Daria Bijak mit bestem deutschen WM-Ergebnis seit 1987

 "Als wir zwischendurch auf Platz zwölf lagen, habe ich gedacht, wenn wir das halten können, dann wäre es optimal. Dass es so hoch hinaus geht, hätte ich nie gedacht", erklärte Cheftrainerin Ulla Koch anschließend fast fassungslos vor Freude. Der 21-jährigen Studentin selbst rannen bei den Glückwünschen der Kollegen zahlreiche Freudentränen über das Gesicht und auch die Interviews mit den Medienvertretern gerieten zwischenzeitlich ins stocken, da die Wimperntusche zu versagen drohte.

"Gar nicht - überhaupt nicht", habe sie mit einem derartigen Ergebnis gerechnet erklärte denn auch die Kölnerin, für die ein Platz unter den ersten zehn bisher "immer ein Traum gewesen" sei. Ein Traum, der durch einen konzentriert und nervenstark geturnten Wettkampf an diesem Abend wahr wurde. "Es geht natürlich leichter, wenn man gut drauf ist", meinte die gebürtige Polin mit Blick auf ihre bereits seit längerem starke Form. Ulla Koch bestätigte, dass die Turnerin von Toyota Köln ein "Wettkampftyp sei" und Daria selbst fügte mit Blick in die Zukunft selbstbewusst hinzu, "da geht noch mehr".

Den Titel der besten weltbesten Mehrkämpferin riss hingegen Chelsie Memmel ihrer Teamkollegin Anastasia Liukin in einem atemberaubenden Finsh aus den Händen. Am Boden konnte die US-Amerikanerin noch an der bis dahin führenden Liukin vorbeiziehen und lag nach der letzten Übung um ganze 0,001 Punkte vorne - die knappstmögliche Entscheidung. Die erste Frauen-Einzelmedaille Medaille bei einer WM überhaupt gewann Monette Russo für Australien. 9.000 Fans feierten die Lokalmatadorin in der Rod-Laver-Arena bei ihrem dritten Platz (37,298 Punkte) frenetisch.