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Sprossenwand - Magazin im DTB

"Disability Gymnastics"

07.12.2009 11:18

DTB unterstützt britisches Trainingscamp

in Kienbaum

Erstmals kam der Britische Turnverband für sein Internationales Trainingslager 'Disability Gymnastics' vom 9. bis 14. November ins Bundesleistungszentrum Kienbaum. Die neue DTB-Referentin für Gerät- und Trampolinturnen Ann-Katrin Knittel informierte sich vor Ort intensiv über die Strukturen und Möglichkeiten mit behinderten Kindern und Jugendlichen die drei olympischen Turndisziplinen zu trainieren. Schließlich sollen die Inhalte dieses Lehrgangs, den Ex-Nationalturner Ronny Ziesmer als Schirmherr initiierte und unterstützte, deutsche Nachahmer finden.

Der Britische Turnverband kam mit 50 Sportlerinnen und Sportlern verschiedenster Handicap-Grade nach Deutschland. Sie trainieren insbesondere die olympischen Disziplinen Gerät- und Trampolinturnen sowie Rhythmische Sportgymnastik als Wettkampfsport. Hierin sind die Briten seit 20 Jahren weltweit führend, haben ein Ausbildungs- und Wettkampfsystem entwickelt und möchten jetzt ihre Ideen international verbreiten.

Als DTB-Präsident Rainer Brechtken und Sportdirektor Wolfgang Willam von diesem Trainingscamp erfuhren, haben sie sofort ihre volle Unterstützung zugesagt. Somit konnten die Briten alle Örtlichkeiten im Bundesleistungszentrum Kienbaum frei nutzen, in denen sonst auch das Turn-Team Deutschland trainiert.

Die TK-Vorsitzende Behindertenturnen des Britischen Verbandes Hazel Coates empfing Ann-Katrin Knittel sehr herzlich. So hatte die DTB-Referentin die Möglichkeit, sich ein umfassendes Bild vom Trainingsalltag zu machen. „Ich bin sehr fasziniert von den gezeigten Leistungen der britischen Turner, die trotz ihrer körperlichen oder geistigen Einschränkungen möglich sind. Bis zu meinem Besuch hier, konnte ich mir nicht vorstellen, wie man beispielsweise mit nur einem Arm Stufenbarren turnen kann.“

Zunächst einmal ist es aus Sicht des DTB jetzt wichtig in Kooperation mit dem Deutschen Behindertenverband darauf aufmerksam zu machen, dass auch Behinderte die Möglichkeit besitzen zu turnen. Als vordergründiges Ziel möchte Ann-Katrin Knittel einen „Special Day“ an Schulen für Behinderte oder ein Feriencamp durchführen sowie Trainer dafür sensibilisieren, sich mit diesem Bereich zu beschäftigen und sich gezielt weiterzubilden. „Ich denke in Zusammenarbeit mit den Briten und durch deren Hilfsbereitschaft uns in unserem Vorhaben zu unterstützen, ist eine Trainerfortbildung mit anschließendem Trainingslager durchaus realisierbar.“

Auch der DOSB-Vizepräsident Spitzensport und ehemalige Reck-Weltmeister Eberhard Gienger zeigte sich bei seinem Besuch in Kienbaum begeistert: „Man hat hier den Eindruck, es geht nicht um Behinderung, sondern hier wird geturnt, hier wird etwas geleistet, und das Ganze macht noch zusätzlich Spaß.“