Jetzt lesen:
Sprossenwand - Magazin im DTB

Welt-Gymnaestrada

Herausforderung Großgruppenvorführung

02.08.2023 12:23

Choreografin Alexandra Lauter gibt einen Einblick in die Vorbereitung und die Herausforderungen der Großgruppen

Alexandra Lauter | Bildquelle: DTB
Alexandra Lauter | Bildquelle: DTB

Alexandra Lauter ist in Amsterdam als Choreografin im Rahmen der Großgruppenvorführungen mit dabei. Ihre Aufgabe: eine Choreografie für das Yogamatten-Bild, welches eines von vier Teilbildern der gesamten Großgruppen-Performance ist. Diese wurde gemeinsam im Team mit den weiteren Choreografinnen, Annika Witte, Birke Kotre, Hanka Kühn und Marlies Schmale konzipiert. Gemeinsam schafften sie es, eine 15-minütige deutsche Präsentation auf die Beine zu stellen, die die Vielfalt der Generationen zusammenführt und den Spaß und die Freude an Bewegung demonstriert. Neben dem Yogamatten-Bild wird der Fitnessbereich noch durch ein Bild mit Nordic-Walkingstöcken und Drums-Alive ergänzt. Außerdem gibt es eine Dance-Bild sowie einen Auftritt der Rhönräder „German Wheels“.

Frage: Du bist gemeinsam mit den anderen Choreografinnen für die Großgruppe verantwortlich. Wie viele Teilnehmer*innen habt ihr insgesamt?

"Nachdem jede Choreografin eine Choreografie für ihren Bereich konzipiert hat, haben wir daraus ein großes Bild gebastelt, welches insgesamt 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer umfasst."

Frage: Wie kommt man überhaupt dazu Choreografin für die Großgruppe zu werden?

"In diesem Fall wurde ich vom DTB angesprochen, ob ich Lust hätte im Team der Großgruppe mitzuarbeiten. Ich habe natürlich sofort Ja gesagt. Ursprünglich waren die Planungen für das Turnfest in Leipzig vorgesehen, welches dann ja leider coronabedingt abgesagt werden musste. Daher wurde dann entschieden, dass die gesamte Großgruppe mitgenommen wird zur Welt-Gymnaestrada und die Bilder für Amsterdam übernommen werden. Da haben wir jetzt alle lange Zeit darauf hingearbeitet und haben, glaub ich, auch etwas Tolles produziert."

Frage: Was sind denn so die Herausforderungen, wenn man mit einer Großgruppe zusammenarbeitet?

"Also wir haben tatsächlich am Anfang nur online Schulungen gemacht. Ich habe erstmal Videos produziert, die ich an die Teilnehmer*innen geschickt habe, so dass sie für sich schon alleine üben konnten in ihren Gruppen. Dann haben wir irgendwann eine Großschulungen im Raum Hanau und in Leipzig gemacht. Das ist dann allein schon in Hinblick auf die Anreise eine große Herausforderung, da wir Teilnehmer*innen aus ganz Deutschland haben. Auch für mich - von meinem Wohnort in Rheinland-Pfalz sind es natürlich auch ein paar Kilometer nach Leipzig. Eine zweite Herausforderung ist, vor Ort alle verschiedenen Charaktere unter einen Hut zu bekommen. Das ist sehr sehr spannend, aber super toll! Ich bin wirklich stolz auf meine Gruppe, das sind alles ganz herzliche Menschen. Es hat sehr viel Spaß gemacht, aber es steckt auch schon sehr viel Arbeit drinnen. Das muss man klar sagen. Aber es hat sich gelohnt!"

Frage: Bei so vielen Menschen gibt es doch sicher auch die ein oder andere Anekdote von den Proben oder besondere Vorfälle, richtig?

"Vorgefallen ist nichts, aber eine Anekdote habe ich tatsächlich. Ich hatte in Leipzig bei der Schulung eine Gruppe dabei, bei der ich dachte, dass einer der Teilnehmer vielleicht noch ein bisschen üben müsste. Ich habe dann die Übungsleiterin kontaktiert und geschrieben, dass sie den entsprechenden Herren gerne nochmal ein bisschen an die Hand nehmen darf zum Üben. Und dann hat sie mir zurückgeschrieben: "Den nehm ich nicht nur mit an die Hand, den nehm ich mit nach Hause! Das ist nämlich mein Ehemann." Das fand ich so lustig damals. So hat man halt viele kleine lustige Geschichten erlebt und es hat sehr viel Spaß gemacht."

Frage: Jetzt sind wir ja hier auf der Welt-Gymnaestrada. Ist es für dich das erste Mal oder warst du schon mal dabei?

"Also Welt-Gymnaestrada ist tatsächlich mein erstes Mal. Auf Turnfesten war ich schon mehrere Male als Teilnehmerin dabei. Jetzt als Choreografin ist es mein erstes Mal – aber mit Sicherheit nicht mein letztes Mal. In welcher Form in Zukunft auch immer: vielleicht als Teilnehmerin, Choreografin oder auch einfach nur Besucherin. Die Atmosphäre ist einfach gigantisch. Überall siehst du Teams aus anderen Ländern, alle sind gut gelaunt, alle freuen sich auf ihre Vorführungen. Montagabend beim Schweizer Abend waren es ca. 6.000 Menschen, die getobt haben, bei der wahnsinnig tollen Performance der Schweiz. Und jetzt freuen wir uns alle heute auf unseren Deutschen Abend und gehen davon aus, dass es genauso grandios werden wird. Ja, es ist einfach eine unglaubliche Atmosphäre."

Frage: Gibt es irgendwas, auf das du dich jetzt noch freust in den nächsten Tagen oder was du auf jeden Fall mitnimmst zu deinen Freunden und Familie zuhause?

"Es gibt eigentlich nichts bestimmtes. Ich freue mich erstmal natürlich auf unsere Großgruppenvorführungen, für die wir alle so viel geprobt haben. Heute wurde sie leider vom LOC aus Wettergründen abgesagt, weil es wohl ziemlichen Sturm geben soll. Wir dürfen aber am Mittwoch und am Donnerstag hoffen, dass es dann stattfinden wird und der Dienstag soll wohl am Freitag nachgeholt werden. Aber wir müssen einfach auf den Wettergott hoffen, dass er uns da gut gesonnen ist. Ansonsten freu ich mich sehr auf den Deutschen Abend heute und auf eine eine Grachtenfahrt mit dem gesamten Team am Donnerstagabend. Ich freue mich einfach auf alles, was noch kommt."

Frage: Du hast das teilweise schlechte Wetter angesprochen, was ja für die Großgruppe mit ihrem Auftritt im Freien relevant ist. Wie hält man seine Gruppe da motiviert bis zu den Aufführungen?

"Also wir haben jetzt sehr viel WhatsApp-Kontakt. Ich sehe meine Leute persönlich nur teilweise, weil wir unterschiedlich untergebracht sind. Aber wir haben viel WhatsApp-Kontakt und alle bleiben positiv, versuchen dann jetzt den freien Dienstag zu genießen. Es ist wie es ist und wir machen das Beste daraus!"