworden und zählen heute zu den beliebtesten sportlichen Betätigungen der Deutschen. Doch warum war dieser große Erfolg möglich? Auf diese Frage gibt es mehrere Antworten:
Zwar wurden Walking und Nordic Walking in den Hochzeiten ihres Booms fast zu Wissenschaften erhoben, doch letztendlich sind und bleiben sie Variationen der natürlichsten Bewegungsform des Menschen, dem Gehen. Aus diesem Grund ist auch ihre Technik leicht erlernbar und stellt gerade für Sporteinsteiger keine große Hemmschwelle dar
Walking wird in der freien Natur ausgeübt und ist damit eine Ganzjahressportart. Mit entsprechender funktioneller Kleidung ausgestattet, kann Walking also zu jeder Jahreszeit in der freien Natur betrieben werden. Sich mit sich selbst und der Natur auseinander zu setzen, ist für viele eine neue und wertvolle Erfahrung. Der Faktor Naturerlebnis wirkt gleichermaßen entspannend wie auch motivierend.
Im Gegensatz zum Laufen bzw. Joggen, bei dem jeder Schritt mit einer Flugphase verbunden ist und beide Füße in der Luft sind, ist beim Walking stets ein Fuß am Boden. Durch diesen Bodenkontakt ist gewährleistet, dass es nicht zu einer Flugphase wie beim Laufen oder Joggen kommt, an deren Ende – also bei der Landung eines Fußes auf dem Boden – das Mehrfache des eigenen Körpergewichts abgefangen werden muss. Dies entlastet die Gelenke.
Gerade im Gesundheitssport ist es sehr wichtig, die Belastung im Training dem individuellen Leistungsvermögen der Teilnehmer anzupassen und diese vor allem vor einer Überbelastung zu schützen. Von Haus aus ist Walking weit weniger intensiv als das Laufen und Joggen. Zwar kann das für gute Ausdauersportler ein Problem sein, da für sie Walking zu wenig intensiv ist und sie sich nicht angemessen belasten können, doch in erster Linie ist es ein Vorteil für Untrainierte: Mit Walking sind sie nicht bereits nach wenigen Minuten außer Puste und können die Intensität sehr gut an ihr eigenes Leistungsniveau anpassen. Mit der Schrittfrequenz, dem Armeinsatz, der Wahl eines flachen oder hügeligen Geländes oder der Alternative, mit oder ohne Nordic Walking-Stöcke zu gehen, bieten sich zahlreiche Möglichkeiten der individuellen Anpassung.
Die bereits genannten Möglichkeiten, die Gelenke und das Herz-Kreislauf-System vor Überbelastungen zu schützen, machen Walking und Nordic Walking zu den idealen Einstiegssportarten. Mit ihnen ist Ausdauertraining plötzlich für Zielgruppen interessant geworden, für die sich zuvor kein Zugang bot. Besonders geeignet ist Walking für Einsteiger, Übergewichtige, Ältere, Personen mit Gelenkproblemen, Personen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Rehabilitanten.
Um die o. g. Gelenkschonung durch die drei großen Dämpfungssysteme (Fuß, Knie-, Hüftgelenk) zu gewährleisten, sollte der Fußaufsatz bei leicht gebeugtem Knie flächig (nicht zu steil) auf der Ferse erfolgen und die funktionell richtige Abrollbewegung des Fußes leicht über die Fußaußenkante diagonal zum Großzehenballen hin folgen. Das Vermeiden von zu großen Schritten verhindert eine Kniestreckung beim Fußaufsatz, in deren Folge alle drei o. g. Dämpfungssysteme inaktiv würden. Eine Streckung des Knies erfolgt beim Walking nur in der Abdruckphase hinter dem Körper.
Die DTB-Akademie bietet die Weiterbildung zum DTB-Instructor Walking/Nordic-Walking. Die Inhalte der Weiterbildung sind u.a.
Die Weiterbildung zum DTB-Instructor Walking/Nordic-Walking hat einen Umfang von 25 Lerneinheiten. Die Zugangsvoraussetzungen sind:
Die Weiterbildung enthält zudem die Einführung in die standardisierten Kursprogramme „Walking und mehr“ sowie „Nordic-Walking“, die die Kriterien zur Anerkennung als förderfähiges Programm durch die gesetzlichen Krankenkassen lt. Leitfaden Prävention erfüllen.