Mehrkampffinale der Frauen in Liverpool

Welch ein tolles WM-Finale für Karina Schönmaier: Die 17-Jährige absolvierte bei den ersten Titelkämpfen ihrer jungen Karriere einen nahezu fehlerfreien Vierkampf und konnte sich mit 49,431 Punkten unter den weltbesten Turnerinnen mit Rang 22 gut behaupten. Weltmeisterin im Mehrkampf wurde die Brasilianerin Rebeca Andrade, die mit 56,899 Punkten einen Start-Ziel-Sieg landete. Zweite wurde Shilese Jones aus den USA, vor der Britin Jessica Gadirova.

"Es war ein unglaubliches Erlebnis, dieses WM-Finale plötzlich zu turnen. Ich war zu Beginn so aufgeregt, dass ich richtig gezittert habe, aber danach ging es. Ich bin mit meiner Leistung sehr zufrieden und hoffe, dass ich darauf aufbauen und mich weiterentwickeln kann", erklärte die Bremerin, die erst gegen Mittag in das Startfeld gerutscht war und dann abends als erste Turnerin in die Arena einlaufen durfte, um dann den Wettkampf-Auftakt am schwierigen Schwebebalken zu haben.

Die Schülerin turnte dabei solide und ohne Absteiger, hatte aber auch kleine Wackler in ihrer Übung. Mit 11,666 Punkten blieb sie drei Zehntel unter ihrer Vorkampfwertung. Die Bodenübung turnte der Schützling von Heimtrainerin Katharina Kort mit schönen Akrobatikelementen und schaffte es dabei, die Zuschauer*innen in der M&S Arena zum Mitklatschen zu bringen. 12,566 Punkte waren der Lohn und eine gute Ausbeute für die junge Turnerin. Am Sprung war sie dann ähnlich souverän wie in der Qualifikation unterwegs. Mit 13,066 Punkten konnte sie sich sogar in dem Feld der 24 besten Turnerinnen der Welt etwas nach vorne arbeiten und lag vor dem letzten Gerät Stufenbarren auf Rang 21. An diesem zeigte sie sich ebenfalls nervenstark und stabil - 12,133 Zähler rundeten das gute Gesamtergebnis ab.