Deutsche Meisterschaften Faustball

Bei den deutschen Meisterschaften im Faustball kommen die Sieger und Siegerinnen erneut vom TSV Pfungstadt und TV Jahn Schneverdingen. Nach ihren Siegen im Vorjahr konnten beide Mannschaften am 28. August 2022 ihre Titel verteidigen. Ein Selbstläufer war es jedoch nicht. Sowohl beim Finalspiel der Frauen als auch der Männer kamen die Zuschauerinnen und Zuschauer im Stadion des TV Brettdorf voll auf ihre Kosten. 

Den Anfang am Finaltag machten die Spielerinnen des TSV Dennach und des TV Jahn Schneverdingen. Gut 2.000 Zuschauerinnen und Zuschauer verfolgten das packende Duell der zwei eifrigsten Trophäensammlerinnen des vergangenen Jahrzehnts. Während die Titelverteidigerinnen aus der Heide nicht so gut ins Spiel kamen, erwischten die "Pink Ladies" aus dem Schwarzwald mit 6:1 einen Blitzstart. Den deutlichen Vorsprung konnte der TSV bis in die Schlussphase des Auftaktsatzes halten und holte sich mit 11:7 den Satzgewinn. Vorjahressieger Schneverdingen nahm den Verlust des ersten Satzes gelassen und schafft mit 6:11 im zweiten Satz den Ausgleich. Beide Teams versuchten es auf dem Betonburgen Platz wiederholt mit kurzen Bällen – doch selten mit Erfolg. Bis 4:4 blieben die Finalistinnen gleichauf, dann zog Schneverdingen davon und sicherte sich mit 6:11 den dritten Satz. Dann jedoch folgte ein Bruch im Spiel der in Führung liegenden Schneverdingen, die ganz schnell 0:5 hinten liegen. Den Fehlstart bekam das Team aber wieder repariert: Als der Rückstand auf nur noch einen Zähler schmolz, nahm Dennach-Coach Jogi Bork eine Auszeit. Es half jedoch nichts, denn nach weitem Ausball von Sonja Pfrommer war der 7:7-Ausgleich da. Dennach konnte sich aber wieder befreien, hatte bei 10:8 zwei Chancen auf den Satzausgleich und nutzte diese auch.

Im Schlusssatz ging der Krimi in die finale Phase, in der sich beide Finalisten bis zum 4:4 nichts schenkten. Dann gelang Schneverdingen zwei Zähler in Serie und der wichtige Vorsprung beim letzten Seitenwechsel gehörte den "Heidschnucken". Diese gaben ihn ab da nicht mehr her und holten sich mit 8:11 erneut den Meistertitel.

Seriensieger Pfungstadt kämpft sich zum Meistertitel

Auch im Finale der Faustball Männer musste der große Favorit TSV Pfungstadt hart arbeiten, um seine Erfolgsserie aufrecht zu erhalten. Erst nach fünf spannenden Sätzen gegen den TV Käfertal gingen die Hessen als erneute Meister vom Feld.

Die am Vortag mit einer eher durchschnittlichen Leistung ins Finale gekommenen Serienmeister aus Pfungstadt starteten mit unveränderter Formation. Auch Käfertal veränderte nichts im Vergleich zur Fünf aus dem Halbfinale gegen Hagen. Pfungstadt erwischte den besseren Start: mit 2:0, 4:2 gingen die Hessen direkt in Führung. Käfertal konnte kaum kontern und musste schon nach wenigen Minuten sechs Satzbälle verteidigen, woran sie bereits im ersten Versuch scheiterten, so dass der erste Satz mit 11:4 klar an die Pfungstädter ging. Neuer Satz, altes Bild auch nach dem Seitenwechsel. Mit 6:3, dann 8:3 und wenige Minuten später schon 10:4 eilte der Seriensieger davon und zeigte sich in wesentlich besserer Verfassung als im Halbfinale am Vortag. Zweimal kann der TV Käfertal abwehren, aber dann ist auch dieser Satz mit 11:6 Geschichte.

Als im dritten Durchgang viele der Zuschauerinnen und Zuschauer schon mit einem glatten Durchmarsch rechneten, setzte Käfertal erste Ausrufezeichen. Vier Punkte machten die Mannheimer in Folge. Von einigen Patzern der Pfungstädter profitierend, bauten sie das 0:4 aus und sicherten sich klar mit 11:5 den dritten Satz. Auch in der Folge spielte der Meister der vergangenen Jahre rätselhaft gehemmt. Käfertal holte 2-Punkte-Führungen und legte auch nach, als der TSV zwischenzeitlich ausglich. Bei 5:7 für den TVK sprach bereits viel für den Satzausgleich, doch der große Favorit machte noch einmal ernst: Nach drei Pfungstadt-Punkten in Serie wurde es eng. Käfertal hielt jedoch dagegen und erzwang mit 11:13 den Entscheidungssatz. 

"Irgendwann wird's passieren", hatte TSV-Zuspieler Sebastian Thomas nach dem knappen Halbfinalsieg am Vortag gesagt. Dass es schon am Tag darauf soweit sein könnte, und Pfungstadt ein DM-Match verliert, hatte der Routinier sicher nicht gemeint. Und die Serie hielt auch nur ganz knapp, denn im Abschlussatz ging es permanent hin und her. Am Ende jedoch reichte es für die Pfungstädter aber zum vielumjubelten 11:9 und 3:2-Erfolg.