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Favoritensiege und Überraschungssieger

25.06.2022 14:49

Titelvergabe in den Gerätfinals bei den Deutschen Meisterschaften Gerätturnen 2022

Podium Deutsche Meisterschaften 2022 Stufenbarren | Bildquelle: Minkusimages
Podium Deutsche Meisterschaften 2022 Stufenbarren | Bildquelle: Minkusimages

Los ging es am heutigen Samstag, den 25. Juni 2022, in der Berliner Max-Schmeling-Halle mit dem Finale der Männer am Boden. Der erste Starter des Tages, Milan Hosseini von der TG Böckingen, turnte eine starke Übung mit dem höchsten Ausgangswert des Finals und bekam mit 14,266 Punkte direkt eine Top-Wertung, die im Wettkampfverlauf niemand mehr übertreffen sollte. 
Nick Klessing (SV Halle), der in Berlin bereits 2019 deutscher Vizemeister am Boden wurde und als Punktbester in das Finale am Boden einzog, wiederholte mit 13,700 Punkten seinen Erfolg von damals. Sichtlich zufrieden mit seiner Übung zeigte sich auch Leonard Prügel (SC Cottbus), der sich mit 13,600 Punkten den dritten Platz sicherte.

Favoritin Voss sichert sich Titel am Sprung

Die Deutsche Meisterin im Mehrkampf Sarah Voss (TZ DSHS Köln) setzte ihren Wettkampf fort, wie sie ihn am Tag zuvor beendet hatte. Im ersten Gerätfinale der Frauen, dem Sprung, setzte sie sich deutlich mit 13,066 Punkten von der Konkurrenz ab. Zwei sehr saubere Sprünge zeigt auch die 17-jährige Karina Schönmeier (Blau-Weiss Buchholz) und wurde dafür mit dem zweiten Platz belohnt. Das Podium komplettierte Lona Häcker vom TSV Berkheim (12,233 Punkte). 

Überraschendes Pauschenpferd-Finale

Pascal Brendel vom KTV Wetzlar ist neuer Deutscher Meister am Pauschenpferd. Der Youngster und Deutsche Jugendmeister am Pauschenpferd in 2019 zeigte eine starke schwere Übung und setzte sich mit 13,500 Punkten gegen die erfahrende Konkurrenz durch. Die Silbermedaille sicherte sich der Favorit und Deutsche Meister am Pauschenpferd der vergangenen drei Jahre Nils Dunkel (SV Halle; 13,066 Punkte). Obwohl er während einer Flanke vom Gerät absteigen musste und ursprünglich auf dem dritten Platz geführt wurde, schob er sich nach einer Korrektur der D-Note von Philipp Herder (13,000 Punkte) an dem Lokalmatador vom SC Berlin vorbei. 

Kim Bui revanchiert sich und holt den Titel am Stufenbarren

Dass der Titel nach Stuttgart gehen würde, war kurz vor der letzten Wertung bereits klar. Nur 0,1 Punkte trennten am Ende die alte und neue Deutsche Meisterin am Stufenbarren Kim Bui von ihrer Teamkollegin Elisabeth Seitz (beide MTV Stuttgart). Nach ihrem unfreiwilligen Abgang vom Gerät am Vortag im Mehrkampf, zeigte Bui am heutigen Tag eine sehr schwierige Übung und holte sich mit 13,600 Punkten den Titel. "Die Titelverteidung ist sensationell, ich freue mich. Nach meinem Sturz gestern, habe ich heute nochmal alle Sinne geschärft und gut durchgeturnt."
Auch Elisabeth Seitz turnte sehr sauber, schien jedoch nach der Übung bereits zu ahnen, dass es nicht ganz zum Sieg reichen würde und freute sich über den Vizemeister-Titel. Emma Malewski (TuS Chemnitz-Altendorf) zeigte bei einer ansonsten guten Übung nur eine leichte Unsicherheit bei der Landung und sicherte sich mit 12,733 Punkten den Bronze-Rang. 
Der Mehrkampf-Siegerin und Zweiten der Gerät-Qualifikation Sarah Voss missglückte die Landung, so dass sie sich mit Rang vier begnügen musste.

Sissakis wird Deutscher Meister 2022 an den Ringen

Lokalmatador Dario Sissakis vom SC Berlin holt sich mit 13,666 Punkten den letzten Titel im Gerätturnen an diesem Tag in der Max-Schmeling-Halle in Berlin. Mit einer sehr soliden Übung, nach der er sich sichtlich freute, zeigte er seine starke Entwicklung in letzter Zeit. Der Zweite an den Ringen in der Qualifikation, Artur Sahakyan (TB Essen-Altendorf), kam zwar nicht ganz an seine Vorkampf-Leistung heran, bestätigte aber seine Platzierung (13,166 Punkte). Auch Carlo Hörr (TSV Schmiden) zeigte einige Unsicherheiten und wurde mit 12,933 Punkten Dritter. 
Der Punktbeste der Qualifikation und Favorit an den Ringen, Marcel Nguyen, sagte seinen Start im Finale auf Grund von Schulterproblemen ab. Er wolle "in Hinblick auf die Heim-EM in München kein Risiko eingehen", begründete der Routinier seine Entscheidung.

Positives Fazit nach den Entscheidungen im Gerätturnen

Sowohl der Cheftrainer der Männer, Valeri Belenki, als auch der Sportdirektor des DTB, Thomas Gutekunst, zogen ein positives Fazit nach dem Wettkampf. "Es ist toll wieder ein deutsches Event zu haben, bei dem sich auch alle Turner und Turnerinnen präsentiert haben. Der Blick geht jetzt Richtung Heim-EM, wo sich das Team natürlich gut präsentieren möchte. Bis dahin gibt es noch einiges zu tun, aber die Richtung stimmt", resümierte Gutekunst. Auch Belenki bestätigte die positiven Tendenzen in Hinblick auf die anstehende EM: "Die Leistung ist da und wir haben ein gutes Team. Sicherlich müssen wir gerade in Hinblick auf die neuen Wertungsvorschriften noch an unseren Schwächen am Sprung und den Ringen arbeiten, aber gerade die jungen Turner haben insgesamt gezeigt, dass das Potential da ist."

Die zweite Runde der Gerätfinals, Sprung, Barren und Reck bei den Männern sowie Schwebebalken und Boden bei den Frauen, findet am Sonntag ab 13:30 Uhr statt.
 

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