Der Wahnsinn! Deutschlands Faustball-Nationalmannschaft macht aus der Mannheimer SAP-Arena eine Festung. Im Halbfinale lassen die Deutschen den starken Brasilianern nicht den Hauch einer Chance und haben damit bei der Weltmeisterschaft in Mannheim die Titelverteidigung vor Augen. Die Mannschaft von Bundestrainer Olaf Neuenfeld gewann vor 8.000 Zuschauern in der SAP Arena das Halbfinale gegen Brasilien mit 3:0 (11:9, 11:8, 11:7) und bleibt damit weiter ohne Satzverlust im bisherigen Turnierverlauf. Gegner im Halbfinale am Samstag (15.30 Uhr) ist Österreich, das die Schweiz 3:0 (11:8, 11:9, 11:8) besiegte. 

"So eine Atmosphäre haben wir alle noch nicht erlebt. Ich bin heute fertiger als meine Spieler", sagte ein glücklicher Bundestrainer Olaf Neuenfeld, dem nach dem Spiel spürbar die Anspannung entwich. "Das Ergebnis hört sich deutlicher an als es war. Die Sätze waren knapp, die hätten jederzeit mit ein, zwei Bällen kippen können. Brasilien ist eine extrem starke Mannschaft. Sie haben alles versucht, taktisch auch umgestellt, aber wir haben die richtigen Reaktionen gezeigt."

Deutschland gab sich in seinem fünften WM-Spiel erneut keine Blöße. Wie schon gegen Namibia, die Schweiz, Italien und im Viertelfinale gegen Chile gewannen die deutschen Faustballer glatt in drei Sätzen. Angefeuert von ihren frenetischen Fans wurde jeder Ball bejubelt. Die Brasilianer spielten auf einem sehr hohen Niveau, doch die deutsche Mannschaft hat immer die passende Antwort parat. Der Auftaktsatz ging knapp mit 11:9 an Deutschland. 

Die Südamerikaner versuchen es anschließend mit veränderter Taktik – doch Mateus Kuntzler und seine Teamkollegen können den Weltmeister nicht verunsichern: Ein Ass von Patrick Thomas – und auch der zweite Satz geht mit 11:8 an Deutschland.

Ähnliches Bild im dritten Satz: Deutschland liegt von Beginn an immer in Führung, Brasilien kann gegen das variable Spiel des Gastgebers aber nichts mehr ausrichten. Patrick Thomas verwandelt den dritten Matchball und macht damit den Finaleinzug perfekt. 

"Das ist meine vierte Weltmeisterschaft, aber diese ist mit nichts zu vergleichen. Das ist ein absolutes Highlight. Wir mussten uns ein bisschen anpassen, weil der Rasen anders war als in der Vorrunde, aber das ist uns gut gelungen", bilanzierte der Angreifer.

Für die Finalspiele sind die Faustballer vom Rhein-Neckar-Stadion in die SAP Arena umgezogen, wo erstmals in der Geschichte der Multisportarena Naturrasen verlegt wurde. 

Alle Spiele der WM sind im Livestream auf fistball.tv zu sehen. SWR Fernsehen überträgt überdies das Finale am Samstag ab 15.15 Uhr live.