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Sprossenwand - Magazin im DTB
Schleuderball | Bildquelle: Bernd Tapkenhinrichs

 

Was ist Schleuderballspiel?

ENTSTEHUNG & GESCHICHTE

Das Schleuderballspiel gehört zu den Turnspielen, d. h., es wurde in der Deutschen Turnerschaft (DT) entwickelt. Erstmals wurde Schleuderball auf dem Deutschen Turnfest 1898 in Hamburg von Berliner Turnern vorgestellt. In der Folge verbreitete es sich hauptsächlich in Nordwestdeutschland. In der Zeit von 1921 bis 1924 wurden in der DT Deutsche Meisterschaften ausgetragen, die von den Vereinen aus Oldenburg und Ostfriesland dominiert wurden. Da anschließend nicht mehr mindestens vier Turnkreise an den Meisterschaften teilnahmen, verschwand das Spiel wieder aus dem Programm. Nach der Spielordnung der DT und heute des Deutschen Turner-Bundes (DTB) ist zur Durchführung von Deutschen Meisterschaften nämlich die Beteiligung von mindestens vier Turnkreisen bzw. heute Landesturnverbänden erforderlich. Bis in die 1960er Jahre wurde das Spiel noch an Grund- und Volksschulen gepflegt.

SPIELWEISE & REGELN

Das Schleuderballspiel (auch Treibball genannt) ist ein dynamisches Ballspiel zwischen zwei Parteien zu acht Spielern auf einem Rasenplatz von 100 x 15 Metern, bei dem es darauf ankommt, den Ball über die gegnerische Stirnseite des Feldes zu werfen, die als Torlinie bezeichnet wird.

Als Spielgerät dient ein Ball mit Griffschlaufe, in der Regel ein Lederball, der mit Ross- oder Rehhar gefüllt ist und je nach Altersklasse 0,6 bis 1,5 kg wiegt.

Im Spiel wechseln sich zwei verscheidene Wurfarten des Spielgeräts, Schleuder- und Schockwürfen aus dem Stand, ab. Während der Ball beim Schleudern an der Schlaufe gegriffen und mittels Anlauf und kreisender Armbewegung bis zum Teil über 70 m weit geworfen wird, darf der Ball beim Schocken nur ohne Gebrauch der Schlaufe geworfen werden. Dabei werden Weiten von teils über 35 m erreicht. Aufgrund des hohen Ballgewichts und dessen Härte, ist der Ball vom Gegner meist ausschließlich vor dem Körper zu fangen. Nur absolute Spitzenspieler sind in der Lage, einen Wurfball über dem Kopf zu fangen.

Eine Besonderheit des Schleuderballspiels ist außerdem der körperlose Spielstil. Solange ein Werfer den Ball in der Hand hält, darf der Gegner nur bis auf 3 m an ihn herankommen. Grundsätzlich ist es untersagt, den Gegner am Fangen, Werfen oder Laufen zu hindern.

Der Schleuderball-Liga-Spielbetrieb findet in den Monaten Mai bis September mit heute ca. 50 Mannschaften lediglich aus den Regionen Oldenburg und Ostfriesland statt.

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