Erste Saisonniederlage für Straubenhardt
1. Bundesliga Männer
Der Kampf um die Medaillenplätze in der 1. Kunstturnbundesliga bleibt weiter spannend, denn die KTV Straubenhardt hat es verpasst sich vorzeitig für das Ligafinale zu qualifizieren. Gegen das Stuttgarter Turnteam kassierten die Straubenhardter ihre erste Saisonniederlage.
Mit 63 zu 24 unterlag der ersatzgeschwächte amtierende Meister deutlich, so dass nun mit Cottbus, Straubenhardt und Stuttgart drei Teams punktgleich an der Tabellenspitze stehen.
Schon vor Wettkampfbeginn war für KTV-Trainer Herbert Laupp am Samstag klar, dass es für sein Team schwer werden wird die zweijährige Erfolgsserie in der 1. Bundesliga fortzusetzen. Mit Fabian Hambüchen und dem nach wie vor verletzten Alexei Grigoriev fehlten wichtige Leistungsträger.
Folglich war es nicht überraschend, dass in der Backnanger Karl-Euerle-Halle am Ende nur die stark turnende Stuttgarter Mannschaft jubelte. Doch über die Art und Weise wie sich sein Team präsentierte, war Laupp auch einen Tag danach noch aufgebracht. „Unsere Leistung war schlichtweg indiskutabel. Wenn man so viele Fehler macht, gewinnt man in der Bundesliga keinen Wettkampf.“ Einzig Robert Gal erfüllte die in ihn gesteckten Erwartungen. Der Ungar trat trotz Schmerzen erstmals seit seiner Achillessehnenoperation wieder am Boden an. Mit einer starken Vorstellung gewann er vier Punkte und sicherte seinem Team damit auch die einzige Gerätewertung an diesem Tag.
Auch an den Ringen punktete er, doch nur mit seinen drei Zählern auf dem KTV-Konto war nichts zu holen. Die Vorentscheidung in einem einseitigen Duell fiel bereits am Sprung. Die Straubenhardter hatten hier zwar das höherwertige und schwierigere Repertoire, doch keiner blieb fehlerfrei. „Wir haben unsicher und nervös geturnt.“ resümierte Laupp, so dass Stuttgart am Sprung mit 16 zu 0 schon fast uneinholbar davonzog. Hart umkämpft und sehr knapp war anschließend zwar die Entscheidung um die Gerätewertung am Barren. Doch auch fünf Punkte von Thomas Taranu und ein Punkt von Dimitri Walter waren zu wenig. Gut ins Bild passten hier auch die Leistungen der neutralen schwäbischen Kampfrichter, die so Laupp „aus Straubenhardter Sicht kein glückliches Händchen hatten“ und mehrfach zweifelhafte Entscheidungen fällten.
Ebenso konnte der KTV-Trainer am Reck über die Leistungen seiner Schützlinge nur den Kopf schütteln. Alle vier Straubenhardter Starter verturnten, so dass Stuttgart problemlos und verdientermaßen den Wettkampf für sich entschied.
Dennoch konnte Laupp dem Wettkampf am Ende etwas Positives abgewinnen, „Die Niederlage kam vielleicht zum richtigen Zeitpunkt. Meine Jungs sind jetzt hoffentlich aufgewacht und wissen worum es geht.“ Der KTV steht jetzt ein echtes Finale ins Haus.
Am nächsten Samstag erwarten sie in Bestbesetzung das Mitteldeutsche Turnteam, das seinerseits ebenfalls noch Chancen auf Platz zwei hat.