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Turn-Team Deutschland

Nguyen macht Schluss

15.03.2023 15:24

Große Turnkarriere beendet

Nguyen (l.) und Belenki in London 2012 | Foto: FIG/ Minkusimages
Nguyen (l.) und Belenki in London 2012 | Foto: FIG/ Minkusimages

Das wars: Mit Marcel Nguyen hängt der letzte aktive Athlet der sogenannten "goldenen 87er Generation" seine Riemchen nun an den Nagel. Der zweifache olympische Silbermedaillen-Gewinner der Spiele von 2012 muss seinen Verletzungen Tribut zollen und seinen Traum, bei den kommenden Spielen einen würdigen Abschluss seiner Karriere zu finden, ad acta legen.

"Es funktioniert nicht mehr. Ich kann mir aber nichts vorwerfen und habe nun meinen Frieden damit gemacht", erklärte der zweifache Barren-Europameister am Mittwoch (15.03.23), der eigentlich noch bis zu den Olympischen Spielen in Paris 2024 weiterturnen wollte. Stattdessen wird sich der 35-Jährige nun neuen beruflichen Feldern widmen.

Der gebürtige Münchner galt Zeit seiner Karriere als nahezu einzigartiges Bewegungstalent. Unvergessen sein Tsukahara-Abgang am Barren, den er zwischenzeitlich als einziger Turner der Welt präsentierte und den er bereits bei seinen ersten Weltmeisterschaften 2005 im Repertoire hatte. Insgesamt errang Nguyen zehn internationale Medaillen sowie 18 nationale Meistertitel. Besonders eindrucksvoll war dabei der Teamwettkampf der deutschen Riege bei den Europameisterschaften 2010 in Birmingham, als er mit der vielleicht stärksten DTB-Mannschaft (Philipp Boy, Matthias Fahrig, Fabian Hambüchen Eugen Spiridonov und Marcel Nguyen) den EM-Titel gewann. Den Wettkampf seines Lebens turnte der langjährige Schützling von Valeri Belenki jedoch erst im Mehrkampffinale der Olympischen Spiele 2012, als er in London nahezu alle Favoriten überraschte und grandios zu Silber turnte. Nur wenige Tage später setzte er mit der Silbermedaille am Barren noch einen oben drauf.