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Sprossenwand - Magazin im DTB

WM - Hambüchen nur auf Platz neun

22.11.2005 14:33

DTB legt Einspruch ein

Fabian Hambüchen landete in der Qualifikation zum Gerätfinale am Reck vorerst nur auf dem neunten Platz. Der Europameister erturnte an seinem Parade-Gerät 9,60 Punkte und ist damit vorerst nicht in einem Finale vertreten. Für Verwirrung und Ärger sorgte die Wertung von Nikolai Kryukov, dessen Ausgangswertung nachträglich um drei Zehntel angehoben wurde.

Hambüchen fiel dadurch vom achten Platz auf den neunten Rang zurück. Da diese Änderung nach Meinung der DTB-Delegation um Leiter Wolfgang Willam und Cheftrainer Andreas Hirsch nicht den Regularien entsprach, legte der DTB Einspruch ein. Auch Fabians Vater und Trainer Wolfgang Hambüchen zeigte Unverständnis für diese Änderung der Wertung des Russen und erklärte: "Hier wurde ein krummer Weg eingeschlagen, um Protest einzulegen." er hält den Einspruch daher für berechtigt.

Auch DTB-Präsident Rainer Brechtken zeigte Unmut darueber, dass in direktem, mündlichen Kontakt zwischen Supervisor und Trainer die Bewertung geändert wurde. Richtigerweise hätte der Einspruch schriftlich oder mündlich an den A-Kampfrichter (für den Ausgangswert zuständig) erfolgen müssen. "Es kann nicht sein, dass so eine Sache auf dem kleinen Dienstweg erledigt wird", erklärte Brechtken.

Für ein Erfolgserlebnis aus deutscher Sicht sorgte Eugen Spiridonov: Der einzige Mehrkämpfer des Teams zog souverän mit 53,474 Punkten in das 24er Finale ein. "Es war ein sehenswerter Wettkampf von Eugen", lobte denn auch Hirsch die Vorstellung des Mannes vom TV Bous, den eine vermasselte Ringeübung mit nicht gehaltenen Kraftteilen eine Verbesserung seines persönlichen Bestpunktzahl kostete. "Die Abzüge an den Ringen waren korrekt", stimmte Hirsch dem Urteil der Kampfrichter zu, sah aber insgesamt vor allem beim Stand eine "starke Verbesserung".

 

 

Für das "Oho-Erlebnis" des Tages sorgte tatsächlich Marcel Nguyen. Der 18-jährige Nobody im internationalen Turnzirkus turnte bei seinem ersten großen Auftritt am Barren seine spektakuläre Übung mit dem Tsukahara Abgang. Trotz zweier kleinerer Unsicherheiten erhielt der Teenager aus München satte 9,512 Punkte und ernte ein anerkennendes Raunen vom Publikum. Am meisten staunte Mutter Hedy, die es auf der Tribüne vor Aufregung kaum noch auf dem Sitzplatz hielt. Auch Andreas Hirsch lobte den Junior im Team und war der Meinung, "er hat seine Sache sehr gut gemacht."