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Deutsche Turnliga kürt Meister 2007

26.11.2007 09:45

Nach einem wahren Turn-Krimi sicherte sich der SC Cottbus zum zweiten Mal in Folge mit einem hauchdünnen Vorsprung gegenüber der TG Saar im Bundesliga-Finale am 24.11. in Heidelberg den Titel des Deutschen Meisters. Bei den Frauen hingegen war der Titelverteidiger aus Köln weniger erfolgreich und musste die Bundesliga-Krone dem Team aus Stuttgart überlassen.

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Um 22.22 Uhr knallten die Sektkorken für das Lausitzer Team um Kapitän Kai Werner und die SCC-Turner Roman Zozulja, Robert Juckel, Brian Gladow, Steve Woitalla, René Piephardt, Benjamin Drabsch, André Wetzel und Matej. Nerven wie Drahtseile zeigte Brian Gladow, als er im alles entscheidenden Durchgang seinem Gegner Jerome Michel noch drei Punkte zum 31:25-Endstand abnahm und seine Mannschaft zum Sieg führte.

Dabei legte die TG Saar einen guten Start hin. Der Boden ging zunächst mit 7:0 an die Saarländer. Zwar entschied der SCC anschließend das Pferd mit 6:4 für sich, Piephardt und Juckel büßten indes Punkte ein, weil sie vorzeitig das Gerät verlassen mussten. Woitalla sorgte mit einer starken Übung mit gelungenem Abgang an den Ringen für die Initialzündung. 11:0 ging das Gerät an die Lausitzer, die zur Pause mit 17:11 führten. Die Cottbuser hielten nach Schwächen am Barren an Sprung und Reck die Fehlerquote etwas geringer und sicherten sich verdient den Titel. Damit stehen die Lausitzer bereits zum siebten Mal auf dem obersten Treppchen und avancieren zur erfolgreichsten deutschen Mannschaft. Die KTV Straubenhardt stand schon vor dem Finale der beiden besten Teams als Meisterschaftsdritter fest.

Bei den Lausitzern fehlte erneut Philipp Boy. Der WM-Dritte von Stuttgart steigt am Mittwoch nach seiner fast sechswöchigen Pause wegen einer Schulteroperation wieder in das Training ein. Leicht gehandicapt durch eine Grippe ging Steve Woitalla an den Start. Während SCC-Trainer Oelsch deshalb vor überzogenem Optimismus warnte, waren die Saarländer hingegen zuversichtlich - schließlich hatten sie mit dem Einzug in das Finale eine große Etappe erreicht. "Wir haben nichts zu verlieren", meinte Maximilian Rupp. Immerhin turne die TG Saar erstmals seit 1982 wieder um einen deutschen Titel.
Zudem konnten die Saarländer mit dem WM-Dritten von Stuttgart, Anton Fokin (Usbekistan), den besten Scorer der DTL aufbieten, der mit zehn Punkten erneut die meisten Zähler sammelt. Roman Zozulja holte acht Score-Points.

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Mit einem Start-Zielsieg erturnte sich das EnBW TurnTeam Stuttgart mit 221,75 Punkten erstmalig den Deutschen Mannschaftsmeistertitel und wurde damit seiner Favoritenrolle gerecht. Gewinner der Silbermedaille wurde der TUS Chemnitz-Altendorf mit 216,70 Punkten vor dem Titelverteidiger, dem Turnteam Toyota Köln, mit 203,40 Punkten. Den vierten Platz errang die Mannschaft des TV Hoffnungsthal mit 196,40 Punkten.

Die Stuttgarter dominierten den Wettkampf von Beginn an und gewannen bis auf den Stufenbarren, dort konnte sich der TUS Chemnitz-Altendorf durchsetzen, sämtliche Gerätdurchgänge. Die Einzelwertung gewann Oksana Chusovitina (TTT Köln) mit 57,80 Punkten, die vor dem Wettkampf auch als beste Einzelturnerin der 1. Bundesliga geehrt wurde.