Turn-Team Deutschland
Die EM-Finals im Fokus
Deutsche Trampolin-Riegen hoffen auf Höhenflüge in Portugal
Nur knapp zwei Wochen nach dem Heim-Weltcup in Cottbus steht für die deutschen Trampolinturnerinnen und -turner der nächste internationale Höhepunkt an. Im portugiesischen Guimaraes werden vom 3. bis 7. April die Europameisterschaften ausgetragen.
Bundestrainerin Katarina Prokesova reist im Seniorenbereich mit zwei kompletten Mannschaften an. Fabian Vogel, der dem Deutschen Turner-Bund (DTB) gerade ein Ticket für die Olympischen Spiele in diesem Sommer in Paris gesichert hat, führt die Männer-Riege an. Zu dieser zählen neben dem Bad Kreuznacher noch Matthias Schuldt (TG Dietzenbach), der in Cottbus im Einzel den zehnten Platz belegte, Matthias Pfleiderer (MTV Stuttgart) und Caio Lauxtermann (SC Cottbus). Tim-Oliver Geßwein (MTV Stuttgart) startet zusammen mit Schuldt nur im Synchronwettbewerb, in dem das deutsche Erfolgspaar Vogel/Lauxtermann als Weltmeister zu den Favoriten zählt.
Der deutsche Meister Vogel sollte wegen Problemen an der Wade ursprünglich nicht im Einzel antreten. Nachdem sich diese jedoch gebessert haben, will sich der 28-Jährige auf dem Weg zum Saisonhöhepunkt in Frankreich weitere Wettkampfhärte erarbeiten.
Bei den Frauen bilden die Olympiazehnte von Rio, Leonie Adam (MTV Stuttgart), Aileen Rösler (MTV Bad Kreuznach) sowie das Synchronpaar Maya Möller (TG Dietzenbach) und Aurelia Eislöffel (MTV Bad Kreuznach) das DTB-Quartett. Die beiden Youngster gewannen im vergangenen Jahr den WM-Titel bei den Juniorinnen und haben sich in ihrem ersten Seniorinnenjahr schon mit Weltcup-Medaillen ins Gespräch gebracht.
„Ich erwarte nach den guten Ergebnissen in Cottbus sehr viel von unseren Aktiven“, sagte Prokesova. „Ich hoffe, dass sie den positiven Schwung aus der Lausitz mitnehmen.“ In allen Wettbewerben sollte der Einzug ins Finale das Ziel und auch möglich sein, wenn die jeweiligen Trainingsleistungen abgerufen werden. Russen und Weißrussen sind unter dem Dach der Europäischen Turn-Union nicht zugelassen.
Parallel zu den Seniorenklassen tragen auch Juniorinnen und Junioren ihre kontinentalen Titelkämpfe aus. Hier hat der DTB nur eine Mädchenmannschaft gemeldet, zu der Pauline Hering (Munich Airriders), Alexandra Melnichuk, Nikola Volska (beide TGJ Salzgitter) und Greta Steinbrenner (Frankfurt Flyers) gehören. „Für unsere Jungs kommt der Wettkampf noch ein bisschen früh“, erklärte Prokesova.
Auch DMT-Teams liebäugeln mit Endkämpfen
Auf dem Doppelminitrampolin werden in der früheren Kulturhauptstadt ebenfalls Medaillen vergeben. Hier ist der DTB bei den Frauen mit Antonia Quindel, Sara Keller (beide Bramfelder SV), Anastasia Heinrich und Imani Saprautzki (beide Norderstedter SV), bei den Männern mit Daniel Schmidt (Bramfelder SV), Hannes König (Norderstedter SV), Adrian Thomson (TG Münster) und Simon Dobler (TG Biberach) dabei. Bei den Junioren zeigen sich Elias Achille (TG Münster), Marvin Brodowski, Luis Bosse (beide Norderstedter SV) und Jakob Winterstein (TV Erlangen).
„Wenn der Wettkampf so läuft wie das Training hier am Dienstag, werden wir da ganz gut aussehen“, sagt der verantwortliche Coach Olaf Schmidt. „Wir haben viele erfahrene Turner am Start“, darunter sein eigener, mittlerweile 32 Jahre alter Sohn Daniel. „Wenn er alles wie gewünscht umsetzen kann, ist das Finale für ihn machbar“, sagt der Vater über den Routinier. Auch als Team sollte der Einzug in den Endkampf möglich sein. Ähnlich sehe das bei den Frauen aus, wo Anastasia Heinrich von ihren Schwierigkeiten her die besten Perspektiven hat.