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Deutscher EM-Doppelsieg durch Hambüchen und Fahrig

05.04.2009 16:32

Am Tag der Gerätfinals bei den Europameisterschaften haben die deutschen Athleten für ordentlich Furore gesorgt. Mit einem Doppelsieg sicherten sich Matthias Fahrig und Fabian Hambüchen die ersten beiden Plätze am Boden. Anja Brinker holte zudem Bronze am Stufenbarren, Fahrig Bronze am Sprung und Hambüchen Bronze am Barren.

Tosender Applaus brandete durch das mit 7.000 Zuschauern gefüllte Mediolanum Forum, als sich die beiden Deutschen am Podium zum Boden locker abklatschten und umarmten. Zwei bestechende Vorstellungen hatten die italienischen Turnfans auf dem Quadrat von Matthias Fahrig und Fabian Hambüchen geboten bekommen. Eine Leistung, der sich die anderen Teilnehmer des Feldes nur beugen konnten.

Matthias Fahrig schaffte es zudem, sich in einem extrem hochklassigen Sprungfinale auf den dritten Platz zu katapultieren. Seine zwei super Sprünge mit einem Ausgangswert von 7,0 und 6,6 Punkten brachten im 16,225 Punkte auf das Konto und damit auf das Podium. Vor allem nach dem ersten Sprung, dem "Dragulescu", den er in Mailand zum ersten Mal bei einer internationalen Meisterschaft zeigte, hüpfte der 23-Jährige bereits vor Freude durch die Halle und ließ sich feiern. "Ich habe den Sprung selbst im Training noch nie so hinbekommen. Daher war ich schon nach dem ersten Sprung total happy“, erklärte er. Nachdem der zweite Sprung ebenfalls sauber glückte, war Matthias der eindeutige Publikumsliebling im Mediolanum Forum.

Am Barren schaffte es Fabian Hambüchen, sich gegen die hochklassige Konkurrenz lange zu wehren. Nur der Franzose Yann Cucherat und der Slowene Mitja Petkowsek musste der Wetzlarer ziehen lassen. Mit 15,375 Punkten turnte sich "Fabi" verdient auf das Treppchen und sammelte nach zwei Mal Gold die dritte Medaille bei der diesjährigen EM.  

Boden - "Matze" und "Fabi" sorgen für Stimmung

Der Wettkampf war bereits früh losgegangen "Matze" war am Morgen am Boden als erster der beiden deutschen Starter auf die Fläche gegangen und turnte fast alles auf den Punkt. Mit einer starken ersten Bahn holte er sich richtig Rückenwind. Auch die zweite Akrobahn saß, seine Sprungteile waren wie gewohnt in unglaublicher Höhe. 15,400 Punkte und Platz eins standen zu diesem Zeitpunkt auf der Anzeigetafel. Bis Fabian Hambüchen die Turnbühne betrat: Unbeeindruckt von der Leistung seines Teamkameraden und der Anstrengung seines gestrigen Wettkampfes zog er seine Bahnen, Schrauben, Salti, alles gelang dem 21-jährigen Wetzlarer. Obwohl im Ausgangswert einen Zehntel niedriger, bot er in der Ausführung die etwas bessere Vorstellung und lag am Ende mit 15,450 Punkten 0,050 Punkte vor dem Hallenser.

Erste Medaille für Anja Brinker Im Sprungfinale der Frauen trat Kim Bui gegen die an diesem Tag übermächtige Konkurrenz an. Die Tübingerin machte ihre Sache sehr gut und absolvierte zwei saubere Sätze, die für 14,100 Punkte (Ausgangswert 5,4) und 14,200 Punkte (Ausgangswert 5,3) gut waren. Am Ende standen im Mittel 14,150 Zähler zu Buche, die den fünften Rang bedeuteten.

Dann kam das Finale am Stufenbarren mit Anja Brinker: Die Herkenratherin startete als Zweitbeste der Qualifikation und konnte auch im Finale ihre bisher starke Leistung bestätigen. Lediglich die Britin Beth Tweddle und Russin Ksenia Semenova konnten an der 18-Jährigen vorbei ziehen. Platz drei, mit 14,800 Punkten waren eine optimale Ausbeute und die erste Medaille in der internationalen Karriere von Anja Brinker.