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Sprossenwand - Magazin im DTB

Hambüchen neuer Mehrkampfeuropameister

04.04.2009 11:30

Boy Vierter

Fabian Hambüchen heißt der neue Mehrkampfkönig auf Europas Turnbühne. Der Wetzlarer sicherte sich am Samstag (04.04.09) den Titel in einem atemberaubenden Wettkampf mit 89,175 Punkten vor Daniel Keatings (GBR) und Yury Ryazanov (RUS). Turn-Team-Kollege Philipp Boy landete auf einem starken vierten Platz.

Hambüchen hatte vor dem letzten Gerät knapp zwei Punkte Vorsprung vor seinen Kontrahenten und fuhr den Titel mit großer Nervenstärke am Pauschenpferd heim.

Der Wetzlarer hatte zunächst an den Ringen starten müssen. Seine saubere Übung, sicher in den Stand geturnt, bescherte ihm 14,750 Punkte. Auf der anderen Seite der Halle war es an Philipp Boy, seine unglückliche Quali-Übung auszublenden und anzugreifen. Der Cottbuser machte seine Sache sehr gut und holte satte 15,200 Punkte. Eine große Erleichterung und ein guter Wettkampfauftakt für Boy.

Dann Hambüchen am Sprung. Sein starker Yurchenko brachten 16,026 Punkte. Unterdessen zeigte auch Boy an Boden (14,600 Zähler) und Pauschenpferd (13,875 Punkte) keine Schwäche. Der Wettkampf schien für beide DTB-Starter optimale zu verlaufen, bis Fabian Hambüchen am Barren in Schwierigkeiten geriet. Beim Healy kippte er seitlich weg und musste das Gerät verlassen. 14,225 Punkte blieben dem Wetzlarer.

Das "Königsgerät" Reck war für Fabian Hambüchen dann der Weg zurück in den Wettkampf. Mit einer etwas reduzierten Darbietung ohne Kolman, einem Richtungswechsel beim "Adler" aber mit bombensicherem Stand erreichte er 14,825 Punkte. Der 21-Jährige behielt damit zu diesem Zeitpunkt knapp die Führung. Zuvor turnte Boy an den Ringen ohne größere Wackler zu 13,825 Punkten und lag auf einem guten achten Rang.

Am Boden gab dann wiederum Hambüchen ordentlich Gas, turnte alle Akro-Bahnen auf den Punkt und untermauerte seinen Anspruch auf den EM-Titel mit Macht. 15,500 Punkte waren eine eindeutige Sprache und der Vorsprung auf seine Konkurrenten wuchs auf über zwei Punkte. Philipp schob sich unterdessen mit seinem Roche am Sprung (14,975 Punkte) sogar auf den vierten Platz vor.

Hambüchen machte den Sack dann am Pauschenpferd entgültig zu. Mit großer Nervenstärke kam er auf 13,850 Punkte, was am Ende 89,175 Zähler und den verdienten Sieg ausmachte.

Brinker Siebte und erneut stark am Stufenbarren

Im Mehrkampffinale der Frauen landeten Anja Brinker und Kim Bui zuvor auf dem achten und 16. Platz. Brinker zeigte dabei erneut eine starke Stufenbarren-Übung und lässt auf das Finale an diesem Gerät am Sonntag hoffen. Die 18-Jährige legte an ihrem ersten Gerät Stufenbarren eine super Übung vor und turnte ohne Probleme ihre schwierige Finalübung mit einem Ausgangswert von 6,2 Punkten und 15,000 Endwert. Ihr Trainer Oleg Tchekmarev ballte zurecht jubelnd die Faust.

Teamkollegin Kim Bui bekam es erstes mit dem Sprungtisch zu tun: Sie absolvierte einen sauberen Satz für 14,150 Punkte (5,4 Ausgangswert). Brinker musste danach an den Stufenbarren und kam ohne Absteiger über die Runden, auch den Abgang mit Doppelschraube setzte sie sicher in den Stand (13,250 Punkte).

Dann Kim Bui am Stufenbarren: Diesmal hatte sie keine Probleme beim Umgreifen, wie noch in der Quali und kam nach sicherem Stand auf 14,400 Zähler. Am Balken hatte die Tübingerin dann weniger Glück. Gleich beim Aufgang musste sie wieder absteigen und auch beim Salto vorwärts ging sie einmal vom Gerät. 11,575 Punkte warfen sie in der Mehrkampfwertung um einiges zurück und verhinderten eine Endplatzierung unter den besten Zehn. Brinker hingegen zeigte eine solide Übung auf der Bodenfläche, kassierte aber aufgrund ihres relativ geringen Ausgangswertes von 5,0 "nur" 13,525 Punkte.

Am Sprung zeigte sich die 18-jährige Brinker dann ebenfalls sicher (13,650 Punkte) und machte den guten achten Platz klar (55,425 Punkte gesamt). Kim Bui zeigte am Boden ebenfalls noch mal eine gute Performance (14,250 Punkte) und landet auf Platz 16 (54,375 Punkte gesamt).