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Rhythmische Sportgymnastik

Darja Varfolomeev spendet ihren Olympia-Anzug

07.11.2024 13:00

Ausstellung im Olympischen Museum in Lausanne (SUI)

Darja Varfolomeev überreicht den Anzug ihrer entscheidenden Bandübung bei den Olympischen Spielen in Paris | Foto: IOC / Rakuto Makino
Darja Varfolomeev überreicht den Anzug ihrer entscheidenden Bandübung bei den Olympischen Spielen in Paris | Foto: IOC / Rakuto Makino

Die Olympiasiegerinnen Darja Varfolomeev (GER), Rebeca Andrade (BRA) und Kaylia Nemour (ALG) gehören zu den Turnerinnen, die Ausrüstungsgegenstände von Paris 2024 an die Sammlungen des Olympischen Museums in Lausanne (SUI) gespendet haben. Das Museum und der Internationale Turnerbund (FIG) haben während der Olympischen Spiele Paris 2024 zusammengearbeitet, um die Athleten zu unterstützen, die ihre Spuren in der olympischen Geschichte hinterlassen wollten.

Die deutsche Turnerin Darja Varfolomeev zeigte in der Pariser Porte de La Chapelle-Arena eine starke Leistung und gewann Gold im Mehrkampf der Rhythmischen Sportgymnastik. Sie zeigte ihre Kür in einem speziell für sie entworfenen lila Ganzkörperanzug im Ballettstil, der mit Swarovski-Kristallen besetzt war. Während die Rhythmische Sportgymnastin bei den vergangenen Spielen bereits langbeinige Outfits trug, hatte sich die deutsche Mannschaft der Frauen in Tokio 2020 bewusst für Ganzkörperanzüge entschieden, um ein Zeichen gegen Sexismus zu setzen. Varfolomeev wählte ihren glitzernden Trikotanzug für die Aufnahme in die Sammlungen des Olympischen Museums aus, um junge Athleten in der Rhythmischen Sportgymnastik zu inspirieren. "Es ist eine große Ehre für mich, meinen Leotard an das Olympische Museum zu spenden. Mit so großen Sportlern wie Jesse Owens, Simone Biles oder Usain Bold abgebildet zu sein, ist sehr aufregend und etwas ganz Besonderes für mich", sagte Varfolomeev.

Gerätturnerin Rebeca Andrade, die höchstdekorierte brasilianische Olympiateilnehmerin in der Geschichte und Olympiasiegerin von Paris 2024 am Boden, spendete den Turnanzug, den sie während ihrer mit einer Silbermedaille ausgezeichneten Mehrkampfleistung trug. Der auffallend gelbe Anzug wurde speziell von ihrer Teamkollegin Jade Barbosa entworfen und zeigt eine kristalline Abkürzung aus drei Buchstaben für Brasilien. "Es ist eine Ehre für mich", sagte Andrade über ihre Spende an das Museum. "Wir haben hart gekämpft, um uns den Platz zu verdienen, den wir heute haben, und um dahin zu kommen, wo wir jetzt sind. Ich fühle mich wirklich privilegiert, dies zu tun und weiterhin den Namen des Turnens, meines Teams und meines eigenen, für die Welt sichtbar zu machen."

In Paris 2024 war Kaylia Nemour die erste Turnerin, die eine afrikanische Nation vertrat und eine olympische Medaille gewann. Die 17-jährige Gerätturnerin gewann den ersten Platz am Stufenbarren und damit die erste Goldmedaille für eine algerische Athletin seit London 2012. Sie wählte einen leuchtend grünen Trikotanzug, um ihren geschichtsträchtigen Moment zu repräsentieren. "Ich bin sehr, sehr glücklich und fühle mich geehrt, meinen Trikotanzug dem Olympischen Museum zu schenken", sagte Nemour bei der Übergabe in Paris. "Ehrlich gesagt, es ist unglaublich."

"Das Erbe-Projekt des Olympischen Museums ist eine fantastische Möglichkeit, die inspirierenden Geschichten der Athleten zu teilen und die Erinnerungen an ihre außergewöhnlichen Leistungen nach außergewöhnlichen Spielen lebendig zu halten", sagte Aljaz Pegan, Präsident der FIG Athletes Commission. "Wir sind Darja, Rebeca und Kaylia für ihre Spenden sehr dankbar", fügte er hinzu und unterstrich die großzügige Geste der drei Champions. "Wir danken auch dem Olympischen Museum dafür, dass es mit der Ausstellung dieser wertvollen Artefakte ein Licht auf das Turnen in Paris 2024 wirft."

"Turnerische Artefakte sind für uns schwierig zu erwerben, da sie oft speziell entworfen und sehr persönlich sind", sagte Yasmin Meichtry, stellvertretende Direktorin des Olympischen Museums. "Wir sind dankbar, dass wir mit diesen Anzügen nicht nur die Geschichten der drei Olympioniken erzählen können, die sie großzügig gespendet haben, sondern dass sie auch stellvertretend für die vielen Athleten, Familien und Trainer stehen, die weltweit mit dem Turnen zu tun haben."

Diese Schenkungen gesellen sich zu den 146 Gymnastikobjekten, die in den Sammlungen des Museums und in der Dauerausstellung zu sehen sind, darunter die Trikots der Usbekin Oksana Chusovitina (Tokio 2020), der US-Amerikaner Simon Biles (Rio 2016) und Kerri Strug (Atlanta 1996) sowie der Rumänin Nadia Comaneci (Montreal 1976). Nächstes Jahr findet in Lausanne vom 12. bis 22. Juni 2025 das 77. Eidgenössische Turnfest statt, die grösste jährliche Sportveranstaltung der Schweiz. Aus diesem Anlass wird das Museum in einer neuen Ausstellung zahlreiche Turnobjekte zeigen. Das Olympische Museum, das offizielle Museum des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), beherbergt die weltweit größte und umfangreichste Sammlung des olympischen Erbes. 

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