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Sprossenwand - Magazin im DTB

Fabian Hambüchen als Achter im Reckfinale

23.11.2005 09:00

Wertungsänderung bei der WM

"Ich habe zwar gestern bereits recht lange gestrahlt, aber heute strahle ich ganz besonders", so lautete Fabian Hambüchens erste Reaktion als er erfuhr, doch im Reckfinale am Sonntag dabei zu sein. Es waren bange Stunden des Wartens und Zitterns gewesen, doch dann war die Erlösung groß - der Europameister ist für das WM-Finale qualifiziert.

Nach dem Delegationsleiter Wolfgang Willam mehr als drei Stunden hinter verschlossenen Türen mit FIG-Präsident Bruno Grandi, der Jury d´Appel, dem Präsident für das Technischen Komitee Männer, Adrian Stoika und dem Präsidenten des Australischen Gymnastikverbandes verhandelt hatte, war die Sache klar: Der Protest des Deutschen Turner-Bundes gegen die Form der Wertungsänderung des Russen Nikolai Kryukov wurde überhaupt nicht erst verhandelt.

Stattdessen sah die Jury die Übung Kryukovs um zwei Zehntel im Ausgangswert als zu hoch bewertet an und setzte diesen entsprechend herab. Der deutsche Europameister ist damit sportlich unter den ersten Acht. "Ich bin sehr befriedigt, dass es hier zu einer sportlichen Lösung gekommen ist, dass ist mir viel lieber als wenn Fabian durch eine Formalie ins Finale gekommen wäre", erklärte DTB-Präsident Rainer Brechtken, der seine sportpolitische Erfahrung ebenfalls bei den Verhandlungen mit in die Waagschale geworfen hatte. "Ich habe schon damit gerechnet, dass sie damit nicht durchkommen", war sich hingegen der unfreiwillige Hauptakteur bereits vorher sicher gewesen, dass die Wertung des Russen zu hoch angesetzt gewesen war.

Verständlich, dass der junge Turner nach dem ganzen Hickhack eine schlechte Nacht hatte und sich heute "sehr platt" fühlte. Für das Finale wünschte er sich indes nur eines, "dass ich besser turne als in der Qualifikation."

FIG-Präsident Grandi, der die Mitteilung in einer Pressekonferenz bekannt gab, lobte unterdessen die sportliche Fairness des russischen Teams, dass das Urteil klaglos akzeptierte.