DTB-Athleten ziehen in die Finals ein

Die Männer um Fabian Hambüchen bekamen es im zweiten Teil der Qualifikation mit den Geräten Reck, Barren und Sprung zu tun, die Frauen mit Boden und Balken.

Fabian Hambüchen turnte sich an seinem Lieblingsgerät Gerät mit 15.266 Punkten hinter dem Franzosen Yann Cucherat auf den zweiten Rang und zog damit ungefährdet in das Finale am Sonntag ein. Der Wetzlarer hatte eine Schrecksekunde zu überstehen, als er in der Übung mit einer Hand den Griff verlor, rettete sich jedoch im Stile eines Weltmeisters. "Ich war mit einer Hand nicht mehr richtig an der Stange, dann habe ich nur versucht, so fest wie möglich mit dem anderen Arm zu halten. Hat zum Glück geklappt", erklärte der 20-Jährige. Weniger Glück hatte Teamkollege Robert Weber, der als Neunter (14.766 Punkte) aus dem Feld der besten Acht nur knapp herausrutschte.

Am Barren wiederum landete Hambüchen vor seinem größtem Widersacher an diesem Tag, Yann Cucherat, auf dem ersten Quali-Platz und kann entsprechend zufrieden mit sich sein. 15.600 Punkte waren der Lohn für eine tolle Übung. Hier Qualifizierte sich auch Marcel Nguyen mit Platz vier und 15.000 Punkten für das Finale. Am Sprung schlug dann die Stunde von Matthias Fahrig. Der Hallenser wurde mit 15.833 Punkten Dritter und darf sich Hoffnungen auf einen Podestplatz machen im Finale. Hambüchen landete hier auf Platz zehn.

Die beiden deutsche Frauen Kim Bui und Anja Brinker standen den Erfolgen der Männer jedoch in Nichts nach. Die Tübingerim Bui wurde Quali-Zweite (13.750 Punkte) am Boden und zeigte eine tolle Leistung an ihrer Spezialdisziplin. Anka Brinker wurde undankbare Neunte mit 12.950 Punkten. Am Balken wurde Brinker dafür gute Sechste mit 13.250 Punkten.

Im ersten Teil der Qualifikation gingen bei den Frauen am frühen Nachmittag am Sprung nur 13 Turnerinnen ans Gerät. Somit waren die Chancen, einen Finalplatz zu erreichen hoch. Am besten genutzt wurden diese von Ariella Käslin aus der Schweiz. Mit ihrem zwei Sprüngen gewann sie die Qualifikation. Für Kim Bui war dies der zweite Wettkampf in diesem Jahr nach dem American Cup in Chicago vor fünf Wochen, bei welchem sie einen hervorragenden dritten Platz belegte. Dementsprechend gut in Form präsentierte sie sich auch hier in Cottbus bereits an den ersten beiden Geräten Sprung und Stufenbarren. Sie präsentierte am Stuffenbarren ihre Übung unter anderem mit Gienger- und Jägersalto sowie einem perfekt gestandenem Tsukahara- Abgang sehr sicher und gut ausgeturnt und liegt nach dieser Qualifikation in Führung! Auch die zweite deutsche Teilnehmerin Anja Brinker wird am Samstag nochmal ans Gerät gehen. Trotz eines Sturzes reichte es mit Platz 6 für’s Finale. Die weiteren Starterinnen werden Wyomi Masela (NED), Aagje Vanwalleghem (BEL), Ethiene Franco (BRA), Lucia Tacchelli (SUI), Hu Yuhong (CHN) und Lieke Wevers (NED) sein.

Am Sprung lag die Tübingerin Bui am Ende des Tages auf dem vierten Rang.

Die Männer begannen am Boden und hier bekam das Cottbusser Publikum einige hochklassige Übungen zu sehen. Am Ende setzte sich der letzte Starter dieser Qualifikation, der Vize- Olympiasieger von 2008 im Mehrkampf Kohei Uchimura aus Japan, mit 15.466 an die Spitze. Auf den Plätzen 2 und 3 folgen der amtierende Weltmeister Diego Hypolito aus Brasilien (15.433) und Matthias Fahrig für den Deutschen Turner-Bund (15.066). Die weiteren Starter im Finale werden Shun Nishimura (JAP), Eleftherios Kosmidis (GRE), Dimitrios Markousis (GRE), Tomislav Markovic (CRO) und Roland Häuptli (SUI) sein.

Matthias Fahrig präsentierte seine schwierige Übung sehr sicher und gut ausgeturnt und kann sich Hoffnung auf eine Medaille im morgigen Finale machen. Fabian Hambüchen hatte leider weniger Glück, er musste einmal die Bodenfläche verlassen und zeigte auch nicht ganz sein volles Programm. Am Ende vepasste er als 10. knapp um weniger als ein Zehntel das Finale.

Außer Konkurrenz gingen für die Gastgeber aus Deutschland noch Thomas Taranu und Marcel Nguyen an den Start. Marcel Nguyen überzeugte mit einer guten Übung, mit seinen 15.100 Punkten. Thomas Taranu jedoch kam heute nicht fehlerfrei durch sein Programm.

Am Seitpferd war das Feld insgesamt nicht ganz so stark wie am Boden und an den Ringen. Am Ende setzte sich überraschend Saso Bertoncelj aus Slowenien an die Spitze des Feldes (15.300), gefolgt von Donna-Donny Truyens aus Belgien (15.166). Auf einem guten dritten Platz mit 14.600 Punkten landete Robert Weber für die deutschen Gastgeber. Er zeigte heute noch nicht sein volles Programm, hat also noch Raum, sich im morgen Finale sogar noch zu verbessern. Die weiteren Starter im Finale sind Hamilton Sabot (FRA), Roland Häuptli (SUI), Shun Nishimura (JAP), Zoltan Kallai (HUN) und Ramos Angel (PUR).

Der zweite deutsche Starter im Feld, der Cottbusser Lokalmatador Robert Juckel (Foto), startete gut, kam dann jedoch nicht ohne Sturz durch seine Übung und beendete diese Qualifikation auf dem 15. Platz.

An den Ringen gab es viele sehr gute Leistungen zu sehen. Am Ende setzte sich der 32-jährige Dimosthenis Tampakos aus Griechenland mit einer beeindruckenden Leistung an die Spitze (15.800), gefolgt von fünftplatzierten der Olympischen Spiele 2008 an diesem Gerät Danny Pinheiro Rodriguez aus Frankreich (15.700). Auf Rang drei folgt der Titelverteidiger Yuri van Gelder aus den Niederlanden (15.400). Die weiteren Finalisten sind Irodotos Georgallas (CYP), Eleftherios Petrounias (GRE), Samir Ait Said (FRA), Eduard Gholub (ISR) und Koen van Damme (BEL).

Die beiden deutschen Starter Robert Weber und Robert Juckel kamen nicht fehlerfrei durch ihre Übungen und verpassten als 16. und 26. das Finale. Fabian Hambüchen war an diesem Gerät nur außer Konkurrenz gestartet, schaffte jedoch 15.266 Punkten.

Alle Ergebnisse als Download gibt es auf der offiziellen Homepage des Turneirs unter www.turnier-der-meister.de.