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Kinderturnen

Vierter Kinder- und Jugendsportbericht

24.11.2020 09:20

Seit 2003 veröffentlicht die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung in regelmäßigen Abständen den Kinder- und Jugendsportbericht, indem sich die Autoren mit der aktuellen Situation des Kinder- und Jugendsports befassen und immer neue Schwerpunktthemen behandeln.

Bildquelle: Pixabay

So können Handlungsempfehlungen für die verschiedenen Bereiche wie Politik, Schule, Vereine und Verbände abgeleitet werden.

Professor Dr. Breuer der Sporthochschule Köln ist Mitherausgeber des Buchs und betont, dass Sport und Bewegung von Kindern eine Frage der elterlichen Erziehung und Prägung sind und keine Frage des Wollens oder Könnens. Eine wichtige Erkenntnis ist, dass sich rund 80% der Kinder und Jugendlichen weniger bewegen als von der WHO empfohlen, wodurch ein Handlungsbedarf abgeleitet wird.

Auf Grund des Erscheinungsdatums des Berichts und der Entwicklung innerhalb der letzten Monate durch die Covid-19 Pandemie konnten bisher nur Annahmen getroffen werden, inwieweit sich die Pandemie und der Lockdown auf das Sport- und Bewegungsverhalten der Kinder und Jugendlichen auswirkt.

Die wichtigsten Erkenntnisse aus dem vierten Kinder- und Jugendsportbericht werden wie folgt zusammengefasst:

  • Trotz zahlreicher Bewegungsangebote bewegen sich Kinder und Jugendliche immer weniger. Die Empfehlungen der WHO von 60 Minuten körperlicher Aktivität pro Tag werden von rund 80% der Kinder und Jugendlichen nicht erreicht.
  • Der Bewegungsmangel hat einen Einfluss auf die motorische Leistungsfähigkeit und kann sich auf die körperliche und seelische Gesundheit auswirken.
  • Die Kinder und Jugendlichen sehen sich einer dynamischen Entwicklung und Ausweitung der digitalen Angebote gegenüber, was zu einem wachsenden medialen Konsum führt und sich auf das Bewegungsverhalten auswirkt. Bisher konnte aber kein negativer Zusammenhang zwischen digitalen Angeboten und dem Sportverhalten festgestellt werden.
  • Bewegung wirkt sich positiv auf die kognitiven Leistungen von Kindern und Jugendlichen aus. Ein Ansatz zur Verbindung von kognitiven Übungen und Bewegungsaufgaben stellt der Physical Literacy dar. Dabei werden nicht nur die motorischen Fähigkeiten geschult, sondern auch Partizipation und Motivation erfahren.
  • Der Lockdown und die damit einhergehenden Einschränkungen im sozialen Umfeld der Kinder und Jugendlichen wirkt sich negativ auf das Sport und Aktivitätsverhalten aus.

Die breite Sportlandschaft und die Vielfalt an Turnvereinen können dazu beitragen, dass Kinder und Jugendliche auch in Zukunft die Möglichkeit haben, sich zu bewegen und die motorischen Fähigkeiten auszubauen und sich zu starken Persönlichkeiten entwickeln. Kinderturnen ist die Kinderstube des Sports und vermittelt den Kindern nicht nur motorische Fähigkeiten, sondern auch die sozialen Werte. Bleibt in Bewegung, denn Bewegung trägt einen wichtigen Teil zur physischen und psychischen Gesundheit bei.