U18-Jungs holen WM-Titel, Mädchen sichern sich die Silbermedaille

Riesenfreude und große Enttäuschung bei den deutschen U-18 Faustballern und -Fausballerinnen. Während die U18-Jungs einen Krimi gewinnen und Brasilien mit 3:2 schlagen, verpassen die U18-Mädchen die Titelverteidigung. Gegner Österreich war beim 0:3 (9:11, 7:11, 9:11) einfach zu stark.

Ohne Drama geht nicht! Nach einem hochemotionalen Halbfinalerfolg gegen Topfavorit Österreich am Vortag musste Deutschland auch im Endspiel über die volle Distanz gehen. Mit derselben Formation – Marvin Becker, Thorge Neddenriep, Jakob Sailer, Moritz Hüper und Ricardo Lebherz – startete der Titelverteidiger gegen Brasilien. Auf nassem Boden, aber immerhin ohne Regen ist es wieder Becker, der mit druckvollen Services und Rückschlägen den Südamerikanern den Zahn zog. Klar mit 11:7 ging der Auftaktsatz an die Deutschen. Doch dann war plötzlich ein Bruch im Spiel. Becker konnte nicht mehr nach Belieben punkten und die Südamerikaner kamen mit den Bedingungen immer besser zurecht. Bis 9:8 liegen die Deutschen vorne, dann übernimmt Brasilien die Führung und nutzt den dritten Satzball zum 13:11. Doch anders als an den ersten WM-Tagen ließ sich das deutsche Team von diesem Rückschlag nicht aus der Fassung bringen – Durchgang drei wurde zwar eine knappe Kiste, aber den entscheidenden Punkt machte wieder Becker zum 12:10. Der inzwischen für Moritz Hüper ins Spiel gebrachte Mats Hermanns brachte wieder Sicherheit in die Defensive. Doch vorne lief auf einmal gar nichts mehr: Marvin Becker mit einer Serie von Fehlern und wieder erstarkte Brasilianer bedeuteten ein klares 1:11. Doch wie schon am Halbfinaltag machte das Trainerduo Tim Lemke und Kolja Meyer einen Haken dran, stellte sein Team perfekt auf den entscheidenden Satz ein. Hier waren es vor allem Becker und Hermanns, die für die Entscheidung sorgten. Bei 6:2 wurden ein letztes Mal die Seiten gewechselt. Das war die Vorentscheidung, denn den 4-Punkte-Vorsprung brachte das deutsche Team ins Ziel: Ein kurzes Service von Becker kann Brasilien nicht mehr erreichen und Deutschland ist wieder U18-Weltmeister der männlichen Jugend.

Keine Chance trotz starken Spiels: Weibliche U18 verliert auch im WM-Finale gegen Österreich

Direkt im Anschluss an das Finale der U18-Jungs übernahmen die Mädchen den Center-Court von Llanquihue. Auf dem mittlerweile arg ramponierten Platz direkt am Ufer des gleichnamigen Sees startete Deutschland mit Lisa Knodel, Lea Delitzscher, Kathrin Schmitz, Emilia Schwarz und Jana Brüggemeier. Von Beginn an war es ein hauptsächlich von Angaben dominiertes Spiel. Lange waren dabei beide Teams gleichauf, zur Mitte des ersten Satzes übernahmen die Deutschen die Führung. Doch Team Austria kämpfte sich ins Match zurück, machte aus wenigen Möglichkeiten viel. Mit 11:9 ging der Auftaktsatz in die Alpenrepublik. Anders lief es im zweiten Durchgang. Immer wieder waren es Kleinigkeiten, in denen die Österreicherinnen besser waren als der Titelverteidiger. Bei Rot-Weiß-Rot versprangen weniger Annahmen, saßen die Rückschläge ein wenig besser. Nach einer kleinen Serie zur Satzmitte konnte Deutschland nicht mehr kontern. 11:7 und 2:0 hieß es schon wenig später. An Spannung kaum zu überbieten war dann der dritte Satz. Das deutsche Team – nun mit Leni Hasselberg und Maya Rogosch – lag schnell knapp im Hintertreffen, blieb aber hartnäckig dran. Doch Österreich zeigte offensiv einfach keine Schwächen. So ging es Punkt für Punkt Richtung Matchball. Den verwandelte Österreichs Hauptangreiferin über Lisa Knodel zum verdienten 3:0-Erfolg (11:9, 11:7, 11:9).